Handwerk

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Sieben strahlende BLW-Sieger

Betriebsführung

Die neuen deutschen Meister in den E-Handwerken stehen fest. Das beste Gesamtergebnis aller Teilnehmer in Oldenburg erzielte Elektroniker Sebastian Ruppert aus Sachsen.


Insgesamt 56 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet stellten sich an zwei Wettkampftagen im Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (BFE) in Oldenburg den praktischen und theoretischen Prüfungen. Besonders erfreulich ist aus Sicht des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH): Zu den Nachwuchsstars beim Bundesleistungswettbewerb (BLW) gehörten auch vier junge Damen – mehr als je zuvor in einem Jahr bei einer Meisterschaft im E-Handwerk dabei waren. Ebenso wie ihre männlichen Mitstreiter hatten sie sich zuvor auf Landesebene für den BLW qualifiziert und absolvierten die Aufgaben mit Bravour.

Die Podiumsplätze aller sieben Disziplinen

Bei den Informationselektronikern mit dem Schwerpunkt Bürosystemtechnik siegte Jan-Simon Götz aus Nordrhein-Westfalen (Ausbildungsbetrieb: Hees Bürowelt GmbH, Siegen). Den zweiten Platz belegte Andreas Jung aus Baden-Württemberg (Ausbildungsbetrieb: Kappel & Dierolf GmbH & Co. KG, Wendlingen). Der Rheinland-Pfälzer Dennis Frank wurde Dritter (Ausbildungsbetrieb: Handwerkskammer Koblenz, Koblenz).

Bester Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik wurde Christian Krohn aus Schleswig-Holstein (Ausbildungsbetrieb: Marzahl Service GmbH, Norderstedt). Auf Rang zwei kam Patrick Brandt aus Bremen (Ausbildungsbetrieb: Elektrotechnik Jantzen, Bremerhaven). Norman Ulrich Kettenbach aus Niedersachsen (Ausbildungsbetrieb: Rokossa GmbH, Melle) ist dritter Bundessieger geworden.

Sebastian Ruppert aus Sachsen (Ausbildungsbetrieb: GET Geräte- und Energieanlagen-Telekommunikation GmbH, Geringswalde) kann sich bester Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik 2015 nennen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Tobias Müller aus Bayern (Ausbildungsbetrieb: Elektro-Richter KG, Naila) und Andreas Gätjens aus Nordrhein-Westfalen (Ausbildungsbetrieb: Franz Sondermann GmbH & Co. KG, Wenden).

Eine junge Dame konnte den Wettbewerb der Systemelektroniker für sich entscheiden. Die 20-jährige Lisa Schuster aus Bayern (Ausbildungsbetrieb: Erhardt + Leimer GmbH, Stadtbergen) wurde Bundessiegerin. Den Titel des Vizemeisters holte Christoph Stahmer aus Niedersachsen (Ausbildungsbetrieb: Kurt Jähnig GmbH & Co. KG, Oldenburg). Das Podium komplettiert Christoph Koch aus Nordrhein-Westfalen (Ausbildungsbetrieb: Universität Bielefeld) mit seinem dritten Platz.

Deutscher Meister der Elektroniker der Fachrichtung, Informations- und Telekommunikationstechnik kann sich Tobias Vancura aus Rheinland-Pfalz (Ausbildungsbetrieb: NTA Systemhaus GmbH & Co. KG, Mainz) nennen. Er siegte vor Andreas Riesch aus Bayern (Ausbildungsbetrieb: MTG-Kommunikationstechnik, München) und Patrick Stolecki aus Schleswig-Holstein, (Ausbildungsbetrieb: Hansa Alarm, Lübeck).

Bei den Informationselektronikern mit dem Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik gab es nur zwei Bundessieger: Richard Weber aus Schleswig-Holstein (Ausbildungsbetrieb: Fernseh Sierck GbR, Steinbergkirche) belegte den ersten Platz. Zweiter wurde Bernd Kopfmüller aus Bayern, (Ausbildungsbetrieb: Pollin Electronic, Pförring).

Der Baden-Württemberger Johannes Werthmann (Ausbildungsbetrieb: ESR-Tec GmbH, Alfdorf) konnte sich bei den Elektronikern mit der  Fachrichtung Automatisierungstechnik den Titel sichern. Vizemeister wurde Michael Bodensteiner aus Bayern (Ausbildungsbetrieb: Witron Logistik und Informatik GmbH, Parkstein). Auf Platz drei kam Lars Kauhardt aus Nordrhein-Westfalen (Ausbildungsbetrieb: Ifürel EMSR-Technik GmbH & Co. KG, Herne).

Sebastian Ruppert nimmt an EuroSkills teil

HandwerkDas beste Gesamtergebnis erzielte Sebastian Ruppert. Er wird somit im kommenden Jahr die E-Handwerke bei den EuroSkills in Göteborg vertreten. Vom Schirmherrn der diesjährigen Veranstaltung, Hans-Georg Krabbe (Vorstandsvorsitzender der ABB AG), erhielt er während des Galaabends mit über 200 Gästen in der Oldenburger Weser-Ems-Halle als Belohnung ein iPad.

Damit nicht genug: Da Ruppert gleichzeitig Sieger der Kategorie Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik wurde, gewann er auch den nach 2014 zum zweiten Mal von der Deutschen Kommission Elektrotechnik (DKE) ausgelobten Sonderpreis. Die DKE lädt ihn zur nächsten Generalversammlung der International Electrotechnical Comission im Oktober 2016 nach Frankfurt am Main ein. Im Rahmen der Initiative "Next Generation DKE" ist er damit zukünftig einer der drei deutschen Vertreter im IEC Young Professional Programm.

Schöne Preisgelder für alle Erst- bis Drittplatzierten

Wie alle Erstplatzierten durfte sich Ruppert zudem über eine Prämie von jeweils 1.000 Euro freuen, die der ZVEH gestiftet hat. Die zweit- und Drittplatzierten bekamen jeweils 800 beziehungsweise 600 Euro. Schirmherr Krabbe war voll des Lobes für alle Wettbewerber: "Schon mit Ihrer Teilnahme haben Sie etwas Besonderes geleistet, egal welche Platzierung dabei herausgekommen ist." Er habe die Schirmherrschaft nicht nur übernommen, weil ABB seit mehr als 100 Jahren eine enge Bindung zum Elektrohandwerk pflege. „Sie ist auch deswegen für mich eine ehrenvolle Aufgabe, weil die Nachwuchsförderung das wichtige Thema für die Branche ist und bleibt, um Wachstumspotenzial für die Zukunft erschließen zu können“, so Krabbe. Er betonte, dass die facettenreiche Ausbildung im E-Handwerk beste Voraussetzungen biete, um Megathemen der heutigen Zeit, wie zum Beispiel die Energiewende oder die hoch digitalisierte Automatisierung von Gebäuden mit dem eigenen Karriereweg zu verbinden.

Mahnung des ZVEH-Ehrenpräsidenten Hagedorn 

HandwerkKarl Hagedorn, Vorsitzender des Vereins zur Berufs- und Nachwuchsförderung in den elektro- und informationstechnischen Handwerken und Ehrenpräsident des ZVEH, zeigte sich ebenfalls erfreut über die hervorragenden Leistungen der Nachwuchshandwerker. Gleichzeitig mahnte er, das Problem des Fachkräftemangels nicht aus dem Blick zu verlieren. Es hemme eine noch erfolgreichere wirtschaftliche Entwicklung der Branche. Er appellierte daher an die Politik, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um schon in der Schule die Grundlagen dafür zu schaffen, dass junge Leute später im Berufsleben Fuß fassen können. Aber auch Handwerk und Industrie in der E-Branche seien in der Pflicht. "Der Fachkräftenachwuchs ist unsere Zukunft. Keine Anstrengung darf uns zu schwer erscheinen, ihm attraktive Anreize zu bieten und ihn für unsere Branche zu begeistern", so Hagedorn.

Er gab bekannt, den Vorsitz des Fördervereins nach über zwei Jahrzehnten in Kürze an einen Nachfolger zu übergeben. ZVEH-Präsident Lothar Hellmann dankte Hagedorn für sein enormes Engagement. In seiner Laudatio versprach er: „Wir werden alles daran setzen, die jungen E-Handwerker auch in Zukunft so zu fördern, wie Du es in Deiner Amtszeit immer als oberste Maxime vorgegeben hast – natürlich auch im Rahmen des BLW.“

Fotos: ZVEH/Franke
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Text: / handwerksblatt.de