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EU-Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft

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In allen Lebensphasen eines Produkts soll künftig in der EU mehr recycelt und mehr wiederverwendet werden. Dazu hat die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket für die Kreislaufwirtschaft vorgelegt.

Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmepaket für die Kreislaufwirtschaft vorgelegt, das neue Zielvorgaben für das Recyceln und Deponieren von Abfällen in allen EU-Mitgliedstaaten vorschlägt. Es umfasst Maßnahmen, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren und bis 2030 zu halbieren. Für Sekundärrohstoffe sollen europäische Qualitätsstandards entwickelt werden. Die Reparaturfähigkeit, Haltbarkeit und Recyclingfähigkeit von Produkten soll stärker gefördert werden. Organische und abfallbasierte Düngemittel sollen leichter im Binnenmarkt anerkannt werden. Außerdem hat die EU-Kommission eine Strategie vorgeschlagen, damit Kunststoffe umfassender recycelt und besser biologisch abbaubar werden.

Für die Abfallbewirtschaftung und Recycling schlägt die EU-Kommission folgendes vor:

  • eine gemeinsame EU-Zielvorgabe von 65 Prozent für das Recycling von Siedlungsabfällen bis 2030;
  • eine gemeinsame EU-Zielvorgabe von 75 Prozent für das Recycling von Verpackungsabfällen bis 2030;
  • eine verbindliche Zielvorgabe zur Beschränkung der Deponierung von Abfällen auf höchstens 10 Prozent der Gesamtabfälle bis 2030;
  • ein Verbot der Deponierung von getrennt gesammelten Abfällen;
  • Förderung der Wiederverwendung und Stimulierung der Industriesymbiose, so dass das Nebenprodukt eines Industriezweigs als Rohmaterial durch einen anderen Industriezweig verwendet werden kann;
  • wirtschaftliche Anreize für Erzeuger, die umweltfreundlichere Erzeugnisse auf den Markt bringen, und Unterstützung von Verwertungs- und Recyclingsystemen (z. B. für Verpackungen, Batterien, elektrische und elektronische Geräte, Fahrzeuge).

Durch Abfallvermeidung, Ökodesign, Wiederverwendung und ähnliche Maßnahmen ließen sich jährlich Nettoeinsparungen von 600 Milliarden Euro beziehungsweise acht Prozent des Jahresumsatzes der Unternehmen in der EU erzielen und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen um zwei bis vier Prozent reduzieren.

Text: / handwerksblatt.de

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