Weiterbildung auch neben dem Beruf ist ein wichtiges Thema in der sich ständig weiter entwickelnden Gesellschaft. Die FHM bietet nun ein berufsbegleitendes Studium zum Wirtschaftsingenieur an. (Foto: ©  Luca Bertolli/123RF.com)

Weiterbildung auch neben dem Beruf ist ein wichtiges Thema in der sich ständig weiter entwickelnden Gesellschaft. Die FHM bietet nun ein berufsbegleitendes Studium zum Wirtschaftsingenieur an. (Foto: © Luca Bertolli/123RF.com)

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Berufsbegleitend zum Wirtschaftsingenieur

Betriebsführung

An drei Standorten der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) können sich Meister, Techniker und technische Fachwirte berufsbegleitend zum Wirtschaftsingenieur qualifizieren.

Familie, Beruf und Studium unter einen Hut zu bringen, dürfte vielen Handwerksmeistern schwer fallen. Doch die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) macht es möglich. In Bielefeld, Schwerin und Pulheim (bei Köln) bietet sie den berufsbegleitenden Studiengang Wirtschaftsingenieur an, der mit dem akademischen Grad Bachelor of Science abschließt. Der Vorteil: Die Handwerks- und Industriemeister, aber auch Techniker oder technische Fachwirte fangen an der FHM fachlich nicht wieder von vorne an.

"Handwerker bringen schon viel Vorwissen aus ihren Fortbildungen mit", erklärt Michael Brücken von der Handwerkskammer zu Köln. Da der Meister und der Bachelor im Deutschen Qualifikationsrahmen gleichwertig sind, wird fast die Hälfte der Inhalte aus der Meisterschule auf das Studium angerechnet. Die Zeit an der Hochschule reduziert sich damit von 48 auf nur noch 28 Monate. Vermittelt werden wirtschaftswissenschaftliche und technisch-ingenieurswissenschaftliche Qualifikationen. "Der Zugang zum Lehrstoff ist praxisorientiert und auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten", sagt Michael Brücken. Das sorgt bei den Studierenden für sofortige Aha-Erlebnisse. Schon oft hat Brücken von ihnen den Satz gehört: "Ich weiß wieder was Neues und ab morgen machen wir das in unserem Unternehmen anders." Auf dem Stundenplan stehen unter anderem Betriebswirtschaftslehre, Projektmanagement, natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen, Mathematik, Informatik, Energietechnik und technisches Englisch.

Studienbeginn im Juni und Oktober

Der Studiengang ist berufsbegleitend angelegt. Er beginnt im Juni und Oktober. Die Teilnehmer lernen sowohl von zu Hause aus am Rechner als auch an den drei Studienstandorten der FHM. Einmal in der Woche gibt es von 18 bis 20.15 Uhr eine Online-Vorlesung. Jedes zweite Wochenende treffen sich die Studierenden auf dem Campus. Unterrichtet wird in Pulheim freitags von 17 bis 21 Uhr und samstags von 9 bis 15.30 Uhr. Zudem sind pro Jahr zwei Präsenzwochen eingeplant, an denen die Teilnehmer von Montag bis Samstag von 9 bis 17 Uhr an der FHM sind. Darüber hinaus können sie ständig über den "E-Campus" miteinander oder mit den Dozenten kommunizieren sowie auf die Studienpläne und die Bibliothek zugreifen.

Monatlich wird eine Studiengebühr von 425 Euro fällig. Hinzu kommen noch 500 Euro Prüfungsgebühr. "Finanzielle Unterstützung über das Meister-BAföG ist nicht möglich, weil der Gesetzgeber keine berufsbegleitenden Studiengänge fördert", hebt Michael Brücken hervor. Bislang sei aber noch kein Teilnehmer an der Finanzierung gescheitert. Die Kosten für das Studium können jedoch steuerlich geltend gemacht werden.

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Offen für alle technischen Gewerke

Zwei Gruppen haben das Studium zum Wirtschaftsingenieur schon begonnen. Der erste Lehrgang ist mit 15 Teilnehmern, der zweite mit 19 Teilnehmern gestartet. "Beides sind bunte Truppen, bei denen auch ein, zwei Frauen dabei sind", so Brücken. Das Alter der Studierenden liegt zwischen Anfang 20 bis Ende 50. Ursprünglich richtete sich der Studiengang nur an die Gewerke Kraftfahrzeugtechnik, Elektrotechnik sowie Sanitär, Heizung, Klima. "Inzwischen haben wir ihn aber so angepasst, dass er für alle technischen Gewerke offen ist."

Text: / handwerksblatt.de

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