Handwerk

Unterhaltsamer Auftritt beim ZDH-Forum in Berlin (v.l.): Hans Peter Wollseifer (ZDH-Präsident), Ulrike Rabmer-Koller (Präsidentin der UEAPME), Peter Altmaier (MdB, Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben) und Holger Schwannecke (ZDH-Generalsekretär). Foto: © ZDH/Bildschön

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Für den Meisterbrief ein Tofuschnitzel mit Özdemir

Betriebsführung

Beim ZDH-Forum in Berlin sprach Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) in Vertretung von Kanzlerin Angela Merkel gewohnt unterhaltsam zum Forums-Motto "Made In Germany – Das Original".

Gewohnt unterhaltsam vertrat Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) auch in diesem Jahr die Bundeskanzlerin beim Berliner ZDH-Forum. Es fand Ende Oktober wieder im Rahmen der Vollversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks statt, diesmal unter dem Motto "Made in Germany – Das Original". 

Der bekennende Hobbykoch flocht es so gleich selbstironisch in seine Ausführungen über Europa und die Rolle Deutschlands ein: "Schauen Sie Herrn Wollseifer und mich an – dann wissen Sie, was ´Made in Germany´ heute bedeutet." Und konstatierte auf die letzte Legislaturperiode unter der Großen Koalition zurückblickend: "Das waren die vier wirtschaftlich besten Jahre Deutschlands, die wären ohne das Handwerk nicht möglich gewesen." Eine solide Finanz- und Wirtschaftspolitik sei eben von zentraler Bedeutung.

"Diese Europäische Union ist das Beste, was den europäischen Völkern in den letzten 200 Jahren passiert ist." (Peter Altmaier)

Wohl nicht nur mit seiner Position zu Europa sprach er dem ZDH-Präsidenten aus der Seele. Hans Peter Wollseifer hatte Minuten zuvor in seiner Begrüßung gefordert, damit Deutschland stark bleibe und seiner Rolle in Europa gerecht werde, müsse sich die neue Regierung auf einer ganzen Reihe von Baustellen an die Arbeit machen.

So verlangt Wollseifer von der nächsten Regierung, die digitale Infrastruktur dringend voranzutreiben und eine beherzte Innovationspolitik zu betreiben. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten, müsse zudem die Steuerpolitik leistungsgerecht und Rente und Pflege zukunftsfest und generationengerecht gestaltet werden. Als Schlüsselthemen der kommenden Jahre sieht Wollseifer Bildung und Forschung.

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"Was mich bedrückt, ist die überbordende Bürokratie."

Eine Aufgabe des möglichen Jamaika-Bündnisses aus Union, FDP und Grünen – für ihn "eine neue Koalition, die uns der Wähler diktiert" – sieht Altmaier im Durchlüften von Vorschriften und Auflagen. "Ich sage Ihnen zu: Im ersten Jahr der neuen Regierung werden wir alle überflüssigen Dokumentations- und Kontrollpflichten ändern, wo möglich." Ziel für die digitale Verwaltung in Deutschland sei es, die modernste in Europa innerhalb der nächsten Legislaturperiode zu werden. Und mahnte im gleichen Atemzug die öffentlichen Einrichtungen, Körperschaften und Verbände: "Wir dürfen keine Ausnahmen akzeptieren."

Bei den Beteiligten nicht unerwartet, ging der Minister schließlich auch auf den Meisterbrief ein: "Wir haben es geschafft und Wort gehalten". Union, FDP und die große Mehrheit der SPD stünden zum Meisterbrief. Den wolle man nun auch mit den Grünen konservieren. Und fügte unter dem Gelächter der Kammervertreter im Saal hinzu: "Dann ist mir das zur Not auch ein Tofuschnitzel mit Cem Özdemir wert."

Foto: © ZDH/Bildschön

Text: / handwerksblatt.de

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