"Arbeitnehmer bekommen im Rahmen der höheren Berufsbildung effektive Tools an die Hand, um ihre individuellen Karrierechancen verwirklichen zu können. Davon profitieren dann auch die Betriebe", so Wollseifer. (Foto: © Boris Trenkel/ZDH)

Vorlesen:

Handwerkspräsident fordert Stärkung der Berufsbildung

Betriebsführung

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer fordert beim Zukunftsgespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eine lebendige Weiterbildungskultur in Deutschland.

Das Konzept der höheren Berufsbildung muss stärker vorangebracht werden, um eine lebendige Weiterbildungskultur in Deutschland zu etablieren. Hierzu forderte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), die Bundesregierung während des Zukunftsgesprächs in Meseberg auf. Gerade in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung sei dies ein "wirkungsvoller Hebel" und setze wichtige Impulse für den Bereich der persönlichen Qualifizierung und Kompetenzentwicklung.

"Arbeitnehmer bekommen im Rahmen der höheren Berufsbildung effektive Tools an die Hand, um ihre individuellen Karrierechancen verwirklichen zu können. Davon profitieren dann auch die Betriebe", sagte Wollseifer. Neben der Weiterbildung im Zeitalter der Digitalisierung waren auch neue Formen der Arbeit die vorrangigen Themen des diesjährigen Gipfels. Besonders vor dem Hintergrund des technologischen Wandels und den damit einhergehenden Anforderungen richte sich das vom Handwerk forcierte Konzept der höheren Berufsbildung eng an den unterschiedlichen Qualifikationsbedarfen der Betriebe aus.

Das könnte Sie auch interessieren:

Finanzielle Hürden abbauen

Auf dem Treffen in Meseberg sprach sich Wollseifer daher dafür aus, die bestehenden finanziellen Hürden für eine Weiterbildungsbeteiligung abzubauen: Teilnehmer sollten über das Aufstiegs-Bafög von den Lehrgangs- und Prüfungsgebühren freigestellt werden. Außerdem solle es möglich werden, dass mehrere Fortbildungen hintereinander förderfähig sind. Höhere Berufsbildung und deren Fortbildungsstufen müssten als Marken sichtbarer werden: "Wenn Jugendliche und ihre Eltern von beruflicher Bildung sprechen, dann sollen sie statt 'nur' einer Ausbildung auch die vielfältigen Bildungs- und Karrierewege nach der Ausbildung vor Augen haben", so Wollseifer. Im Sinne der Gleichwertigkeit der akademischen und beruflichen Bildung müsse außerdem die Begabtenförderung im Handwerk analog zum Hochschulbereich deutlich aufgestockt werden.

Beim Zukunftsgespräch in Meseberg trifft sich Bundeskanzlerin Angela Merkel jährlich mit Vertretern der Wirtschaft, der Gewerkschaften und Wissenschaften, um sich mit ihnen über aktuelle und gesellschaftsrelevante Themen auszutauschen. Neben ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer war die deutsche Wirtschaft auf dem diesjährigen Treffen durch Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände sowie durch Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie und Handelskammertages, vertreten.

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: