Besonders stark nahm die Bauleistung im Wohnungsbau zu. Hier gab es zum Ende des ersten Halbjahres ein Plus von neun Prozent.

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Für das Baugewerbe ist kein Ende des Booms in Sicht. Im laufenden Jahr erwartet die Branche ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent. Für 2019 geht man von einem ähnlichen Wachstum aus.

"Die Konjunkturlokomotive Bau brummt weiter. Wir erwarten aktuell für das gesamte Jahr 2018 ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent auf 120 Milliarden Euro", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa, Anfang September in Berlin. Für 2019 rechnet das Baugewerbe mit einem ähnlichen Umsatzwachstum wie in diesem Jahr, nämlich mit fünf bis sechs Prozent. Pakleppa: "Die Zahl der Beschäftigten wird in 2019 ebenfalls weiter leicht zulegen." 

170.000 neue Wohnungen genehmigt

Besonders viel zu tun gab es im Wohnungsbau. Hier gab es zum Ende des ersten Halbjahres ein Plus von neun Prozent.  "Dies zeigt, dass die Bauunternehmen intensiv an der Abarbeitung der Auftragsbestände arbeiten", betont Pakleppa. Insgesamt, also im Neu- und Umbau, wurden bis Ende Juni fast 170.000 neue Wohnungen genehmigt, was etwa dem Vorjahresniveau entspricht.

Der Treiber schlechthin sei der Mehrfamilienhausbau. "In diesem Bereich erwarten wir in 2018 die Fertigstellung von etwa 138.000 Wohneinheiten, das wären zwölf mehr als im Vorjahr", so der ZDB-Chef.  Für 2019 rechnet der Verband mit der Fertigstellung von etwa 148.000 Wohnungen (plus sieben Prozent.)

Anpassung der AfA von zwei auf drei Prozent

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Foto: © ZDBZDB-Hauptgeschäftsführer Felix PakleppaDie geplanten Sonderabschreibungen würden den Mehrfamilienhausbau zunächst stützen, heißt es. Allerdings würden mit der Befristung keine nachhaltigen Rahmenbedingungen gesetzt, kritisiert Pakleppa. "Wir werben weiterhin für eine sachgerechte und damit nicht befristete Anpassung der AfA von zwei auf drei Prozent."

Die Fertigstellung von Ein- und Zweifamilienhäusern erwartet das deutsche Baugewerbe in 2018 in ähnlicher Zahl wie in den Vorjahren mit etwa 106.000 bis 108.000 Wohneinheiten. Insgesamt wird in 2018 die Fertigstellung von zirka 300.000 und in 2019 von rund 315.000 Wohnungen erwartet.

Das bedeute einen Umsatzzuwachs von plus 5,5 Prozent auf 44,1 Milliarden Euro in 2018. "In 2019 dürfte das Wachstum auf ähnlichem Niveau liegen", rechnet der ZDB vor.

Starkes Umsatzplus im Wirtschaftsbau

Der Umsatz im Wirtschaftsbau liegt in den Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten im Juni bei gut 15 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von knapp zehn Prozent. Ein Plus von gut elf Prozent im Auftragseingang per Juni werfe ein Schlaglicht auf die nun schon lange anhaltende und hohe Kapazitätsauslastung der deutschen Wirtschaft.

Hohe Auslastung auch im Tiefbau

"Aber nicht nur im Hochbau sehen wir eine hohe Nachfrage. Im Tiefbau schlägt sich die Abarbeitung der Budgets aus dem Investitionshochlauf bei der Deutschen Bahn nieder. Diverse Großprojekte und das ambitionierte Brückensanierungsprogramm sorgen für eine anhaltend hohe Auslastung im Schienenwegebau," so Pakleppa. "Daher erwarten wir im Wirtschaftsbau ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 42,6 Milliarden Euro. Für 2019 rechnet der ZDB mit einem ähnlichen Umsatzwachstum von rund fünf Prozent.

Ambitionierte Pläne im öffentlichen Bau

Der in 2016 gestartete Investitionshochlauf bei den Bundesfernstraßen trage seit zwei Jahren den positiven Trend der Umsatzentwicklung im öffentlichen Bau. Bis zum Jahr 2019 würden die Investitionen des Bundes von gut fünf Milliarden Euro im Zeitraum bis 2015 auf etwa acht Milliarden Euro, also um über 40 Prozent, hochgefahren. "Das ist in jeder Hinsicht ambitioniert. Denn die öffentliche Hand hat über viele Jahre ihre Planungskapazitäten abgebaut. Nun kommt es darauf an, Bauherrenkompetenz zurück zu erlangen und zügig baureife Projekte an den Start zu bringen," so Pakleppa.

Für den öffentlichen Bau wird ein Umsatzplus von fünf Prozent auf 33,2 Milliarden Euro erwartet. In 2019 sollte das Wachstumstempo anhalten.

Rund 830.000 Beschäftigte

Um diese Bauleistungen erbringen zu können, hat das Bauhauptgewerbe in den letzten Jahren kontinuierlich Beschäftigte neu eingestellt. "Nach dem dramatischen Anpassungsprozess im Bauhauptgewerbe von 1995 bis 2005, der sich bis 2009 mit einem Abbau der Hälfte der Belegschaften auf etwa 705.000 Beschäftigte fortsetzte, hatten wir in 2017 zirka 807.000 Beschäftigte. Damit haben wir bereits 100.000 Beschäftigte hinzugewonnen. Für 2018 rechnen wir nunmehr mit einem jahresdurchschnittlichen Bestand von knapp 830.000 Mitarbeitern," erklärte Pakleppa.

 Quelle: ZDB

Text: / handwerksblatt.de

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