In einer Reihe von Ausbildungsberufen, in denen in den vergangenen Jahren besonders viele Ausbildungsplätze unbesetzt blieben – darunter bei den Bäckern –, sind die Vergütungen 2018 der BIBB-Auswertung zufolge relativ stark angehoben worden. (Foto: © Jens Brüggemann)

Vorlesen:

Auszubildende kriegen im Schnitt über 900 Euro

Betriebsführung

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im Jahr 2018 im bundesweiten Durchschnitt um 3,7 Prozent auf 908 Euro brutto im Monat gestiegen. Lehrlinge im Handwerk erhalten im Mittel 769 Euro.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat erneut die tariflichen Ausbildungsvergütungen ausgewertet: Demnach wurde im vergangenen Jahr in Westdeutschland ein durchschnittlicher Betrag von 913 Euro erreicht. In Ostdeutschland seien es 859 Euro gewesen. Prozentual seien die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2018 im Osten (3,9 Prozent) etwas stärker erhöht worden als im Westen (3,6 Prozent). Der Abstand im Tarifniveau sei aber unverändert geblieben: Im Osten seien wie im Vorjahr 94 Prozent der westdeutschen Vergütungshöhe erreicht worden.

Erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe

Zwischen den Ausbildungsberufen hat das BIBB erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe ausgemacht. Besonders hoch lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im Handwerksberuf Maurer mit monatlich 1.159 Euro im gesamtdeutschen Durchschnitt (Westdeutschland: 1.175 Euro, Ostdeutschland: 975 Euro). Hohe tarifliche Vergütungen wurden beispielsweise auch in den Berufen Mechatroniker (gesamt: 1.088 Euro, West: 1.091 Euro, Ost: 1.070 Euro), Industriekaufmann (gesamt: 1.047 Euro, West: 1.051 Euro, Ost: 981 Euro) und Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (einheitlich: 1.035 Euro) gezahlt.
 
Vergleichsweise niedrig waren die tariflichen Vergütungsdurchschnitte nach den Auswertungen des BIBB zum Beispiel in den Berufen Maler und Lackierer (einheitlich: 718 Euro), Bäcker (einheitlich: 678 Euro), Florist (gesamt: 617 Euro, West: 622 Euro, Ost: 587 Euro), Friseur (gesamt: 584 Euro, West: 606 Euro, Ost: 387 Euro) sowie Schornsteinfeger (einheitlich: 518 Euro).
 
Die BIBB-Auswertung ergab zudem, dass in einer Reihe von Ausbildungsberufen, in denen in den vergangenen Jahren besonders viele Ausbildungsplätze unbesetzt blieben, die Vergütungen 2018 relativ stark angehoben wurden. So lag beispielsweise der Anstieg in den Berufen Bäcker (bundesweit 6,4 Prozent) und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk (bundesweit rund 6 Prozent) deutlich über dem Gesamtdurchschnitt. Noch stärker fiel in Ostdeutschland der Zuwachs in den Berufen Koch und Restaurantfachmann aus: Hier stiegen die Ausbildungsvergütungen im vergangenen Jahr um 10,6 Prozent (West: +3,4 Prozent).

Das könnte Sie auch interessieren:

Ausbildungsbereiche zahlen sehr unterschiedlich

Zwischen den Ausbildungsbereichen gab es dem BIBB zufolge ebenfalls deutliche Unterschiede: Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden im Öffentlichen Dienst (einheitlich: 999 Euro) sowie in Industrie und Handel (gesamt: 975 Euro, West: 983 Euro, Ost: 914 Euro) erreicht. Unter dem Gesamtdurchschnitt lagen dagegen die Vergütungen im Bereich der freien Berufe (gesamt: 832 Euro, West: 833 Euro, Ost: 809 Euro), im Handwerk (gesamt: 769 Euro, West: 775 Euro, Ost: 706 Euro) sowie in der Landwirtschaft (gesamt: 767 Euro, West: 791 Prozent, Ost: 652 Prozent).

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: