Baugewerbe

Egal ob Privatleute oder die öffentliche Hand: Bei den Aufträgen an das Bauhauptgewerbe geht es permanent nach oben. (Foto: © Tatiana Badaeva/123RF.com)

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Baugewerbe: Rekordhoch bei Auftragseingängen

Die Auftragseingänge von Deutschlands Bauunternehmen sind auf einem Rekordhoch. Die Unternehmen machten einen Gesamtumsatz von 23,6 Milliarden Euro.

Die Unternehmen des Bauhauptgewerbes können sich weiterhin vor Aufträgen kaum retten. Im April legten die Auftragseingänge um 12,7 Prozent; (real plus 6,3 Prozent) zu. Das war der höchste jemals gemessene Wert an Aufträgen in einem April in Deutschland, berichtet das Statistische Bundesamt. Im Wirtschaftsbau stiegen die Auftragseingänge sogar um fast 15 Prozent. Im April haben die Mitarbeiter sechs Prozent mehr Stunden geleistet als vor einem Jahr.

Im Vergleich zum März 2019 sind die Aufträger allerdings um 1,7 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang sei auf das mittlerweile sehr hohe Auftragseingangsniveau, bedingt durch die besonders gute Entwicklung der letzten Monate, zurückzuführen, so die Statistiker.

- Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes sind die Umsätze im Bauhauptgewerbe im April in den Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten um 15,7 Prozent (real um 9,3 Prozent) gestiegen.
- Die Preisentwicklung für Bauleistungen liegt bei sechs Prozent.
- Kumulativ erreichen die Umsätze 23,6 Milliarden Euro.
- Die Umsatzsteigerung beträgt damit bis Mai 17 Prozent.
"Noch sehen wir hier keine Investitionszurückhaltung," berichtet Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Von den eher verhaltenen Erwartungen anderer Wirtschaftszweige sei bei den Bauunternehmen noch nichts zu spüren. Die Dynamik auf Deutschlands Baustellen halte an.

Auch bei der öffentlichen Hand bleibe es beim "Investitionshochlauf", so der ZDB-Geschäftsführer. Hier gab es ein Plus an neuen Aufträgen von fast 15 Prozent. "Damit wurde im Mai das Tempo aus den Vormonaten gehalten."

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Investitionen für Verkehr nicht kürzen

Daher ist sei es wichtig, so Pakleppa, "dass die Investitionslinie Verkehr im Bundeshaushalt nicht wegen der ausfallenden PKW-Maut gekürzt wird". Die Bauunternehmen hätten ihre Kapazitäten im der steigenden Nachfrage angepasst – im Vertrauen auf die Aussagen der Bundesregierung.

Wohnungsbau: Keine Trendumkehr

Im Wohnungsbau geht es ebenfalls weiter nach oben. Hier liegen die Auftragszuwächse bei sechs Prozent. Auch wenn das weniger ist als bei den öffentlichen Aufträgen, sieht der Verband trotzdem keine Trendumkehr. "Vielmehr bleibt der Auftragseingang auf dem hohen Niveau," betont Pakleppa. 

Umsatzprognose der Bauindustrie für 2019: Plus 8,5 Prozent

Die Bauindustrie sieht das auch so. Der Verband korrigiert nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2019 nach oben. "Die April-Daten bestätigen uns in der Anhebung unserer Umsatzprognose für das Bauhauptgewerbe von nominal sechs auf nunmehr 8,5 Prozent - real drei Prozent - für das Gesamtjahr 2019. Schließlich haben wir in den ersten vier Monaten schon ein Umsatzplus von nominal 17,1 Prozent erwirtschaftet. Damit konnten die Bauunternehmen - trotz guter Auslastung - ihre Produktion preisbereinigt um 10,6 Prozent steigern", so Daniel Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

Die Unternehmen bleiben also weiterhin auf Wachstumskurs. Eine Trendwende sei noch nicht in Sicht, betont Babiel.

Text: / handwerksblatt.de

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