Handwerk

Konstruktive Stimmung beim Unternehmerinnenfrühstück der Handwerkskammer der Pfalz in Ludwigshafen. (Foto: © Handwerkskammer der Pfalz)

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Frühstück für Unternehmerinnen

Beim Unternehmerinnenfrühstück in Ludwigshafen stand das Thema "Nachfolge ist weiblich" im Rahmen des Aktionstags "Wir müssen dran bleiben" im Mittelpunkt.

"Nachfolge ist weiblich! Ist das so, oder besteht hier noch Handlungsbedarf?" Mit dieser Frage eröffnete die Präsidentin der Handwerkskammer der Pfalz, Brigitte Mannert, das Unternehmerinnenfrühstück im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Kammer in Ludwigshafen. Anlässlich des nationalen Aktionstages "Wir müssen dran bleiben" lud die Handwerkskammer in Kooperation mit der Investitions- und Strukturbank (ISB) und dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium zu einem Treffen von Unternehmerinnen und Mitarbeiterinnen aus dem Handwerk ein. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des landesweiten Projektes "Handwerk attraktiv Rheinland-Pfalz" organisiert, in dessen Mittelpunkt rheinland-pfälzische Handwerksunternehmen stehen, die geeignete Mitarbeiter suchen oder den Wunsch haben, ihre Fachkräfte an den Betrieb zu binden. Ziel des Projektes ist es, die Betriebe dabei zu unterstützen, eine präventive und aktive Personalpolitik zu betreiben um damit dem Fachkräftemangel zu begegnen. Ferner geht es darum, die Stärken des Handwerks und die Perspektiven in diesem Wirtschaftszweig in der Gesellschaft bekannter zu machen.

Mannert betonte, dass sich gerade den Frauen im Handwerk gute Entwicklungsmöglichkeiten böten, wie etwa selbst einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen und Karriere zu machen. Die Anzahl der selbstständigen Frauen im Handwerk sei zwar in den letzten Jahren leicht angestiegen, aber sie sei immer noch zu gering. Auch der weibliche Anteil der Auszubildenden im Kammerbezirk sei noch erweiterungsfähig. Gerade die von Frauen weniger gewählten Berufe im gewerblich-technischen Bereich eröffneten ungeahnte Karrierechancen, die nur genutzt werden müssten. Sie appellierte an die anwesenden Frauen, selbstbewusst voran zu gehen und auch die Potenziale ihrer weiblichen Mitarbeiter auszuschöpfen.

Austausch in World-Cafés

Neben der Herausforderung Fachkräftesicherung beschäftigten sich die Teilnehmerinnen mit der Frage, wie man im Hinblick auf die Kernthemen Mitarbeiterbindung und Betriebsübergabe mehr Frauen für das Handwerk begeistern kann. Um Antworten zu finden, tauschten sich die Teilnehmerinnen in themenbezogenen World-Cafés aus und diskutierten die anstehenden Themen.

Die Vertreterin des Wirtschaftsministeriums, Ingrid Schüttler, bezeichnete "Handwerk attraktiv" als Erfolgsprojekt, das Frauen nach vorne bringt und Handwerksbetriebe dabei unterstützt, sich gut aufzustellen. Für die bestausgebildete Frauengeneration sei die derzeitige Situation hervorragend geeignet, um ihre Potenziale und Fähigkeiten einzubringen und die Wirtschaft zielgerichtet zu stärken. Die anwesenden Frauen seien Vorbilder für andere, um sich im Handwerk zu engagieren. Der Austausch und das Lernen voneinander stünden an diesem Tag im Vordergrund. "Wir müssen dran bleiben", appellierte sie an alle Beteiligten.

Handwerk ist innovativer Wirtschaftsfaktor

Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstands der ISB, zeigte sich erfreut darüber, dass sich der bisherige Unternehmerinnentag aufgrund seiner positiven Resonanz zu diesem Format weiterentwickelt habe. Er bezeichnete das Handwerk als innovativer und wandlungsfähiger Wirtschaftsfaktor. "Die Wettbewerbsfähigkeit von Handwerksunternehmen ist verknüpft mit der Gewinnung und Sicherung von Fachkräften", ergänzte Dexheimer. "Mit dem Unternehmerinnenfrühstück möchten wir als Förderbank des Landes Unternehmerinnen dabei unterstützen, Lösungen zu entwickeln, um das Interesse für Handwerksberufe zu wecken, attraktive Arbeitgeber für Handwerkerinnen zu sein und die Arbeitswelt von morgen mitzugestalten."

Die Teilnehmerinnen nutzten während eines gesunden Frühstücks die Gelegenheit zum Netzwerken und widmeten sich den aufgeworfenen Fragen nach den Stärken und Schwächen und den damit verbundenen Chancen und Besonderheiten des Handwerks. Als besondere Stärke wurde die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Betrieb und die damit einhergehende Bindung an das Unternehmen gesehen.

Regelmäßiger Austausch ist probates Mittel

Auch personalpolitische Maßnahmen, die geeignet sind, um als Handwerksbetrieb ein attraktiver Arbeitgeber für Frauen zu sein, wurden eruiert. Die Teilnehmerinnen brachten sich dazu mit vielen konkreten Vorschlägen in die Diskussion ein. Abschließend beschäftigte man sich intensiv mit der Frage, welche Maßnahmen es Frauen erleichtern würden, eine Führungsposition zu bekleiden oder einen Betrieb zu übernehmen.

Viele Unternehmerinnen – gleich welcher Branche sie angehören – haben sich im betrieblichen Alltag ähnlichen Fragen und Herausforderungen zu stellen. Daher hat sich ein regelmäßiger Austausch mit gegenseitigen Tipps und Hilfestellungen als probates Instrument bewährt, um über den Tellerrand hinausschauen und die gewonnenen Erkenntnisse in die betriebliche Praxis umsetzen zu können: Etwas Neues ausprobieren, testen, ob eine Idee auch im eigenen Betrieb sinnvoll umgesetzt werden könne. Viele Vorschläge fanden dankbare Zuhörer, Telefonnummern und Mailadressen wurden ausgetauscht – alles in allem eine rundum gelungene Veranstaltung, die auch an den anderen rheinland-pfälzischen Kammerstandorten in ähnlicher Form durchgeführt wird.

 

Ansprechpartnerin: Weitere Fragen zum Thema beantwortet bei der Handwerkskammer der Pfalz Lena Paulus, Am Altenhof 15, 67655 Kaiserslautern, Telefon: 0631/3677106, Fax: 0631/3677263 oder E-Mail: lpaulus@hwk-pfalz.de.

Foto: © Handwerkskammer der Pfalz

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Text: / handwerksblatt.de