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Foto: © Nissan

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Nissan NV 200: Viel Stauraum auf 4,40 Metern Länge

Mit dem NV200 hat der japanische Autobauer einen kleinen, aber enorm viel Volumen packenden Kastenwagen neu im Programm.

Schnickschnack gibt es nicht. Das beweist der Blick auf das Armaturenbrett. Spartanisch schlicht, prangt in der Mitte die großzügig dimensionierte Anzeige für die Geschwindigkeit, daneben noch Fenster für digitale Hinweise. Das war es auch schon. Beim NV200 hat Nissan ordentlich abgespeckt und so ein Fahrzeug entwickelt, das viel Raum für wenig Geld bietet. Ab 13.100 Euro (o. MwSt.) geht es los, dafür bekommt man einen Kastenwagen, der auf seinen 4,40 Metern Länge eine Ladevolumen von 4,2 Kubikmetern bietet. Das Mehrangebot an Raum im Vergleich von Wettbewerbern ist vor allem der niedrigen Ladekante geschuldet, die bei 52 Zentimetern liegt – und der kubischen Form des Kastenaufbaus.

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Fotos: Nissan    


Rein optisch sieht der Wagen größer aus als er von seinen tatsächlichen Längen ist. Ein typischer Kastenwagen eben, der unter praktischen Gesichtspunkten und eben nicht unter emotionalen Gesichtspunkten gestaltet wurde. Im Innenraum merkt man dem Wagen seinen Preis an: Es ist wirklich nicht viel mehr drin als man zum Fahren braucht. Einen Nachteil haben die beliebten Getränkehalter. Die klassischen 1-Liter-Flaschen Cola passen nicht; man kann sie nur kräftig reindrücken – und sie fliegen bei der nächsten Kurve runter. Ansonsten sind reichlich Stauflächen vorhanden, um seine Utensilien unterzubringen.

Beim Fahren selbst macht sich die Kürze positiv bemerkbar. Der Wagen ist gerade im engen Stadtverkehr ausgezeichnet zu händeln, gerade mal 10,60 Meter beträgt sein Wendekreis. Der kräftige Benzinmotor mit 81 kW/109 PS ist gut bemessen und selbst beladen ist der Wagen immer noch gut unterwegs. Wer lieber auf Kraft verzichtet, kann alternativ einen 63 kW/86 PS starken Diesel wählen. Der Fahrer stellt schnell fest: Das ist auch völlig ausreichend, zumal der Verbrauch sich offiziell bei 5,2 Litern einpendelt. Die CO2-Emissionen liegen bei 137 g/km.

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Fotos: Nissan    


Durch die niedrige Ladekante ist der Wagen einfach zu beladen. Europaletten mit dem Gabelstapler reinzuschieben ist weder von hinten noch von der Seite ein Problem. Ein Grundproblem aller Hersteller taucht aber auch beim NV200 auf: In der Standardausführung bieten die Autoproduzenten einen Boden an, der eher als Rutschbahn taugt. Die Kiste Wasser rutscht kreuz und quer durch den Laderaum. Warum hier nie ein rutschhemmender Boden angeboten wird, ist nicht nachvollziehbar. Immerhin aber passen 677 Kilogramm in den Diesel, 708 Kilogramm sind es sogar in der Benzinerversion.

Fazit: Zwei kleinere, eher marginale Mängel (Flaschenhalter, Ladeboden) werden wettgemacht durch ein im Straßenverkehr wendigen Kastenwagen, der obendrein noch ein enormes Ladevolumen für wenig Geld bietet.

Text: / handwerksblatt.de