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Jeder fünfte Arbeitnehmer hat innerlich gekündigt

Betriebsführung

Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Inititative Gesundheit und Arbeit (iga). Warum das schlecht fürs Unternehmen ist und was Arbeitgeber dagegen tun können.

Jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland interessiert sich nicht mehr für seinen Job und tut nur noch das Nötigste, so jedenfalls schätzen die Personalverantwortlichen von kleinen, mittleren und großen Unternehmen. Die Folgen der "inneren Kündigung" sind für Unternehmen und Angestellte gravierend: Qualitätseinbußen, sinkende Produktivität, steigende Fehlzeiten und Konflikte im Team zählen dazu. Oft kommen auch noch seelische und körperliche Erkrankungen hinzu.

Die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) hat dazu eine wissenschaftliche Studie vorgelegt, die aufzeigt, was die Auslöser innerer Kündigung sind und was Unternehmen tun können, um das Engagement ihrer Mitarbeiter zu erhalten oder zurückzugewinnen. Für die Untersuchung wurden 230 Personalverantwortliche befragt.


Die gesamte Studie zum Download.Ursachen: Unter anderem führen Schwächen im Führungsverhalten dazu, dass Mitarbeiter ihr Engagement verlieren und den Arbeitseinsatz auf ein Minimum reduzieren. Mangelnde Wertschätzung, fehlende Mitbestimmung und ungelöste Konflikte zählen nach Einschätzung der Befragten zu den wichtigsten Auslösern. 

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Oft mit gesundheitlichen Problemen verbunden

Auch Veränderungen in der Organisation können innere Kündigung auslösen, insbesondere wenn diese mit Personalabbau und Mehrarbeit einhergehen und durch lange Phasen der Unsicherheit geprägt sind. Die Personalverantwortlichen schätzen, dass bundesweit rund 20 Prozent der Angestellten bereits innerlich gekündigt haben. Interessant ist: In ihrem eigenen Unternehmen gingen sie allerdings nur von lediglich zehn Prozent aus. Für die betroffenen Arbeitnehmer kann die innere Kündigung auch gesundheitliche Folgen haben, wie Depressionen, Sucht- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Gegenmaßnahmen:  

  • Nach Einschätzung der Befragten sind vor allem regelmäßige Mitarbeitergespräche hilfreich.
  • Wichtig sei dabei unter anderem ein hoher Gesprächsanteil der Arbeitnehmer (etwa 80 Prozent).
  • Zudem sollten Führungskräfte für die Mitarbeitergespräche geschult werden.
  • Auch ein betriebliches Gesundheitsmanagement könne das Mitarbeiterengagement fördern und erhöhen. Genannt wurden unter anderem Sportangebote und Gesundheitstage.
  • Weitere Gegenmaßnahmen sind nach den Erfahrungen der Personalverantwortlichen: Partizipation (z. B. durch das Einbinden in Entscheidungen) sowie ein größerer Handlungs- und Entscheidungsspielraum.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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