Der Makerspace Rhein-Neckar verbindet Handwerk, ­Hochschule und Gründer. ­Verschiedene ­Gewerke arbeiten hier ­gemeinsam an innovativen ­Lösungen. Ein Konzept, das auch bei der Handwerkskammer der Pfalz ­Anklang findet.

Der Makerspace Rhein-Neckar verbindet Handwerk, ­Hochschule und Gründer. ­Verschiedene ­Gewerke arbeiten hier ­gemeinsam an innovativen ­Lösungen. Ein Konzept, das auch bei der Handwerkskammer der Pfalz ­Anklang findet. (Foto: © Thomas Henne)

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Makerspace: Ein Raum für Macher

Es gibt sie in der gesamten Bundesrepublik. Und sie werden immer beliebter: offene Werkstätten oder Makerspaces. Hier gibt es Werkzeuge und Maschinen für verschiedene Gewerke, Workshops und Vorträge.

Christian Engelhardt, Inhaber der Firma Christian Engelhardt-Konzepte.de, gehört zu den Gründern des Makerspace Rhein-Neckar, der am 1. Juli 2017 eröffnete. Wie groß die Nachfrage ist, zeigen die bis heute über 200 registrierten Mitglieder. 

Richtet sich an Gründer und etablierte Betriebe

Foto: © Thomas HenneDer Makerspace Rhein-Neckar wendet sich an Gründer und an etablierte Handwerksbetriebe, die zusätzliche Produktionskapazitäten benötigen, denen neue Maschinen oder spezielle Werkzeuge fehlen. "Unsere Kunden kommen immer mal wieder mit besonderen Wünschen. Dafür die notwendigen Geräte zu beschaffen, wäre nicht rentabel", berichtet Roland Milli, Inhaber eines Landschafts- und Gartenbauunternehmens in Ludwigshafen. "Im Makerspace sind diese Gerätschaften vorhanden und wir können sie nutzen."

Mitarbeiter von Handwerksbetrieben können hier auch an den neuesten Maschinen ausgebildet werden. Für alle Maschinen gibt es Einführungskurse und spezielle Workshops. Für gefährliche und empfindliche Geräte gibt es Erlaubnisskills, die man durch die Teilnahme an einem Kurs erwirbt. Für Mitglieder sind die Kurse kostenfrei. Bei Nachweis von Erfahrungen mit gewissen Maschinen und Geräten werden die entsprechenden Skills freigeschaltet.

"Selbstverständlich findet sich hier auch ein 3D-Drucker"

"Unsere Einrichtung eignet sich aber nicht nur für den etablierten Betrieb, sondern auch für Start-ups, denn bei uns finden die Gründer alles, was sie brauchen, um einen Prototyp herzustellen oder eine Kleinserie zu fertigen", betont Engelhardt. Auf der Website von Makerspace Rhein-Neckar sind die vorhandenen Maschinen und Werkzeuge für Holz, Metall, Kunststoff, Elektro und Textil sowie den Kreativbereich gelistet. "Selbstverständlich findet sich hier auch ein 3D-Drucker." Außerdem gibt es Spinte, Staufächer oder Lagerraum für Angefangenes.

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Aber was, wenn die benötigte Maschine oder ein Spezialwerkzeug fehlt? Hier wird Mitbestimmung großgeschrieben. In Umfragen wird ermittelt, was benötigt wird. Ist die Nachfrage da, wird die Werkstatt mit der entsprechenden Maschine oder dem benötigten Werkzeug ausgestattet.

Flexible Mitgliedschaft

Die Mitglieder entscheiden selbst, wie lange sie den Makerspace jeweils nutzen wollen. Die Mitgliedschaft wird online gebucht, ebenso wie alle modularen Zusatzleistungen. Ob zwei Tage oder einen ganzen Monat, für jeden Bedarf gibt es den entsprechenden Tarif. "Die Handwerker kommen mit einer Idee. Und sie gehen mit dem fertigen Produkt", so Engelhardt. "Außerdem gibt es bei uns den Erfahrungsaustausch unter den Experten der verschiedenen Gewerke, neue Kontakte und gegenseitiges Lernen gratis dazu."

Auch die Hochschule Mannheim nimmt durch Praxissemester-Absolventen an dem Makerspace teil. Unternehmen nutzen die Werkstatt inzwischen zudem für Teambuilding-Seminare. Bei der gemeinsamen Produktion entsteht ein neuer Teamgeist, der für ein gutes Betriebsklima wichtig ist. 

Interdisziplinäre Teams

"Der Makerspace verbindet Handwerk, Hochschule und Gründer. Hier arbeiten potenzielle Gründer gemeinsam in interdisziplinären Teams an innovativen Lösungen", fasst Silke Eichten, Betriebsberaterin der Handwerkskammer der Pfalz, zusammen.

Text: / handwerksblatt.de

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