Reiner Nolten verstarb am 14. Dezember 2018 nach kurzer, schwerer Krankheit. (Foto: © Rolf Goebels)

Vorlesen:

Das Handwerk trauert um Reiner Nolten

Der Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertags verstarb am 14. Dezember 51-jährig nach kurzer, schwerer Krankheit.

Ein Nachruf von Hans Hund, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages.

Es gibt Nachrichten, die kann und will man weder hören noch verstehen. Dass Reiner Nolten nicht mehr bei uns ist, macht sehr, sehr viele im deutschen Handwerk unendlich traurig. Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit und wurde nur 51 Jahre alt. Unsere Gedanken sind jetzt bei seinen Angehörigen und Freunden. 

Wir verlieren mit Reiner Nolten einen wunderbaren Menschen, einen großen, engagierten Experten und Kenner unseres Handwerks, seiner Organisationen und der Politik. Er hat sich mit höchstem persönlichen Einsatz und herausragendem Wirken über Jahrzehnte um die Belange des Handwerks in Nordrhein-Westfalen, in Deutschland und auch auf europäischer Ebene sehr verdient gemacht. 

Er managte seinen Verband, den Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT), und die Organisationen, denen er als Geschäftsführer vorstand und diente. Er verband - immer integer und verbindlich - Menschen über Organisations-, Partei- und Landesgrenzen hinweg und erhielt dafür große Anerkennung und großen Respekt. 

Seit 1996 war Reiner Nolten beim WHKT, ab 2000 als stellvertretender und ab 2002 als Hauptgeschäftsführer. 2005 trat er zudem in die Geschäftsführung der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks ein. Er war Geschäftsführer des Verbands der Wirtschafts- und Steuerberatungsstellen im Handwerk NRW, Gründungsgeschäftsführer von NRW.International, Geschäftsführender Vorstand von Schloss Raesfeld und des dortigen Vereins zur Förderung der Bildungsarbeit, Mitglied unter anderem im Rat der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, Kuratoriumsmitglied der KlimaExpo.NRW, im Forschungsrat des Instituts für Mittelstandsforschung an der Universität Bonn und lange Jahre im Vorstand der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Erst kürzlich war er in die neue Bundestags-Enquete-Kommission "Berufliche  Bildung in der digitalen Arbeitswelt" berufen worden, nachdem er 2015 bis 2017 Sachverständiges Mitglied in der von ihm mit initiierten Landtags-Enquete-Kommission "Zukunft von Handwerk und Mittelstand in Nordrhein-Westfalen gestalten" war und hier die Umsetzungsarbeit der Landesregierung fortlaufend konstruktiv begleitete. 

In all diesen wichtigen Funktionen klafft nun eine Lücke – professionell  und  menschlich. Nicht zu sprechen von seinem vorbildlichen Entwicklungs-Engagement, zum Beispiel als Vorsitzender des Vereins Meister für Afrika. Für sein Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Verdienstorden der Republik Ungarn durch den Generalkonsul.

Reiner Nolten war ein außergewöhnlicher Mensch, der das Leben, das Reisen und seine Arbeit liebte. Er war in Mönchengladbach genauso zuhause wie auf "seiner" Insel Sylt.  Seine letzten Reisen führten ihn zum Beispiel nach San Diego, Venedig, Jericho und New York. Im November 2017 konnten wir auf Schloss Raesfeld im Kreise vieler Freunde aus dem Handwerk auf seinen 50. Geburtstag mit ihm anstoßen. 

Bis zuletzt hatte Reiner Nolten einen vollen Terminkalender und war unermüdlich für das Handwerk unterwegs. So repräsentierte er am 19. November noch das Handwerk beim Meistertag NRW in Köln im Beisein des Wirtschaftsministers, oder vor wenigen Tagen, am 28. November, als Gast beim Jahresempfang der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld. 

Ich bin stolz, ihn einen Freund nennen zu dürfen. Er war einer der kenntnisreichsten und bestinformierten Handwerksvertreter, die ich kennenlernen durfte, und für viele im Handwerk ein wichtiger Ratgeber. Wir sind ihm alle zu großer Dankbarkeit verpflichtet und werden ihm immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

Text: / handwerksblatt.de