Hessen hat die Förderung ausgeweitet. Nicht nur Meister profitieren von der Aufstiegsprämie in Höhe von 1.000 Euro, sondern auch Absolventen anderer Aufstiegsfortbildungen wie Fachwirte, Fachkaufleute oder Betriebswirte. (Foto: © npopova/123RF.com)

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Hessen weitet die Aufstiegsprämie aus

In Hessen haben voriges Jahr mehr als 1.700 Meister die Aufstiegsprämie erhalten. Anfang 2019 ist der Kreis der Geförderten erweitert worden. Im März ist in Hamburg die erste Meisterprämie ausgezahlt worden.

1.729 Männer und Frauen haben im vergangenen Jahr eine finanzielle Anerkennung des Landes Hessen für ihren Meistertitel in Handwerk, Industrie, Handel oder Landwirtschaft erhalten. "Mit der Aufstiegsprämie von je 1.000 Euro honorieren wir die Leistung derjenigen, die sich nach einer beruflichen Ausbildung noch weiterqualifizieren", so Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.

Zum 1. Januar 2019 wurde der Kreis der Berechtigten noch ausgeweitet. Seitdem gibt es die Prämie für alle Fortbildungsabschlüsse nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung, sofern sie im Deutschen Qualifikationsrahmen DQR mindestens dem Meisterniveau zugeordnet sind. Dazu zählen vor allem die Abschlüsse als Fachwirt, Fachkaufmann oder Betriebswirt. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Absolventen in Hessen wohnen oder arbeiten.  

Laut dem hessischen Wirtschaftsministerium erhielten 2018 unter anderem die Absolventen folgender Meisterprüfungen die Aufstiegsprämie:

  • 253 Kraftfahrzeugtechnikermeister bzw. -meisterinnen,
  • 201 Industriemeister bzw. -meisterinnen Metall,
  • 163 Elektrotechnikermeister bzw. -meisterinnen,
  • 114 Installateur- und Heizungsbauermeister bzw. -meisterinnen,
  • 110 Friseurmeister bzw. -meisterinnen,
  • 30 Meisterinnen und Meister aus der Landwirtschaft.

Meisterboni Eine Übersicht aller Bundesländer, die den erfolgreichen Abschluss einer Fortbildung honorieren, finden Sie in dem Online-Beitrag "Vom Meisterbonus bis zur Aufstiegsprämie" auf handwerksblatt.de.

Erste Auszahlung in Hamburg

Seit dem 1. Januar 2019 gewährt der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den erfolgreichen Absolventen von Aufstiegsfortbildungen eine Förderung von 1.000 Euro. Uwe Richter, Ausbildungsleiter bei Kühne + Nagel und frischgebackener Personalfachkaufmann, hat vor kurzem die erste Meisterprämie erhalten. "Wir gratulieren Herrn Richter zur bestanden Fortbildungsprüfung bei uns an der Handelskammer und freuen uns sehr, dass sein großer Einsatz nun mit der Auszahlung der ersten Meisterprämie belohnt wird", sagt André Mücke.

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Der Handelskammer-Vizepräses sieht die Meisterprämie als wichtigen Beitrag für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. "Alle Prognosen besagen, dass bereits in wenigen Jahren die größten Fachkräfteengpässe nicht bei den akademisch, sondern bei den beruflich qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern spürbar werden." Man wolle daher die duale Berufsausbildung und eine anschließende Fortbildung gesellschaftlich wieder stärker in den Fokus rücken und sie für Schulabgänger attraktiver machen.

Meisterprämie ist eine tolle Werbung

Rund 1.700 Fachwirte, Industriemeister und Betriebswirte legen pro Jahr in der Handelskammer Hamburg ihre Prüfung ab, davon knapp 70 Prozent erfolgreich. "Das Studium ist eine große Konkurrenz für die duale Berufsausbildung. Viele fühlen sich gedrängt, ein Studium zu machen, obwohl das nicht für jeden der richtige Weg ist", sagt Uwe Richter. Die Meisterprämie sei eine tolle Werbung für die berufliche Aus- und Weiterbildung und biete einen zusätzlichen finanziellen Anreiz.

Davon profitiere er nun doppelt, einmal als erster Empfänger der Prämie und zum anderen, weil er sich als Ausbildungsleiter auch als Botschafter für die duale Berufsausbildung sieht. Die Meisterprämie in Höhe von 1.000 Euro erhalten alle, die eine berufliche Aufstiegsfortbildung mit Prüfung in Hamburg erfolgreich abschließen und deren Wohnsitz oder Arbeitsplatz in Hamburg liegt.

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Text: / handwerksblatt.de

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