Anruf statt Chat-Nachricht, Buch statt Smartphone, Einkaufsbummel statt Online-Shopping: Beim Digital Detox wird für eine bestimmte Zeit gezielt auf Internet und digitale Medien verzichtet.

Anruf statt Chat-Nachricht, Buch statt Smartphone, Einkaufsbummel statt Online-Shopping: Beim Digital Detox wird für eine bestimmte Zeit gezielt auf Internet und digitale Medien verzichtet. (Foto: © Scanrail/123RF.com)

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Digital Detox: Leben ohne digitale Medien

Ein Zehntel der Deutschen möchte im Jahr 2022 weniger in den digitalen Medien unterwegs sein. Wenn das mal so einfach wäre. Die meisten geben schon nach wenigen Stunden auf, fand jetzt der Digitalverband Bitkom heraus.

Anruf statt Chat-Nachricht, Buch statt Smartphone, Einkaufsbummel statt Online-Shopping: Beim Digital Detox wird für eine bestimmte Zeit gezielt auf Internet und digitale Medien verzichtet. Ziel ist es, wieder mehr Zeit bewusst offline zu verbringen. Knapp ein Zehntel (neun Prozent) der Internetnutzerinnen und -nutzer hat sich dies für das neue Jahr vorgenommen. Das ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

Kein langer Verzicht auf digitale Medien

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Demzufolge waren es 43 Prozent der Onliner, die mindestens einmal zeitweise auf das Internet und digitale Medien verzichtet hat. Wenn auch nicht lange. Unter jenen, die auf digitale Medien verzichtet haben, ergaben sich große Unterschiede: Knapp ein Drittel hat Geräte wie Smartphone, Tablet oder Laptop bewusst weggelegt (31 Prozent) oder auf Video- und Computerspiele oder Gaming-Apps verzichtet (30 Prozent). Ein Fünftel hat für eine gewisse Zeit aufgehört zu chatten (20 Prozent) oder soziale Netzwerke zu nutzen (19 Prozent).

17 Prozent haben bewusst auf Online-Shopping verzichtet. Etwas weniger schauten nicht in ihr E-Mail-Postfach (8 Prozent) oder nutzten keine Streaming-Dienste wie Prime Video, Netflix oder YouTube (6 Prozent). „Durch die Einschränkungen in der Pandemie haben viele Menschen mehr als jemals zuvor auf digitale Medien zurückgegriffen und die Nutzungszeiten sind massiv in die Höhe gegangen. Digital Detox war wohl noch nie so schwer wie in Zeiten des Social Distancing“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Digitale Entgiftung eher eine einmalige Sache

Der Verzicht auf digitale Medien ist für viele Menschen eher eine einmalige Sache. Und der ist auch nur von kurzer Dauer. Knapp die Hälfte (48 Prozent) stiegen zum ersten Mal aus. Die meisten davon halten das maximal einige Stunden ohne Unterbrechung durch (53 Prozent). Ein Fünftel (21 Prozent) verzichtete zwar länger, aber dann doch nicht länger als ein Tag. Weitere 15 Prozent schafften mehrere Tage ohne digitale Medien und nur sechs Prozent haben eine Woche oder länger verzichtet.

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Die Befragung zeigt außerdem: Männer halten die digitale Entgiftung länger aus als Frauen. So schaffte es jeder vierte Mann (25 Prozent), mehrere Tage bis mehrere Wochen durchzuhalten. Bei den Frauen ist es nur jede Sechste (17 Prozent). Allerdings ist es im Kreis der Befragten niemandem gelungen, sich einen Monat oder länger von digitalen Medien fernzuhalten.

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Text: / handwerksblatt.de

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