Rund 91 Prozent der Fahrzeuge in der Bauwirtschaft werden mit Diesel angetrieben.

Rund 91 Prozent der Fahrzeuge in der Bauwirtschaft werden mit Diesel angetrieben. (Foto: © upixel/123RF.com)

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Luftreinhaltung mit Augenmaß gefordert

Für das Baugewerbe sind kurzfristige Dieselfahrverbote undenkbar. Aus ökonomischen und technischen Gründen könnten Fahrzeugflotten nicht schnell ausgetauscht oder umgerüstet werden.

Ab dem kommenden Jahr müssen Fahrzeughalter von Dieselfahrzeugen, die die Abgasnorm Euro 6 nicht erfüllen, in Stuttgart mit temporären Fahrverboten rechnen. Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Felix Pakleppa, weist anlässlich dieser Entscheidung auf die Notwendigkeit von Ausnahmen für den Baubereich hin. Baufahrzeuge und LKW, sowie Lieferwagen, Kleinbusse und weitere Pkw, die Bauunternehmen ihren Mitarbeitern für deren Arbeit zur Verfügung stellen seien von dem Verbot betroffen.

"Rund 91 Prozent der Fahrzeuge in der Bauwirtschaft werden mit Diesel angetrieben. Ein schneller Umtausch oder eine Umrüstung der gesamten Fahrzeugflotte kommt aus ökonomischen und aus technischen Gründen für die Unternehmen nicht in Frage", so Pakleppa. "Hinzu kommt, dass es zurzeit schlichtweg kaum Baumaschinen mit Benzin- beziehungsweise Elektroantrieb gibt. Wie sollen unsere Unternehmen bauen?" Richtig lösen lasse sich das Problem nur mit einer neuen Generation von Fahrzeugen und Maschinen mit schadstoffarmen Motoren. Dazu brauche es aber eine verlässliche und konsistente Strategie und ausreichend lange Übergangsfristen, auf die sich die Hersteller und die Wirtschaft genauso wie die Autofahrer einstellen können.

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"Wir sehen die Notwendigkeit, für die Reinhaltung der Luft zu sorgen, und unterstützen das auch, aber bitte mit Augenmaß und unter Einbeziehung sämtlicher Verursacher. Der Dieselmotor darf nicht einseitig zum Sündenbock gemacht werden, obwohl allen Beteiligten klar ist, dass Feinstaub auf vielfältige Weise entsteht und die Stickoxide nur ein Teilproblem sind. Ansonsten ist das Bauen von Wohnungen in Innenstädten nicht mehr möglich, gerade dort, wo Wohnraum besonders knapp ist", betont der ZBD-Präsident.

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Text: / handwerksblatt.de

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