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Für Integration, gegen Fachkräftemangel

Betriebsführung

Die Kausa Servicestelle Rheinland-Pfalz gibt es seit Februar 2017. Die Kausa-Beraterin der Handwerkskammer Trier, Aurita Jankauskaite-Lepage, stellt ihre Arbeit vor.

Die Kausa Servicestelle Rheinland-Pfalz gibt es seit Februar 2017. Sie hat klare Ziele: Auf der einen Seite soll das Projekt dazu beitragen, Fachkräfte für das Handwerk zu gewinnen. Auf der anderen Seite zielt es darauf ab, Geflüchtete und Migranten in das Handwerk zu integrieren.

DHB: Worauf zielt die Arbeit von Kausa ab?
Janauskaite Lepage AuritaJankauskaite-Lepage: Wir wollen Jugendliche mit Migrations- und Fluchthintergrund und deren Eltern über das duale System informieren. Dazu stellen wir ihnen die wichtigsten Informationen zur Verfügung. Außerdem beraten wir Unternehmer, die Flüchtlinge oder Migranten in Ausbildung übernehmen wollen. Darüber hinaus wollen wir migrantengeführte Unternehmerinnen und Unternehmer für die duale Ausbildung gewinnen.

DHB: Wie erfahren Geflüchtete und Migranten von Kausa? 
Jankauskaite-Lepage: Ich besuche verschiedene Berufsmessen in Trier und Umgebung und lade Interessenten zu einem weiteren Gespräch in die Handwerkskammer ein. Zudem arbeite ich mit diversen Einrichtungen zusammen, in denen junge Geflüchtete wohnen. Beispielweise habe ich Einführungsworkshops über die duale Ausbildung in den Wohngruppen "Karree" in Bitburg, "Johanniter" in Waldrach und "Palais" in Trier durchgeführt. Weitere Veranstaltungen in Kooperationen mit Caritas, Diakonie und vielen anderen sind geplant. Ich besuche auch Schulen und stelle dort die KAUSA Servicestelle vor.

DHB: Wie gehen Sie bei der Arbeit vor?  
Jankauskaite-Lepage: Da es das Projekt erst seit diesem Jahr gibt, müssen wir zuerst das Projekt Kausa Servicestelle bekannt machen. Ich berate und verweise, arbeite aber auch eng mit vielen Akteuren und Multiplikatoren zusammen. Zum Beispiel mit dem Jobcenter Trier, der Agentur für Arbeit, mit der IRT, den Bildungskoordinatoren, dem Senioren Expertenservice, Sprachschulen und vielen anderen. Gemeinsam wollen wir vieles erreichen und viele Infoveranstaltungen auf die Beine stellen.  

DHB: Können Sie bitte ein Beispiel nennen? 
Jankauskaite-Lepage: Kürzlich fand ein Fachforum in der Handwerkskammer statt. Teilnehmer waren verschiedene Unternehmer, die bereits Migranten oder Flüchtlinge ausbilden. Außerdem auch Unternehmer, die sich hinsichtlich dieser Frage noch unsicher sind und Antworten auf ihre Fragen gesucht und zum großen Teil auch erhalten haben. Mit der Veranstaltung wollten wir es beiden Seiten ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und gegebenenfalls zu vernetzen. An Bord waren auch verschiedene Einrichtungen wie Agentur für Arbeit Trier, Jobcenter Trier und Trier-Saarburg, Caritas, DRK, Diakonie, VHS, und TWBI/abH Trier. Das ist der Vorteil von solchen Veranstaltungen, auf denen die Kräfte gebündelt werden: Offene Fragen lassen sich vor Ort stellen und zumeist auch direkt klären.

DHB: Wobei kann Kausa die Unternehmer, Geflüchteten, Migranten und deren Eltern unterstützen?
Jankauskaite-Lepage: Wir laden sie zu einem Gespräch ein und beraten sie. Je nach Fragen, Bedarf und Interessenlage verweisen wir sie an zuständige Stellen, wo sie weitere Hilfsangebote wahrnehmen können. '

DHB: Welche Unternehmen können das Angebot in Anspruch nehmen und sich im Rahmen von Kausa unterstützen lassen?
Jankauskaite-Lepage: Grundsätzlich kann jeder Betrieb mitmachen und sich von uns beraten lassen. Interessierte Unternehmen können mit ihren Fragen gerne auf uns zukommen. 

DHB: Wer finanziert das Projekt?
Jankauskaite-Lepage: Kausa ist ein Teil des Ausbildungsstrukturprogramms "Jobstarter" des Bundesinstitutes für Berufsbildung. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Für Betriebe, die Jugendlichen und ihre Eltern ist die Beratung daher kostenlos. 

Kontakt:

Aurita Janauskaite-Lepage
Projektmitarbeiterin HWK-Akademie
Tel. 0651/ 207-151
alepage@hwk-trier.de


Die KAUSA-Servicestelle der Handwerkskammer Trier ist ein Teil des landesweiten Netzwerkes mit den Handwerkskammern Koblenz, Pfalz und Rhein-Hessen.

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Text: / handwerksblatt.de

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