"Das nordrhein-westfälische Metallhandwerk steht vor großen Herausforderungen", erklärt Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbands Metall NW.

"Das nordrhein-westfälische Metallhandwerk steht vor großen Herausforderungen", erklärt Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbands Metall NW. (Foto: © nevodka/123RF.com)

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Metallhandwerk: Die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich

Handwerkspolitik

Die Stimmung im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk wird schlechter. Die Aussichten für das nächste Jahr schätzen die Unternehmen deutlich pessimistischer ein.

Die metallhandwerklichen Betriebe in Nordrhein-Westfalen bewerten ihre wirtschaftliche Lage zum Ende des dritten Quartals deutlich schlechter ein als noch zur Jahresmitte. Das ergibt die Konjunkturumfrage des Fachverbands Metall NRW. Demnach beurteilen die Betriebe ihre Situation durchschnittlich als befriedigend – eine Verschlechterung von knapp einer halben Schulnote gegenüber der letzten Umfrage.

Knapp 60 Prozent der Metaller rechnen mit einer weiteren Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Situation, optimistisch sind nicht einmal mehr ein Zehntel der Befragten. Die Investitionsneigung nimmt ab. Weniger als jedes dritte Unternehmen plant größere Investitionen und wenn, wird vermehrt in produktivitätssteigernde Maßnahmen investiert.

Zunehmender Preiswettbewerb

Auch die Metaller sind von den Preissteigerungen stark betroffen. Bei den Metallbauern sind bei 59 Prozent der Befragten die Vormaterialien, zu fast 70 Prozent die Fremdleistungen und zu 82 Prozent die Energiekosten über 20 Prozent gestiegen. Bei den Feinwerkmechanikern gibt die Hälfte der Betriebe Steigerungen von mehr als 20 Prozent bei Vormaterialien, 32 Prozent bei Fremdleistungen und 88 Prozent bei den Energiekosten an.

Daraus ergibt sich ein zunehmender Preiswettbewerb beim Kunden. Vier von zehn Metallern sehen hier eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft. Ein Drittel fürchtet schon jetzt einen Rückgang an Aufträgen und elf Prozent machen sich wieder Sorgen um eine ausreichende Kreditversorgung.

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Fachkräftemangel belastet Betriebe

Auch der Fachkräftemangel belastet das Metallhandwerk weiterhin stark. 75,89 Prozent sehen darin die zentrale Herausforderung für die Zukunft. Etwa 75 Prozent der Metallbauer und 64 Prozent der feinwerkmechanischen Unternehmen können ihre Facharbeiterstellen nicht besetzen. 65 Prozent der Metallbauer konnten nicht alle zur Verfügung gestellten Ausbildungsplätze besetzen. Im Feinwerkmechanikerhandwerk melden gut 16 Prozent der Unternehmen unbesetzte Ausbildungsplätze.

"Das nordrhein-westfälische Metallhandwerk steht vor großen Herausforderungen. Zum einen steigen die Preise in einem ungewöhnlichen Ausmaß und zum anderen steigt die Wettbewerbsintensität, gemessen an fehlenden Aufträgen und daraus resultierendem Preiswettbewerb, stark an", erklärt Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbands.

Erwartungen an Einmalzahlungen

Verschärfend wirke der Fachkräftemangel und die Probleme in den Lieferketten. "Zudem sind jetzt durch die Politik geschürte Erwartungen an Einmalzahlungen kontraproduktiv. Diese führen im personalintensiven Metallhandwerk zu überdurchschnittlichen, zusätzlichen Kostenbelastungen, die die Situation in den Betrieben weiter verschärfte."

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Text: / handwerksblatt.de

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