Die E-Klasse, T-Modell; Foto: © Mercedes-Benz

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Mercedes ist technologische Speerspitze

Mobilität

Luxus, der auch noch fast ganz alleine fahren kann – die E-Klasse von Mercedes-Benz ist technologische Speerspitze.

Die Stimme im Radio verheißt nichts Gutes – sie vermeldet einen Stau ausgerechnet auf meiner Fahrtroute. Doch statt mich zu ärgern, freue ich mich sogar! Schließlich gibt mir der Stau die Chance, den Stauassistenten genauer unter die Lupe zu nehmen. Oder anders ausgedrückt: Der Stillstand gibt mir die Gelegenheit, mich zurückzulehnen und dem Wagen das Vorankommen im Stau zu überlassen. Natürlich, als Fahrer sollte jeder immer voll dabei sein und gelegentlich muss ich auch selbst eingreifen, wenn der Wagen allzu lange auf einer Stelle steht. Doch der E-Klasse reicht ein Antippen, dann übernimmt wieder Kollege Computer.

Mercedes E Klasse hintenTatsächlich werden die Testfahrten eher zum technologischen Spielchen. Es gilt, die zahlreichen Funktionen der intelligenten Steuerung auszuprobieren. Tempomat und Spurassistent eingeschaltet, dann können auch schon mal die Hände vom Lenkrad, ohne dass etwas passiert. Auch bei höherem, jenseits der Richtgeschwindigkeit liegendem Tempo. Selbst Überholmanöver schafft die E-Klasse alleine. Blinker links setzen, dann schert der Mercedes selbstständig aus und überholt, setzt der Fahrer den Blinker wieder rechts, schert der Wagen auch alleine wieder ein. Großes Kino ist auch das Ein- und Ausparken via Handy. Wer einmal in Köln mit einem großen Auto in ein enges 60er-Jahre-Parkhaus einparken durfte, weiß diese Funktion auch zu schätzen. Was auch heißt, dass der Wagen ein passendes Gefährt für den Alltag ist. Auch wenn er 4,93 Meter nur knapp die Fünf-Meter-Marke verfehlt, eignet sich die E-Klasse für den Stadtverkehr genau wie für die Langstrecke auf der Autobahn. Denn mit 1.820 Litern Kofferraumvolumen ist gerade die Kombivariante ein Topreisemobil.

Helfen statt entmündigen

Die Technikbegeisterung liegt vor allem auch daran, dass die Sternmarke die Kunst geschafft hat, die Technik alles so erledigen zu lassen, ohne dem Fahrer das Gefühl zu geben, ihn entmündigt zu haben. Der Fahrer ist und bleibt immer noch letzte Instanz, aber die Assistenzsysteme sind schon mehr als ein guter Helfer. Zumal – und hier scheinen die Ingenieure aus Stuttgart weiter zu sein als Konkurrenten – es keine Fehlfunktionen gab. Denn bei anderen Fahrzeugen habe ich es schon erlebt, dass mal ein Schatten einer Brücke oder ein weit vorausfahrender Lkw als Hindernis empfunden wird und das Fahrzeug eine Notbremsung einleiten will.

Mercedes E Klasse innenLassen wir die Technik einmal weg, bleibt immer noch eine Karosserie mit edlem Inhalt. Die E-Klasse – wir testen sie als T-Modell, wie das Kombi bei Mercedes-Benz heißt, verfügt über Edelausstattung im Interieur samt Top-Soundanlage. Einsteigen, wohlfühlen wie im Wohnzimmer und sich den passenden Fahrmodus aussuchen, ob man ökonomisch-ökologisch, komfortabel oder sportlich unterwegs sein will. Und das ist dann vielleicht doch ein wenig zu viel des Guten, weil es doch zu viele Wahlmöglichkeiten gibt. Wer wenig technikaffin ist, dürfte sich auch bei den ganzen Helfern überfordert fühlen, aber alles zu haben, ist auch ein Privileg der Luxusklasse.

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Wie ein Uhrwerk

Der Wagen rollt wie ein Uhrwerk über die Straße und der Diesel verrichtet seine Arbeit leise und ordentlich. 143 kW/190 PS leistet der zwei-Liter-Selbstzünder unter der Haube und bringt den fast 1,8 Tonnen schweren Wagen (1.780 kg) trotzdem flott auf Tempo. Klar, dass beim Einsatz des Gaspedals nie die 4,5 Liter Verbrauch aus den technischen Daten erreichbar sind. Aber wer ordentlich fährt, darf sich über Verbräuche um 5,3 bis 5,7 Liter im Alltag freuen – Topwerte, wenn man Gewicht und Leistung betrachtet.


Fazit: Die E-Klasse, hier in der Version als T-Modell, erweist sich in der Tat als technologische Speerspitze mit viel Luxus. Preislich fängt die E-Klasse in der Kombiversion ab netto 40.295 Euro für den E200d an, der Testwagen als E220d mit der 9-Gang-Automatik startet ab 44.925,00 Euro netto.

 

Fotos: © Mercedes-Benz

Text: / handwerksblatt.de

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