Clemens Vatter, Vorstandsmitglied Signal Iduna.

Clemens Vatter, Vorstandsmitglied Signal Iduna. (Foto: © Signal Iduna)

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Lieber Betriebsrente als Arbeitgebervergünstigungen

Betriebsführung

Einer Online-Umfrage zufolge würden Arbeitnehmer sich mehrheitlich für eine Betriebsrente statt für andere Arbeitergebervergünstigungen entscheiden.

Nach dem Willen von Arbeitnehmern sollte mehr Geld in die betriebliche Altersversorgung (bAV) fließen. Die Betriebsrente ist den Arbeitnehmern wichtiger als andere geldwerte Vergünstigungen des Arbeitgebers, wie zwei repräsentative Online-Umfragen im Auftrag der Signal Iduna ergeben hat. 55 Prozent der befragten Arbeitnehmer würden sich für eine Betriebsrente entscheiden, lediglich 28 Prozent lieber für einen Zuschuss zum Fahrgeld, zum Handyvertrag oder vergleichbare Leistungen. 17 Prozent konnten sich nicht entscheiden.

Die Ergebnisse variieren in Abhängigkeit vom Einkommen und Alter. Bei einem persönlichen Monatseinkommen zwischen 2.500 und 3.500 Euro befürworten tendenziell mehr Befragte eine Betriebsrente (80 Prozent) als im Durchschnitt. Auch unter den 35- bis 44-Jährigen liegt der Zuspruch für eine Betriebsrente tendenziell etwas höher (61 Prozent) als im Gesamtdurchschnitt. Diese Ergebnisse beruhen auf zwei Online-Umfragen, die YouGov im Auftrag der SIgnal Iduna gemacht hat.

Information in Betrieben über Geringverdienerförderung läuft an

Gut zehn Monate nach Inkrafttreten des Betriebsrentenstärkungsgesetzes (BRSG) ist fast jeder vierte Arbeitnehmer in seinem Betrieb über die neue Geringverdienerförderung informiert worden. In der Einkommensgruppe zwischen 1.500 und 2.500 Euro sind es sogar 30 Prozent. In kleinen Unternehmen unter 20 Mitarbeitern ist die Information erst bei 12 Prozent, das heißt bei rund jedem zehnten Mitarbeiter angekommen. In Betrieben über 1.000 Mitarbeitern bei 38 Prozent der Befragten, also ungefähr bei vier von zehn. Dagegen bestätigen 41 Prozent der Unternehmensentscheider, dass sie ihre Mitarbeiter über die Geringverdienerförderung informiert haben.

Dazu Clemens Vatter, Konzernvorstand der Signal Iduna und zuständig für die Lebensversicherung: "Dieses Ergebnis zeigt, dass die Information der Arbeitgeber noch nicht bei allen Mitarbeitern angekommen ist." Die Arbeitgeber hätten einen hohen Informationsaufwand, um mehr Mitarbeitern zu einer Betriebsrente zu verhelfen. Insbesondere Kleinbetriebe benötigen mehr Unterstützung zur Information ihrer Mitarbeiter. "Hier sollte die Politik mit einer breitangelegten Kampagne eine Grundlage schaffen. Seitens der Signal Iduna setzen wir künftig neben der Beratung durch unsere Außendienstpartner verstärkt auf digitale Informationsmöglichkeiten für Arbeitnehmer, um Basisinformationen zu geben und Interesse zu wecken", so Vatter.

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Gründe, warum der Chef nicht informiert

Knapp jeder fünfte Unternehmensentscheider, der seine Belegschaft noch nicht über die neuen Fördermöglichkeiten für Bezieher niedriger Lohngruppen informiert hat, klagt selbst über unzureichende Informationen. In kleinen Betrieben mit zwei bis 19 Mitarbeitern ist es tendenziell knapp jeder dritte befragte Chef. Aber auch der hohe Verwaltungsaufwand wird von 16 Prozent der Befragten als Hinderungsgrund für eine Mitarbeiterinformation angeführt. In Betrieben von 20 bis 49 Mitarbeitern ist der Verwaltungsaufwand tendenziell ein größeres Hemmnis als in Großbetrieben.

Jeweils 15 Prozent der befragten Unternehmensentscheider haben ihre Mitarbeiter über die Geringverdienerförderung nicht informiert, weil sie meinen, dass sich die Investition für das Unternehmen nicht lohne oder der Betrieb auch schon ohne dieses Angebot sehr viel für seine Mitarbeiter ausgebe. Das zuletzt genannte Argument führen eher Betriebe mit mehr als 1.000 Beschäftigten an. "Mit dem Schreckgespenst des hohen Verwaltungsaufwandes sollten wir zügig aufräumen. Denn mithilfe der Digitalisierung ist eine schlanke Verwaltung möglich. Wir haben die bAV bereits komplett digitalisiert und bieten unseren Kunden eine durchgängig digitale Beratung und Verwaltung an. Damit kann die bAV in den Betrieben sehr effizient umgesetzt werden", betont Clemens Vatter.

Text: / handwerksblatt.de

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