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Marketing im Internet: Muss sein!

Es gibt kaum ein Unternehmen im Zeitalter der digitalen Medien, das sich nicht mit dem Thema Onlinemarketing beschäftigt. Beachten Sie unsere Tipps!

Die Bandbreite an Möglichkeiten ist groß: Von der Entwicklung eigener Internetseiten bis hin zur Nutzung sozialer Netzwerke sind der Vermarktung im World Wide Web kaum Grenzen gesetzt. Wer heute im Internet vertreten sein möchte, ist nicht mehr gezwungen, eine Agentur zu beauftragen. Unzählige Anbieter werben mit Baukastenmodulen, durch die man einen individuellen Internetauftritt vermeintlich schnell und ohne großen Aufwand selber erstellen kann.

Was auf den ersten Blick günstig und unkompliziert aussieht, kann in der Praxis leider viel Zeit und Nerven kosten. Denn ein Großteil der standardisierten Systeme hat gravierende Nachteile: Die Funktionalitäten sind meist sehr begrenzt, die Designvorlagen bieten wenig Raum für die eigene Gestaltung. Treten Probleme auf oder hat man eine Frage, erreicht man den Kundenservice der Anbieter in der Regel nur per E-Mail oder über einen Internetchat. Telefonische oder gar persönliche Beratung wird kaum angeboten. Wenn das Problem nicht gelöst werden kann, nimmt man die Seite wieder "vom Netz" und wendet sich letztendlich doch an einen Profi. Sich selbst an die Entwicklung Ihrer Internetseiten zu begeben oder einen technisch versierten Verwandten zu beauftragen, spart daher nur in seltenen Fällen Zeit und Kosten. Oftmals ist es besser, direkt eine Agentur oder einen Experten hinzuzuziehen.

Nehmen Sie die Perspektive Ihres Kunden ein!
PC Freude 123rfWenn Sie sich mit dem Aufbau Ihrer Website, der sogenannten Navigation, befassen, sollten Sie die Perspektive Ihrer Kunden einnehmen. Was ist aus Kundensicht besonders und was weniger wichtig? Viele Websites beginnen zum Beispiel mit einer umfangreichen Unternehmensdarstellung. Fragt man jedoch bei Interessenten und Kunden nach, sind Leistungen, Preise, Referenzen und Kontaktdaten von weitaus größerem Interesse als die Historie des Betriebes.

Bezeichnen Sie alle Navigationspunkte eindeutig und versuchen Sie, auf der ersten Ebene maximal sieben Felder anzubieten. Wenn Sie zu einzelnen Themen weitere Unterpunkte einfügen möchten, können Sie eine sogenannte Sekundärnavigation, eine zweite Ebene, einrichten (beispielsweise Leistungen => Schreinerarbeiten /Leistungen => Malerarbeiten etc.). Rechtliche Informationen, wie Impressum etc., sind am besten im sogenannten Header oder Footer, das heißt im Seitenkopf oder am Seitenende, aufgehoben. Grundsätzlich gilt: Je einfacher alle Informationen erreichbar sind, desto eher wird ein Interessent auf Ihrer Seite bleiben.

Wenn Sie die Inhalte formulieren, beschränken Sie sich auf das Wesentliche. Gerade bei umfangreichen Inhalten eignet sich eine Unterteilung nach Stichpunkten. Vermeiden Sie lange Fließtexte. Bezüglich des Sprach-/Schreibstils ebenso wie bei der Gestaltung sollten Sie sich – wie im ersten Teil der Marketing-Serie beschrieben – an Ihrer Positionierung orientieren.

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Inzwischen ist es gängige Praxis, Internetseiten nicht nur am heimischen Bildschirm aufzurufen, sondern auch unterwegs – per Smartphone oder Tablet – vernetzt zu sein. Damit die Inhalte auf jedem Medium gut lesbar dargestellt werden, müssen Internetseiten über ein sogenanntes Responsive Design verfügen. Es handelt sich dabei, vereinfacht gesagt, um eine Funktion, die dafür sorgt, dass die Website das Medium erkennt und die Darstellung dem Bildschirm entsprechend angepasst wird.


tablet handwerk 123rfWer im Internet nach etwas sucht und keine konkrete Anlaufstelle hat, gibt in der Regel einen Begriff in eine Suchmaschine, zum Beispiel bei Google, ein. Je höher die Position in der Trefferliste bei der sogenannten organischen Suche, desto besser die Chancen, dass der Suchende die Seite anklickt. Ob die eigene Seite unter Top-Suchergebnissen aufgeführt wird oder nicht, kann man durch Suchmaschinenoptimierung (SEO = Search Enginge Optimization) beeinflussen. Wer sich diesem Thema widmen möchte, sollte allerdings einen Experten zurate ziehen.

Suchmaschinenoptimierung ist ein komplexes Feld. Die Faktoren, die für Google und andere Suchmaschinen relevant sind, werden im Laufe der Zeit immer wieder geändert. Und besonders in Branchen, in denen eine Vielzahl von Unternehmen vertreten ist, ist der Wettbewerb um ein gutes Ranking groß.

Kostenpflichtige Anzeigen?
Eine Alternative oder Ergänzung zur Optimierung der Internetseiten für die organische Suche ist das Schalten von kostenpflichtigen Anzeigen, zum Beispiel von Google AdWords. Gezahlt wird normalerweise nach Suchbegriff und Seitenaufruf. Eine Faustregel ist: Je allgemeiner der Suchbegriff, desto höher muss das Budget sein, damit die Anzeige Wirkung erzielt. Weitere Details finden Sie auf den Seiten der Suchmaschinenanbieter, zum Beispiel unter google.de/adwords.

Praxistipp URL: Ein guter Internetauftritt beginnt­ mit der sogenannten URL (Uniform­ Resource Locator),­ im all­gemeinen Sprachgebrauch­ besser bekannt als Internet­adresse. Vermeiden­ Sie kompli­zierte,­­ lange und leicht ver­wechsel­bare Adressen. Je ein­­­prägsamer und individueller Ihre URL ist, desto eher führt Sie einen­ Interessenten zu Ihnen; zum Beispiel­ über die Werbung auf Ihrem­ Fahrzeug.

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Eva Odenthal
hat ein duales Studium für Betriebswirtschaftslehre (Diplom-Kauffrau FH) und Internationales Management (BA) an der Fachhochschule für Ökonomie und Management in Essen in Kooperation mit der Hogeschool Zeeland in den Niederlanden absolviert. Später machte sie den Master of Business Administration an der Henley Business School in England. Sie hat im Marketing verschiedener Firmen im In- und Ausland gearbeitet; zuletzt im Europäischen Team des Nestlé-Waters-Konzerns. Als Projektmanagerin und Beraterin ist sie heute für Unternehmen unterschiedlichster Branchen tätig.


In den vergangenen Jahren haben soziale Medien ständig an Bedeutung gewonnen. Xing, Facebook, Twitter und Co. werden inzwischen nicht nur im privaten Bereich genutzt,­ sondern haben den Sprung in Unternehmen (fast) aller Branchen geschafft.

Marketing im Internet - Muss sein!Vorteile: Auch einige Handwerksbetriebe haben hier gute Vermarktungschancen für sich erkannt: Die Reichweite der Netzwerke ist groß; Referenzprojekte und Arbeitsbeispiele können zu vergleichsweise geringen Kosten einer breiten Leserschaft präsentiert werden. Darüber hinaus kann man kann gezielt nach Ansprechpartnern suchen (zum Beispiel nach Innenarchitekten) und teilweise direkt Kontakt aufnehmen. Man muss also nicht darauf warten, dass man von Interessenten angesprochen wird, sondern kann selbst aktiv werden.

Praxistipp: Bevor man sich oder den Betrieb nun bei den verschiedenen Anbietern registriert,­ sollte man einiges bedenken. Soziale­ Medien sind schnelllebig und er­fordern ein relativ hohes Maß an Eigen­initiative. Es ist daher sinnvoll, vorher einen sogenannten Redaktionsplan zu erstellen. Dieser Plan sollte Informationen und Bilder für circa zwei bis drei Veröffentlichungen pro Woche enthalten und fortlaufend aktualisiert werden. Um nicht unter Zeitdruck zu geraten, sollte man genug Material für mehrere Wochen vorbereiten.

Risiken: Ein weiterer Aspekt, der jedoch nicht für alle Netzwerke gilt, ist, dass man sich der Meinung anderer Nutzer quasi ausliefert. Ein unzufriedener Kunde könnte über seine Erfahrungen berichten und somit den Betrieb öffentlich angreifen. Tritt dieser Fall ein, ist sensibles Vorgehen gefragt. Wer unsicher ist, wie mit negativen Kommentaren zu verfahren ist, sollte unbedingt einen Profi zurate ziehen. Denn das Risiko, durch eine falsche Vorgehensweise einen dauerhaften Imageschaden zu erleiden, ist groß.

Positionierung: Und zu guter Letzt gilt natürlich auch für die Vermarktung in allen digitalen Medien: Ansprache und Gestaltung müssen zur Positionierung passen.

Text: Eva Odenthal/ Fotos: © convisum/123RF.com; stokkete/123RF.com; Tyler Olson/123RF.com; scyther5/123RF.com

Text: / handwerksblatt.de

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