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Handwerk Spitze bei der Integration

Die Handwerksorganisationen sind bei der Integration von Flüchtlingen in Praktika, Ausbildung oder Beschäftigungsverhältnisse besonders erfolgreich.

Die bei Wirtschaftsorganisationen angesiedelten Willkommenslotsen haben innerhalb von zehn Monaten 3.441 Flüchtlinge in Betriebe vermittelt, sei es in Hospitanzen, Praktika, Ausbildung oder Beschäftigungsverhältnisse. Dabei sind fünf der zehn vermittlungsstärksten Projektteilnehmer des Programms in Handwerkskammern angesiedelt, das meldet der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).

Bei der Vermittlung von Flüchtlingen in Ausbildung finden sich sogar acht Handwerksorganisationen unter den TOP 10, so die aktuelle Bilanz des Bundeswirtschaftsministeriums. "Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt erfordert einen langen Atem. Die erste Bilanz des Programms der Willkommenslosten untermauert aber, wie engagiert das Handwerk sich an vielen Stellen einbringt, damit sie gelingen kann", so ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer.

Überblick:

Zu den erfolgreichen Kammern gehören bei den Vermittlungen insgesamt die Handwerkskammern Aachen, Flensburg, für Oberfranken (Bayreuth), für Ostthüringen (Gera) und die Handwerkskammer Südwestfalen.

Bei den Vermittlungen in Ausbildungen zählen die Handwerkskammern Aachen, Berlin, Kassel, für Mittelfranken (Nürnberg), für Oberfranken (Bayreuth), Oldenburg, die HWK Service GmbH (Würzburg) sowie die Kreishandwerkerschaft Peine zu den erfolgreichsten Handwerksorganisationen.

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Besonders erfolgreich bei der Vermittlung in Arbeit waren die Handwerkskammer Erfurt, die Kreishandwerkerschaft Nordwestmecklenburg-Wismar sowie die Kreishandwerkerschaft LeerWittmund.  

Was machen die Willkommenslotsen?

Etwa 150 Willkommenslotsen werden vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Die Willkommenslotsen beraten seit März 2016 kleine und mittlere Unternehmen bei der Deckung des Fachkräftebedarfs durch Flüchtlinge, damit diese besser zueinander zu finden. An der Programmumsetzung wirken Institutionen aus der gesamten gewerblichen Wirtschaft und den freien Berufen mit.

Ziel: Kleine und mittlere Unternehmen bei der Besetzung von Vakanzen mit Flüchtlingen passgenau durch Praktika, Einstiegsqualifizierung, Ausbildung oder gar Beschäftigung zu unterstützen.

Herausforderungen: Zu den Herausforderungen für eine erfolgreiche Vermittlung zählen dabei oft das Sprachniveau sowie mangelnde Vorqualifikationen. Der Unterstützungsbedarf besonders kleinerer Betriebe bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist erheblich, schreibt der ZDH. Im Beratungsprozess unterstützen die Willkommenslotsen auch die Entwicklung einer Willkommenskultur und leisten bei Bedarf Hilfe nach der eigentlichen Vermittlung.

Bilanz im Programm "Passgenaue Besetzung"

Eine erfreuliche Bilanz zieht das Handwerk auch beim ebenfalls geförderten Programm "Passgenaue Besetzung". Es unterstützt die kleinen und mittleren Unternehmen bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen mit inländischen Jugendlichen, die meist ohne Aussicht auf einen Ausbildungsplatz sind und helfen somit beim Integrationsprozess in den Arbeitsmarkt: Sieben der zehn erfolgreichsten Projektträger des Programms sind bei Handwerkskammern angesiedelt, so die Bilanz.

In eine Ausbildung oder eine Einstiegsqualifikation vermittelt wurden von ihnen insgesamt 935 Jugendliche. Insgesamt wurden 2016 von allen beteiligten Institutionen 5.515 Jugendliche durch die Berater der Passgenauen Besetzung vermittelt.

Quelle: ZDH
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Text: / handwerksblatt.de

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