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Nachfolge: Eine gute Alternative!

Warum nicht einen Betrieb übernehmen, statt ganz bei Null anfangen? Die Nachfolge bietet viele Vorteile für Handwerker, die mit dem Gedanken der Selbstständigkeit spielen.

"Eine Unternehmensnachfolge ist eine echte Chance", sagt Claudia Schulte, Leiterin der Betriebsberatung der Handwerkskammer Düsseldorf. Viele tausend Handwerker suchen aktuell einen geeigneten und engagierten Nachfolger für ihren Betrieb. Meist sind das traditionsreiche Unternehmen mit gutem Ruf in der Stadt und der Region. Sie stehen quasi in den Startlöchern für die nächste Generation. "In den nächsten fünf bis sechs Jahren sind es 200.000 Unternehmen, die zur Übergabe anstehen", sagt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).   

Man übernimmt einen laufenden Betrieb mit eingespielten Prozessen

Betriebsbörsen: Wer einen bestehenden Handwerks­betrieb oder eine ­Partnerschaft sucht, kann in der ­Betriebsbörse seiner ­Handwerkskammer stöbern oder eine Suchanzeige aufgeben. ­Gleichzeitig können dort Inhaber, die einen Nachfolger oder Partner suchen, ­inserieren.
 
Nexxt-Change: Wer bundesweit sucht, kann auf der Unternehmensbörse Nexxt-Change schauen: Derzeit sind rund 5.500 ­Verkaufsangebote und knapp 2.000 ­Kaufgesuche eingestellt.  
"Junge Handwerker denken oft, dass eine Übernahme zu risikoreich ist, dabei ist das eine sehr gute Alternative zur Neugründung, auch für Mitarbeiter oder Externe", weiß Claudia Schulte aus Erfahrung. Die Übernahme habe sehr viele Vorteile: "Man übernimmt einen laufenden Betrieb mit eingespielten Prozessen, mit eingeführten Produkten oder Dienstleistungen, mit treuem Kundenstamm und guten Beziehungen zu den Lieferanten."

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Wer mit dem Gedanken einer Übergabe spielt und vielleicht zögert, weil der Betrieb nicht zu 100 Prozent passt, für den hat Claudia Schulte einen Tipp: "Nichts ist unveränderlich. Jeder Nachfolger kann das Unternehmen Schritt für Schritt nach seinen Vorstellungen und Zielen ändern." Natürlich sollte der Handwerksbetrieb den Vorstellungen schon nahe kommen.

Unternehmen aus dem Katalog gibt es nicht

Der Existenzgründer muss sich deshalb fragen: "Was kann ich und wo will ich hin?" und "Wie stelle ich mir mein Unternehmen vor?" Wenn er dann etwas findet, das seiner Vorstellung nahe kommt, könnte er den Betrieb behutsam in seine Richtung entwickeln. Schulte: "Ein Unternehmen aus dem Katalog gibt es nicht, aber wer einen Betrieb übernimmt, der kann auf einer soliden Basis aufbauen und muss nicht bei Null anfangen."

Da es kein Erfolgsrezept für eine Übernahme gibt, sollte sich der Gründer beziehungsweise Nachfolger rechtzeitig an die Betriebsberater der Handwerkskammer oder des Fachverbandes wenden. Die Betriebsberater begleiten den gesamten Übergabe­prozess.

Text: / handwerksblatt.de

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