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Tablets und Apps für die Lehre nutzen

Ausbildungsinhalte lassen sich auch mit Hilfe digitaler Medien vermitteln und festhalten. Die Handwerkskammer Dresden hat mit "medienBAR" eine Basisqualifizierung für Ausbilder entwickelt.

Mit der zunehmenden Digitalisierung muss sich auch das Ausbildungspersonal in den Betrieben und überbetrieblichen Lehrwerkstätten auseinandersetzen. Für diese Zielgruppe hat die Handwerkskammer Dresden deshalb speziell die Basisqualifizierung "medienBAR" entwickelt. Ausbildungsverantwortliche sollen "sowohl zur Nutzung und zum Lernen mit digitalen Medien als auch zu deren Einsatz in pädagogischen Kontexten befähigt werden". Gefördert wurde das bis September 2017 laufende Pilotprojekt vom Bundesbildungsministerium.

Präsenz- und Online-Phasen

Die Schulungsmaßnahme ist zweistufig aufgebaut. Zunächst werden den Teilnehmenden in vier halbtägigen Workshops der Präsenzphase neben den grundlegenden Inhalten auch spezielle Applikationen für die berufliche Ausbildung vermittelt. Dazu zählen das Online-Berichtsheft BLok, das Selbstevaluationsinstrument QEK, Videokonferenzen, Kooperations- und Kollaborationswerkzeuge und Web 2.0-Anwendungen. Indem die Ausbilder die Beispielanwendungen selbst auf ihren eigenen Geräten ausprobieren, lernen sie, sicher damit umzugehen – eine wichtige Voraussetzung für die anschließende Online-Lernphase.

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Vier Punkte stehen dabei im Vordergrund. Die Kursteilnehmer vertiefen ihre in der Präsenzphase erworbenen Fähigkeiten beim Einsatz digitaler Werkzeuge und lernen selbst weitere Einsatzszenarien kennen. Sie informieren sich über das Mediennutzungsverhalten der Auszubildenden. Die Ausbilder bewerten, wie sie Online-Lernressourcen im Ausbildungsprozess einsetzen können und erstellen selbst kleine Medienbeiträge.

Positive Resonanz der Teilnehmer

Bei dem Pilotprojekt wurden 127 Ausbildungsverantwortliche aus Betrieben, überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen und der Handwerkskammer Dresden qualifiziert. Die Resonanz auf das Qualifizierungsangebot ist positiv ausgefallen. "Die Kombination aus Präsenz- und Online-Lernphasen wurde begrüßt", lautet das allgemeine Fazit der HWK Dresden. Dem Erfahrungsaustausch in den Präsenzphasen und der tutoriellen Begleitung in den Online-Phasen sei ein hoher Stellenwert bescheinigt worden. Einige Teilnehmer hatten jedoch Mühe, die in der Selbstlernphase nötige Selbstdisziplin aufzubringen.

Alleine gelassen wurden sie trotz der räumlichen Distanz jedoch nicht. Online konnten sich die Lernenden untereinander über Lerninhalte austauschen und damit gegenseitig helfen. Regelmäßiger Kontakt bestand auch zu den Mentoren, die per Videokonferenzen Wissen vermittelt oder die Teilnehmenden bei Fragen unterstützt haben. Zu den Vorteilen von "medienBAR" zählt aus Sicht der Kammer, dass die Ausbilder aufgrund des hohen Online-Anteils der Qualifizierung lange Anfahrtswege zur Bildungsstätte vermeiden und Lernende aus unterschiedlichen Regionen leichter zusammengeführt werden konnten. Das im Pilotprojekt erprobte Lernangebot ist inzwischen in das Seminarangebot übernommen worden.

Text: / handwerksblatt.de

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