Ralf Bührig (l.), Hans Peter Wollseifer (3. v. l.) und Bettina Stark-Watzinger (4. v. l.) besuchten die Land- und Baumaschinenmechatroniker.

Ralf Bührig (l.), Hans Peter Wollseifer (3. v. l.) und Bettina Stark-Watzinger (4. v. l.) besuchten die Land- und Baumaschinenmechatroniker. (Foto: © DHB / Lars Otten)

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"Nichts geht ohne das Handwerk"

Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger war zu Gast am Bildungs- und Innovationscampus der Kammer Potsdam. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer forderte mehr Engagement der Politik für die Berufsbildung.

Im zweiten Sommer der Berufsbildung wollen die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung (Bund, Länder, Arbeitgeber und Gewerkschaften) junge Menschen motivieren, eine duale Ausbildung in einem der über 320 anerkannten Ausbildungsberufen zu starten. Zusätzlich richtet sich die Kampagne an Eltern und Betriebe. Mit vielen Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene wollen die Partner auf die Attraktivität der Ausbildung und die guten Karrierechancen aufmerksam machen. Um die Attraktivität und Zukunftsausrichtung einer Ausbildung im Handwerk ging es auch im Kompetenzzentrum für Energiespeicherung und Energiesystemmanagement der Handwerkskammer Potsdam in Götz/Groß Kreutz. Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) diskutierte dort mit Handwerksvertretern und auch Auszubildenden über Karrierewege und welche Voraussetzungen für die Anwendung moderner Techniken im Energiebereich schon in der Ausbildung erfüllt sein müssen.

Mit leichter Verspätung traf die Ministerin am Bildungs- und Innovationscampus der Kammer Potsdam ein. Hauptgeschäftsführer Ralf Bührig stellte zu Beginn die Bildungsstätte mit seinen über 30 Ausbildungsstätten vor, bevor die Ministerin die Werkstätten der Kfz- und Land- und Baumaschinenmechatroniker sowie der Elektrotechniker besuchte. Dort informierte sie sich über Berufsperspektiven und Praxistechniken, die eine wichtige Rolle für Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende und Digitalisierung spielen. Dabei kam sie auch mit Azubis und Meisterschülern ins Gespräch. Mit dabei war auch Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. "Dieses Kompetenzzentrum steht stellvertretend für die vielfältigen Aktivitäten des Handwerks im Bereich dezentraler Energietechnik in ganz Deutschland, die für das Gelingen der Energiewende unbedingt notwendig ist", erklärte er.

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Bildungswende gefordert

Er betonte auch, dass es dem Handwerk nur in enger Zusammenarbeit mit der Politik gelingen könne, die Attraktivität der beruflichen Bildung herauszustellen. "Damit der Beitrag der beruflichen Bildung zur Gestaltung der Zukunft unseres Landes stärker sichtbar und mittel- und langfristig gesichert wird, brauchen wir noch vor der Klima- und Mobilitätswende eine Bildungswende", forderte er. Um ausreichend Fachkräfte ins Handwerk zu bringen, sei es unbedingt notwendig, die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung noch in der laufenden Regierungsperiode zu realisieren. Er forderte auch eine Verbesserung der Berufsorientierung, besonders an Gymnasien, samt Potenzialanalyse für Schulabgänger. In verschiedensten Branchen würden dringend Handwerker gebraucht, um die anstehenden Zukunftsaufgaben zu bewältigen. Wollseifer brachte es auf den Punkt: "Nichts geht ohne das Handwerk."

"Ich glaube, wir müssen bei der Berufsorientierung noch Gas geben", räumte Stark-Watzinger ein. Es sei wichtig, junge Leute über die Möglichkeiten der beruflichen Bildung zu informieren und zu zeigen, dass darüber Berufe in "toller, moderner, zukunftsfähiger Umgebung" erlernt werden können. "Ohne die Auszubildenden von heute, die die Macher von morgen sind, wird es überhaupt nicht funktionieren." Denn: Die Ziele in den Bereichen Energiewende, Klimaschutz oder Innovation seien nur mit ausreichenden Fachkräften im Handwerk zu erreichen. Um viele Menschen für eine Karriere im Handwerk zu gewinnen, seien verschiedene Wege zu nutzen. Dazu gehörten auch die Fachkräfteeinwanderung oder die Ansprache von Studienaussteigern. Zusätzlich solle die berufliche Bildung die gleiche Förderung bekommen wie die akademische Bildung. Die Ministerin versprach, alles dafür zu tun, um die Bedeutung beruflicher Bildungswege und deren Gleichwertigkeit im Vergleich mit akademischen Karrieremöglichkeiten in der Gesellschaft zu verankern.

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Text: / handwerksblatt.de

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