Das Elektrohandwerk gibt Tipps, wie Gewerbe und öffentliche Einrichtungen mit wenig Aufwand Energie und Kosten sparen.

Das Elektrohandwerk gibt Tipps, wie Gewerbe und öffentliche Einrichtungen mit wenig Aufwand Energie und Kosten sparen. (Foto: © ArGe Medien im ZVEH)

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Energiesparen: Tipps für Gewerbetreibende und Kommunen

2020 sollen die Strompreise in Deutschland auf ein Rekordhoch steigen. Lesen Sie, wie Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihren Energieverbrauch drosseln können.

Aufgrund der steigenden EEG-Umlage sowie höherer Netzgebühren sollen die Strompreise in 2020 im Schnitt um fünf Prozent im Vergleich zu 2019 steigen. In öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und Verwaltungseinrichtungen gehört der steigende Energieverbrauch zu den größten Kostentreibern, berichtet der Zentralverband des Elektrohandwerks ZVEH.

Wie können Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihre Energieeffizienz steigern? Und mit welchen Maßnahmen lassen sich die größten Einspareffekte erzielen? "Vor allem im Bereich der Beleuchtung, der Raumwärme und bei der IT-Technik besteht für Unternehmen und öffentliche Hand großes Einsparpotenzial", erklärt Andreas Habermehl vom ZVEH.

Spartipps für die Beleuchtung im Gewerbe

Lagerhallen, Zufahrtsstraßen, Werkstätten oder Büroräume – die Ansprüche an die Beleuchtung sind in Industrie, Gewerbe und öffentlichen Gebäuden besonders hoch und sehr speziell. Die Sicherheit der Mitarbeiter und Besucher steht an erster Stelle. Um trotzdem eine hohe Energieeffizienz zu gewährleiten rät der Verband, große Flächen in einzelne Teilbereiche zu unterteilen, die jeweils mit eigenen Anwesenheitssensoren ausgestattet sind. So werde die komplette Ausleuchtung in den einzelnen Zonen nur dann aktiviert, wenn sich Personen der Zone nähern oder sich darin aufhalten.

Der Einsatz von Bewegungsmeldern sei auch für die Beleuchtung von dunklen Fluren und Außenbereichen sinnvoll: Das erhöhe die Sicherheit und helfe gleichzeitig, Strom zu sparen. Eine weitere Möglichkeit sei der Einbau einer tageslichtabhängigen Steuerung der Beleuchtung. "Diese schaltet sich nur dann ein, wenn das natürliche Sonnenlicht nicht mehr ausreicht und so kann beispielsweise bei der Bürobeleuchtung bis zu 50 Prozent Energie gespart werden", erklärt Habermehl.

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Für Außenwerbung in Form von Leuchtreklamen oder beleuchteten Schaufenstern könne der Einsatz von Dämmerungsschaltern lohnend sein. Diese schalten die Beleuchtung automatisch bei Einbruch der Dämmerung ein und helfen so ebenfalls, die Energiekosten zu halbieren.

Einen Elektro-Innungs-Fachbetrieb findet man unter www.elektrobetrieb-finden.de

Energie optimieren bei der Raumwärme

Die Klimatisierung und Beheizung von Räumen im Gewerbe berge erhebliches Einsparpotenzial, so der ZVEH "Schließlich müssen selten alle Räume gleich beheizt oder gekühlt werden." Selten genutzte Räume können beispielsweise etwas unter der idealen Raumtemperatur gehalten werden. Die sogenannte Wohlfühltemperatur liegt bei 20 bis 22 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65 Prozent und sollte in den Räumen vorherrschen, in denen sich Mitarbeiter häufig aufhalten. Räume, in denen sich nicht immer jemand aufhält, können auf etwa 18 Grad Celsius beheizt werden, darunter sollte die Temperatur jedoch auch hier nicht fallen, um eine Schimmelbildung zu vermeiden.

Optimal lasse sich eine solche Einzelraumregelung der Raumtemperatur mit smarten Heizkörperstellantrieben steuern.  Einsparungen von bis zu 30 Prozent seien hier möglich. Ein einfacher Trick, um noch mehr Energie zu sparen: eine automatische Absenkung der Raumtemperatur nach Geschäfts- oder Büroschluss. Im Sommer können Sonnenschutzsysteme vor den Fenstern in Büro- und Gewerberäumen die Wärmelast reduzieren und den notwendigen Einsatz von Ventilatoren oder Klimaanlagen verringern. In einem Smart Building kann der Sonnenschutz auch automatisch gesteuert werden, was den Komfort und die Energieeffizienz zusätzlich erhöht.

Einsparpotenziale in der IT

Auch in der IT schlummern Energiesparpotenziale. "Die Betriebskosten von Servern, PCs, Notebooks und Kopierern sind über den gesamten Lebenszyklus weit höher als die Anschaffungskosten", berichten die Experten. Wer im IT-Bereich auf eine umfassende "Green-IT-Strategie" setze, die Technik und Nutzer berücksichtigt, könne bis zu 75 Prozent Energie sparen.  

PV-Anlage anschaffen

Viele Unternehmen verfügen über große Dachflächen auf Betriebsgebäuden, Fertigungs- und Lagerhallen. Der ideale Platz, um sich mit einer PV-Anlage unabhängig von steigenden Strompreisen zu machen.  

Quelle: ZVEH

Text: / handwerksblatt.de

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