"Jetzt sollten die letzten Hürden für den baldigen konkreten Beginn der Nachrüstung beseitigt werden!", betont ZDH-Präsident Wollseifer.

"Jetzt sollten die letzten Hürden für den baldigen konkreten Beginn der Nachrüstung beseitigt werden!", betont ZDH-Präsident Wollseifer. (Foto: © Werner Schuering)

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Handwerk fordert: Hürden für Diesel-Nachrüstung senken!

Das Handwerk begrüßt die Zulassung der Diesel-Nachrüstsysteme. Es fordert aber, die bürokratischen Hürden für die Umsetzung abzubauen.

In den letzten zwei Wochen sind Diesel-Nachrüstsysteme für Handwerkerfahrzeuge zugelassen worden. Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) erklärt dazu: "Der ZDH begrüßt dies, damit wurde einer wichtigen Forderung des Handwerks entsprochen. Schon seit Jahren hat sich der ZDH intensiv dafür eingesetzt, Nachrüstung zu ermöglichen." Die Zulassungen durch das Kraftfahrtbundesamt bestätigten die Auffassung des Handwerks, dass eine technische Lösung der Luftreinhalteproblematik möglich sei.

"Leider haben wir bereits viel Zeit verloren! Jetzt sollten die letzten Hürden für den baldigen konkreten Beginn der Nachrüstung beseitigt werden!", betonte Wollseifer. "Die Bundesregierung fordern wir auf, das formal seit Januar 2019 bestehende Förderprogramm für Handwerker- und Lieferfahrzeuge zwischen 2,8 und 7,5 Tonnen weiterzuentwickeln. Notwendig sind weitere Entbürokratisierungen, außerdem dringt das Handwerk darauf, die Absenkung der Höchstförderung zurückzunehmen, zumal diese bereits Ende Mai 2019 erfolgte und damit schon, ehe überhaupt erste Nachrüstsätze zugelassen waren." Nur bei einer Rücknahme der verringerten Höchstfördersätze könne die von der EU im Juli 2019 ermöglichte 80-Prozent-Förderung auch von den Betrieben genutzt werden. Das würde eine freiwillige Nachrüstung mit Sicherheit attraktiver machen.

Leichte und sehr schwere LKW bitte auch fördern! 

Hintergrund: Hier finden Sie die Liste der Fahrzeugtypen und Nachrüstsysteme für Handwerkerfahrzeuge."Sinnvoll wäre es darüber hinaus, innerhalb der bestehenden Haushaltsansätze das Programm auch für die zahlreichen leichten Nutzfahrzeuge unter 2,8 Tonnen und die sehr schweren Lkws des Baugewerbes über 7,5 Tonnen zu öffnen, für deren Nachrüstung bislang keinerlei Unterstützung vorgesehen ist", so der Handwerkspräsident weiter.

"Zu begrüßen ist, dass VW und Daimler Unterstützung für Pkw-Nachrüstungen gewähren wollen. Kein Verständnis hat das Handwerk, dass die anderen in- und ausländischen Hersteller bislang keinerlei Unterstützungszusagen für die Hardwarenachrüstung im Pkw-Bereich geben! Die Autokonzerne bleiben aufgefordert, ihre Unterstützungszusagen möglichst flexibel auszugestalten und auch Fahrzeughalter außerhalb der besonders betroffenen Intensivstädte mit einzubeziehen."

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Keine Beschränkung auf Intensivstädte!

Auch die zahlreichen Handwerksbetriebe in ländlichen Räumen, die Pkw-Typen wie Kombis und Kleintransporter nutzen, sollten die Möglichkeit zur Nachrüstung erhalten, um weiter Aufträge in den von Fahrverboten betroffenen Großstädten erledigen zu können", fordert Wollseifer.

Der ZDH, die Fachverbände, Handwerkskammern und Innungen vor Ort würden sich massiv dafür einsetzen, dass die Betriebe mit geeigneten Fahrzeugen das Angebot zur Nachrüstung auch nutzten. Ziel müsse es sein, durch freiwillige Nachrüstungen und die Senkung der Schadstoffbelastung die Anordnung von Fahrverboten gänzlich zu verhindern.

"Die Erteilung von ersten Zulassungen für Nachrüstsysteme darf vor Ort aber nicht als Begründung dafür genutzt werden, Fahrverbote zu verschärfen und Ausnahmen einzuschränken", mahnt Wollseifer. "Sollte es dennoch zu Fahrverboten kommen, braucht das Handwerk weiter Ausnahmereglungen, weil dauerhaft nur für einen Teil der Handwerksfahrzeuge Nachrüstsysteme zur Verfügung stehen werden und zudem für einen großen Bereich des Fuhrparks gar keine Förderoptionen bestehen."

 

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Text: / handwerksblatt.de