Daniela und Daniel Benner haben ihren Betrieb im Jahr 2011 eröffnet und führen auch Fassungen aus Meeresplastik oder im 3-D-Druckverfahren hergestellt. Brillen aus Fernost führen sie aus Überzeugung nicht. (Foto: © Stefanie Siegmeier)

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Brillen aus recyceltem Meeresplastik

Nachhaltigkeit liegt in den Genen des Handwerks. Auch unter Optikern gibt es viele Betriebe, die auf Regionalität und Recycling setzen. So wie Daniel Benner von "Brillen + Akustik Benner". Brillen aus Fernost sucht man bei ihm vergeblich.

Daniel Benner von "Brillen + Akustik Benner" in Villingendorf setzt auf Regionalität und Recyling. Brillen aus Fernost sucht man vergeblich, und auch bei der Hörakustik setzt der zweifache Handwerksmeister auf Nachhaltigkeit – und das schon lange, bevor sie zum "Trend" wurde, wie er sagt. Nachhaltigkeit sei für ihn keine bloße Floskel, sondern eine Lebenseinstellung. 

Produkte aus der Region

Vor elf Jahren haben er und seine Frau Daniela ihren Betrieb eröffnet. Bereits seit 2002 haben die beiden Brillen selbst designt und weltweit an Optiker vertrieben. Heute lohne sich das nicht mehr und es fehle auch die Zeit. Nur noch für das eigene Geschäft wird Benner hier kreativ, arbeitet dabei mit regionalen Manufakturen zusammen.

"Wir mögen Massenproduktion nicht, und es macht keinen Sinn, Waren um die halbe Welt zu transportieren, wenn man das im eigenen Land zu fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen auch fertigen kann", sagt er.

Brillen aus recyceltem Material

Bei den Brillen hat Benner einige "Exoten" im Programm, die aus interessanten Materialien gefertigt sind, beispielsweise aus recyceltem Meeresplastik. Und es gibt Brillen, die im professionellen 3-D-Druck-Verfahren hergestellt werden. "Bei denen fällt in der Herstellung kein Abfall an", erklärt Benner.

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"Alle Kollektionen und Brillengläser, die wir führen, werden entweder direkt in Deutschland oder maximal im Umkreis von 400 Kilometern um Villingendorf, in der Schweiz, Österreich, Italien oder Frankreich hergestellt."

Und wie kommt das Angebot bei den Kunden an? "Sehr gut. Inzwischen gibt es auch bei den Kunden ein Umdenken", sagt er. Wichtig sei den Kunden, dass man der Brille nicht ansehe, dass sie "nur" aus Meeresplastik, oder "nur" gedruckt sei.

Gutes Sehen bedeutet für die Kunden Lebensqualität, deswegen seien sie auch bereit, für die Brille ein paar Euro mehr auszugeben. "Hochwertige, langlebige Produkte anzubieten, das zahlt sich aus."

Ressourcen schonen durch Ohrscanner

Bei der Hörakustik, die er seit knapp zwei Jahren mit seinem Team anbietet, sei das Thema Nachhaltigkeit momentan noch etwas schwieriger, da Elektronik in Deutschland kaum hergestellt werde. Aber auch hier ist er auf einem guten Weg. Erst kürzlich hat er in einen Ohrscanner, den "Otoscan" investiert. "Mit diesem einzigartig präzisen Gerät können die für Maßanfertigungen benötigten Ohrabformungen digital, anstatt wie bisher mit einer ins Ohr zu spritzenden Masse, erstellt werden.

Dies vermeidet viel Abfall, da die Einwegkartuschen überflüssig sind", erklärt Benner und verweist darauf, dass diese Methode auch für Betriebe interessant sei, die für ihre Mitarbeiter, aufgrund von Lärmarbeitsplätzen, angepassten Gehörschutz fertigen lassen möchten.

"Wir nehmen das Gerät mit und fahren dann direkt in die Unternehmen", so Benner. Die Methode brauche nur halb so viel Zeit wie das bisherige Verfahren. "Dadurch wird wesentlich weniger Arbeitszeit der Mitarbeiter gebunden", sagt er. Und bei Daniel Benner sind auch alle Gehörschutze – der Philosophie entsprechend – "Made in Germany". "Uns ist es wichtig technologisch immer weit vorne zu sein."

Text: HWK Konstanz

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Text: / handwerksblatt.de

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