"Die jetzt gefundene Lösung ist ein guter Einstieg in attraktive Mobilitätsangebote für Auszubildende", sagt Andreas Ehlert.

"Die jetzt gefundene Lösung ist ein guter Einstieg in attraktive Mobilitätsangebote für Auszubildende", sagt Andreas Ehlert. (Foto: © Jozef Polc/123RF.com)

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Das Azubi-Ticket kommt

Betriebsführung

Die NRW-Landesregierung plant die Einführung eines Azubi-Tickets für August dieses Jahres. Das Handwerk begrüßt die Einigung des Verkehrsministeriums und der Verkehrsverbünde.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hat das Azubi-Ticket für Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Es soll im Sommer eingeführt werden. Dieses Ticket können alle erwerben, die eine Ausbildung, einen Bundesfreiwilligendienst oder ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr absolvieren. Auch Meisterschülern sowie Beamtenanwärtern des mittleren Dienstes soll das Azubi-Ticket zur Verfügung stehen.

Das nordrhein-westfälische Handwerk begrüße ausdrücklich die Einigung des Verkehrsministeriums und der Verkehrsverbünde über die Einführung eines landesweiten Azubi-Tickets, sagt Andreas Ehlert. "Die jetzt gefundene Lösung ist ein guter Einstieg in attraktive Mobilitätsangebote für Auszubildende. Minister Hendrik Wüst und alle beteiligten Akteure setzen damit ein starkes Signal für die Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung", so der Präsident von Handwerk.NRW.

"Am Ende wird es darauf ankommen, wie die Konditionen wahrgenommen werden im Vergleich zu den bisherigen Verkehrsverbundtickets, zu Azubi-Tickets in anderen Bundesländern wie in Hessen, wo Auszubildende einen Euro pro Tag zahlen, oder zum Semester-Ticket in NRW", so Hans Hund, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages. "Ein erster großer Fortschritt ist, dass sich die vier Verkehrsverbünde in NRW geeinigt haben, um ein einheitliches Azubiticket anbieten zu können."

Gleiche Bedingungen bei dualen und akademischen Ausbildungen

"Wir begrüßen insbesondere, dass das Azubi-Ticket ein freiwilliges Angebot bleibt und dass es als Zusatzangebot zu bestehenden lokalen und verbundweiten Angeboten ausgestaltet wird. So haben die Auszubildenden künftig die Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Optionen." Das Azubi-Ticket sei wichtig für den ländlichen Raum, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete und Bäckermeister Matthias Goeken. "Wir sorgen damit für gleiche Bedingungen bei dualen und akademischen Ausbildungen und folgen der Handlungsempfehlung der Enquetekommission "Zukunft von Handwerk und Mittelstand in Nordrhein-Westfalen gestalten".

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Das landesweit gültige Ticket sei gerade in Regionen wichtig, durch die Verbundgrenzen laufen. "Ausbildung darf nicht an Verbundgrenzen scheitern. Das landesweite Azubi-Ticket könnte es zum Beispiel Ausbildungssuchenden aus dem Ruhrgebiet erleichtern, einen Ausbildungsplatz in Westfalen anzunehmen", sagt Wüst.

Zuschlagtickets sollen bis 2023 nicht teurer werden

Das landesweite Azubi-Ticket kann als Zuschlag auf Tickets erworben werden, die verbundweit in den Verkehrsverbünden Rhein-Ruhr (VRR), Rhein-Sieg (VRS), dem Aachener Verkehrsverbund (AVV) oder im Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) gültig sind. Für den Zuschlag auf das verbundweite Azubiticket zahlen Auszubildende 20 Euro im Monat. Bei den derzeit gültigen Preisen für verbundweite Tickets liegt der Gesamtpreis für das Azubi-Ticket bei maximal 82 Euro im Monat. Mit den Verkehrsverbünden wurde vereinbart, dass die verbundweiten Azubitickets und das landesweite Zuschlagticket bis Ende Juli 2023 nicht teurer werden.

Das Land fördert das Zuschlagsticket 2019 mit zwei Millionen Euro. 2020 sind 4,9 Millionen Euro Fördermittel eingeplant. Voraussetzung für die Einführung des Azubi-Tickets als landesweit gültiges Zuschlagticket sind verbundweit gültige Azubi-Tickets in allen Verkehrsverbünden. Derzeit bieten der AVV, der VRR und der VRS verbundweite Tickets an. Zum Start des neuen Ausbildungsjahres im August wird auch der NWL ein verbundweites Ticket anbieten. Dies haben das Verkehrsministerium und die Geschäftsführungen von NWL und Westfalentarif GmbH vereinbart.

Ticket als Betriebsausgabe steuerlich geltend machen

Arbeitgeber, die sich für eine Bezuschussung des Azubi-Tickets entscheiden, können das Ticket als Betriebsausgabe steuerlich geltend machen. Teilen sich Arbeitgeber und Auszubildende die Kosten für das landesweite Ticket je zur Hälfte, reduziert sich der Kostenanteil für Auszubildende auf maximal 41 Euro im Monat. Für ein verbundweites Ticket müssten Auszubildende bei einer Kostenteilung mit dem Arbeitgeber nicht mehr als 31 Euro im Monat zahlen. Die Einigung auf die Rahmenbedingungen zur Einführung des landesweiten Azubi-Tickets steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien der Verkehrsverbünde. Die erforderlichen Gremienbeschlüsse der Verkehrsverbünde sollen bis April erfolgen.

Text: / handwerksblatt.de

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