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Die Deutschen sind nicht mehr in Kauflaune

Corona und die Folgen: Ein Drittel der Deutschen will in Zukunft laut einer aktuellen GfK-Studie weniger ausgeben für Kleidung, Autos, Reisen oder Luxusgüter. Die eigene finanzielle Lage ist oft ungewiss. Reine Lustkäufe werden seltener.

Laut einer aktuellen GfK-Studie zur Konsumentenstimmung in der Corona-Krise glauben 33 Prozent der Befragten in Deutschland, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird.  Das hat auch Einfluss auf ihr Konsumverhalten: Während ein Viertel auf ihren geplanten Urlaub verzichtet, wollen sieben Prozent den Kauf von Kleidung, Autos und Luxusgütern verschieben.

Die GfK geht davon aus, dass Verbraucher in Zukunft noch bedarfsorientierter einkaufen werden und der Online-Handel weiter an Bedeutung gewinnen wird. Nach einer Befragung Mitte April gehen 33 Prozent der Deutschen davon aus, dass sich die finanzielle Situation ihres Haushaltes in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird. Ein Drittel gibt an, in Zukunft weniger Geld für den Kauf langlebiger Produkte, wie Möbel, Autos oder Fernseher ausgeben zu wollen.

Weniger "Lustkäufe", mehr bedarfsorientiert

26 Prozent der Befragten verzichten auf den geplanten Urlaub, acht Prozent auf den Kauf von Möbeln und sieben Prozent wollen den Kauf von Kleidung, Autos und Luxusgütern wie Uhren und Schmuck verschieben.

In der ersten Phase der Krise hätten die Menschen in Panik vor allem das gekauft, was sie unbedingt benötigten: Ausstattung für das Homeoffice wie Monitore oder Webcams, Kühl- und Gefriergeräte für die Lagerung von Lebensmitteln.

In der zweiten Phase hätten sich die Bedürfnisse der verschoben. Produkte im Bereich Home Entertainment, wie Spielekonsolen oder Gaming Computer wurden stark nachgefragt.

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Jetzt beginnt die langsame Öffnung der stationären Geschäfte. Das lasse erneut starke Veränderungen im Kaufverhalten erwarten. Petra Süptitz von der GfK geht davon aus, dass die Verbraucher in nächster Zeit sehr bedarfsorientiert einkaufen werden. Aufgeschobene und weiterhin notwendige Käufe würden nachgeholt. Darunter auch Produkte, die stärker an den stationären Handel gebunden sind, wie beratungsintensive Elektrogroßgeräte, Smartphones, Fernseher, höherwertige Elektrokleingeräte wie Kaffeevollautomaten oder Babyausstattung.

Stationärer Handel muss neue Services anbieten

Im April haben laut GfK 70 Prozent der Befragten hierzulande Produkte online eingekauft. In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen waren es sogar 81 Prozent. Dieser Trend werde sich in vielen Warengruppen fortsetzen.

"Das neue ‚Normal‘ wird durch ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld und knappere Verbraucherbudgets gekennzeichnet sein. Darauf werden sich Händler und Hersteller einstellen müssen" so Süptitz.

Vom stationären Handel wird die Einhaltung von Hygienekonzepten erwartet. Außerdem müssen neue und auch digitale Angebote wie zum Beispiel Click & Collect, Online-Beratung, Lieferservices oder verschiedene Zahlungsmethoden geschaffen sowie kreative Konzepte, die auf die Bedürfnisse der Verbraucher einzahlen, fortgesetzt werden.

Süptitz weiter: "Große Chancen bieten sich Händlern, wenn sie verstärkt digitale Apps und Medien zur Kundenkommunikation nutzen. Eine Möglichkeit könnte beispielweise sein, den Verbraucher kontinuierlich über Zeiten mit wenig Kundschaft oder Stoßzeiten zu informieren, sodass beim Einkaufen die Abstandsregeln besser eingehalten werden.  

Text: / handwerksblatt.de

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