Bild von der Fachtagung der UnternehmerFrauen im Handwerk (UFH) auf der Internationalen Handwerksmesse (von links) UFH-Vorsitzende Heidi Kluth, Autorin und Coach Sabine Asgodom, Carola Greiner-Bezdeka (Vizepräsidentin der HWK für München und Oberbayern), Spitzenköchin und Buchautorin Cornelia Poletto und UFH-Pressesprecherin Margit Niedermeier. Foto: © GHM / Marcus Schlaf

Bild von der Fachtagung der UnternehmerFrauen im Handwerk (UFH) auf der Internationalen Handwerksmesse (von links) UFH-Vorsitzende Heidi Kluth, Autorin und Coach Sabine Asgodom, Carola Greiner-Bezdeka (Vizepräsidentin der HWK für München und Oberbayern), Spitzenköchin und Buchautorin Cornelia Poletto und UFH-Pressesprecherin Margit Niedermeier. Foto: © GHM / Marcus Schlaf

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"Fachkraft = Mann" – das ist noch in vielen Köpfen

Warum steigt die Zahl der Frauen im Handwerk, aber nicht in den männerdominierten Gewerken? Das diskutierten die UnternehmerFrauen im Handwerk auf der IHM.

Nach der erfolgreichen Premiere im Frühjahr 2017 folgte am 9. März 2018 die zweite Auflage der Frauen-Fachtagung des Bundesverbandes der UnternehmerFrauen im Handwerk (UFH) im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse  München (IHM). "Die Tatsache, dass weit über 200 Frauen an unserer Tagung teilnehmen, zeigt, dass unsere Ziele und Anliegen zunehmend als wichtig erkannt werden", so Heidi Kluth, UFH-Bundesvorsitzende

Warum verlassen viele Frauen nach der Ausbildung das Handwerk?

Heidi Kluth ist nicht nur bei den UnternehmerFrauen im Handwerk als Bundesvorsitzende aktiv, die Geschäftsführerin und Betriebswirtin des Handwerks aus Buchholz in Niedersachsen ist auch Vizepräsidentin für die Arbeitgeberseite bei der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.So habe man zwar steigende Frauenzahlen im Handwerk, nicht jedoch in den männerdominierten Gewerken. Das Muster 'Fachkraft-ist-gleich-Mann' sei historisch bedingt noch tief in den Köpfen der Menschen verankert. Zudem müsse nachgeforscht werden, warum viele Frauen nach Abschluss einer handwerklichen Ausbildung das Handwerk wieder verlassen.

Carola Greiner-Bezdeka, Vizepräsidentin der Handwerkskammer für München und Oberbayern, betonte, wie wichtig es sei, dass die Frauen auf der Leitmesse des Handwerks vertreten seien: "Wo, wenn nicht hier, können wir die Leistungen der Frauen im Handwerk besser in den Fokus der Öffentlichkeit und der Politik rücken!" In der gesamten Gesellschaft müsse noch viel mehr wahrgenommen werden, dass das Handwerk ein exzellenter Platz für Frauen sei.

Wer ist hier der Boss?

Um den Frauen-Anteil im Handwerk zu erhöhen, forderte Greiner-Bezdeka politische Unterstützung ein, wie sie nun immerhin im Koalitionsvertrag festgeschrieben sei."Wer ist hier der Boss? Partnerschaftlich führen im Betrieb" lautete der Titel des Impulsvortrags von Autorin und Coach Sabine Asgodom. Mitreißend und humorvoll analysierte die Unternehmerin die täglichen Heraus-forderungen des "härtesten 24-Stunden-Belastungstests für Ehen". Anhand von fünf Selbstcoaching-Tools zeigte sie Strategien auf, um den Arbeitsalltag gelassen zu bewältigen.

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Ein dickes Fell und Stressresistenz

Die erfolgreiche Fernsehköchin und Unternehmerin Cornelia Poletto schilderte ihren Werdegang, für den "ein dickes Fell und Stressresistenz" nötig war. Sich rund 20 Jahre lang auf Sterne-Niveau zu halten, forderte von ihr auch persönliche Opfer, die ihren eisernen Erfolgswillen jedoch nicht brechen konnten. Als eine von wenigen Sterneköchinnen unter vielen Männern plädierte sie für familienfreundlichere Rahmenbedingungen für angestellte Köchinnen.

Frauenfachtagung 2018Der Nachmittag stand ganz im Zeichen eines hochkarätig besetzten Podiumsgesprächs. UFH-Bundesvorsitzende Heidi Kluth und Pressesprecherin Margit Niedermaier diskutierten mit Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Franz-Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), sowie Karl-Wilhelm Steinmann, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen.

Durch das Programm führte Moderatorin Petra Bindl. UFH-Bundesvorsitzende Heidi Kluth dankte der Signal Iduna und der IKK Classic, die durch ihre Unterstützung diese Veranstaltung wieder möglich gemacht haben.

Fotos: © GHM / Marcus Schlaf; UFH

Text: / handwerksblatt.de

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