Welche Fördermittel zum Heizungstausch wird es geben? Verbraucher warten jetzt erst einmal ab. Das Heizungsbauerhandwerk fordert, dass es die Mittel auch rückwirkend geben soll.

Welche Fördermittel zum Heizungstausch wird es geben? Verbraucher warten jetzt erst einmal ab. Das Heizungsbauerhandwerk fordert, dass es die Mittel auch rückwirkend geben soll. (Foto: © Alexander Raths/123RF.com)

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Klimapaket: Kunden stornieren Aufträge beim Heizungsbauer

Betriebsführung

Das ist die andere Seite des Klimapakets: Eigenheimbesitzer sind verunsichert und stornieren reihenweise ihre Aufträge beim Heizungsbauerhandwerk. Die Branche fordert, die Fördermaßnahmen auch rückwirkend zu gewähren.

Die im Klimapaket der Bundesregierung angekündigten Maßnahmen zur CO2 Reduzierung in Gebäuden haben nach Angaben des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) beim Heizungsbau zu Auftragsstornierungen in dreistelliger Millionenhöhe geführt.

Eine Umfrage des Verbandes bei Mitgliedsbetrieben hat ergeben, dass allein in den vier Wochen nach Bekanntgabe der geplanten Fördermaßnahmen über ein Drittel der rund 24.000 Innungsbetriebe durchschnittlich jeweils zwei Auftragsstornierungen erhalten haben.

Potenzielle Investoren warten erst einmal ab

"Die von den Eigenheimbesitzern zurückgenommenen Aufträge summieren sich nach unserer Schätzung bereits jetzt auf einen dreistelligen Millionenwert", sagt Helmut Bramann, der Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.

"Damit ist das eingetreten, was wir befürchtet und wovor wir die Politik gewarnt haben. Potenzielle Investoren warten erst einmal ab, welche der in Aussicht gestellten Förderungen zum Heizungsaustausch tatsächlich zu Gesetzesvorgaben werden."

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Das Heizungsbauerhandwerk fordert deshalb gemeinsam mit der Heizungsindustrie die Politik auf, Fördermaßnahmen auch rückwirkend zu gewähren.

Höheren Förderung für den Austausch alter Ölheizungen

Die noch unklare Festlegung angekündigter Förderbausteine, Austauschprämien sowie steuerlicher Abschreibungsmöglichkeiten führe zu einer erheblichen Verbraucherverunsicherung. Dazu trage auch das beschlossene Gebäudeenergiegesetz (GEG) bei, kritisiert der Verband.

Der Einbau neuer Ölheizungen werde demnach nur noch möglich sein, wenn bei Hybridlösungen auch erneuerbare Energien zur Wärmegewinnung eingebunden sind. "Was soll unser Handwerk den etwa 3,1 Millionen Betreibern alter Ölheizungen raten, die vor allem in ländlichen Gebieten gar keine Möglichkeit haben auf Gas umzurüsten oder zu darstellbaren Kosten auf erneuerbare Hybridlösungen umzustellen? Hier muss dringend eine Gerechtigkeitslücke geschlossen werden", fordert Helmut Bramann.

Eine solche Benachteiligung sei den Ölheizungs-Kunden nur schwer vermittelbar. "Die Politik sollte hier mit einer höheren Förderung für den Austausch alter Ölheizungen gegensteuern."

Fördermodelle einfach und gleichwertig gestalten

Die verschiedenen Fördermodelle für einen Heizungstausch sollten gleichwertig ausgestaltet werden. Geplant sei bisher die steuerliche Förderung von 20 Prozent auf drei Jahre, eine Austauschprämie Öl bis zu 40 Prozent und KfW-Zuschüsse derzeit bis zu 15 Prozent der Investitionssumme.

"Hier beginnt für unsere Handwerker und ihre Kunden das große Rechnen. Wir brauchen eine klare Vereinfachung und Gleichstellung der Fördermaßnahmen sowie im Beratungsinteresse diesbezügliche Transparenz", sagt der Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.

"Verpflichtende Beratungsgespräche, die nicht auch zu Kostenrahmen und Fördermöglichkeiten aufklären können, machen keinen Sinn. Diese allein der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zuzuweisen und kompetente situationsgerechte Beratungen vor Ort durch Energieberater des SHK-Handwerks außen vor zu lassen, ist weder sinnvoll noch betroffenen Kunden vermittelbar."

Quelle: ZVSHK

Text: / handwerksblatt.de

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