Das Handwerk fordert finanzielle Förderung (Foto: ©auremar/123RF.com)

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Staat unterstützt Berufsbildung zu wenig!

Betriebsführung

Die berufliche Bildung muss – auch finanziell – mehr vom Staat gefördert werden. Das haben jetzt die beiden Spitzenvertreter des Handwerks zum Beginn des Ausbildungsjahrs gefordert.

Die Politik hat in den vergangenen Jahren die berufliche Bildung nicht genug unterstützt, sondern "massiv die akademische Bildung nach vorne getragen". Diesen Vorwurf hat jetzt ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke im ZDF-Morgenmagazin gemacht. Die berufliche Bildung sei "ein Stück zu kurz gekommen". Schwannecke forderte eine Berufsbildungsoffensive: Dazu gehörten auch Investitionen – etwa in Berufsbildungszentren – um auch "finanziell deutlich zu machen, dass berufliche und akademische Bildung letztlich gleichwertig sind."

Auch ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer forderte in einem Interview mit der Rheinischen Post mehr Geld für die berufliche Ausbildung: "Der Staat sollte etwa jungen Leuten, die einen weiten Weg für einen Ausbildungsplatz in Kauf nehmen, das Zugticket bezahlen. Das macht er bei Studenten mit dem Semesterticket auch, warum nicht bei Auszubildenden?" Wollseifer plädierte außerdem dafür, dass der Staat auch Internatsaufenthalte fördern solle, wenn die Azubis mehrere Wochen Blockunterricht an einem anderen als ihrem Wohnort hätten. "Viele gerade wirtschaftsschwache Familien können sich das oft nicht leisten."

Bewerbt euch!

30.000 Lehrstellen sind zu Beginn des Ausbildungsjahres noch unbesetzt. Beide Spitzenvertreter ermutigten Jugendliche ohne Lehrstelle, sich auch jetzt noch zu bewerben. "Sie können es als Garantie betrachten, dass jeder, der die Voraussetzungen mitbringt, im Handwerk eine Lehrstelle erhält", betonte Wollseifer. Natürlich müssten die Jugendlichen auch flexibel sein: "Nicht immer ist es im Wunschberuf und auch nicht immer am Wunschort möglich." In allen Berufen und Regionen gebe es noch freie Ausbildungsplätze, erklärte auch Schwannecke: "Die Betriebe sind bereit. Sie warten auf Sie und sie warten auf euch!"

 

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Text: ulo

Foto: ©auremar/123RF.com

Text: / handwerksblatt.de

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