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Wer bereit ist, selbst Zeit in den eigenen Internetauftritt zu investieren, kann deutlich Geld sparen. Die einzige Voraussetzung: etwas technisches Verständnis. (Foto: © alphaspirit/123RF.com)
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Digitales Handwerk - Themen-Specials
Januar 2017
Studien zufolge besitzen 37 Prozent der kleinen Unternehmen keine eigene Website. Sie verschenken damit wertvolles Potenzial – bei der Neukundengewinnung und Fachkräftesicherung.
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen deutlich, dass vor allem kleine Unternehmen den Weg ins Internet noch scheuen: Bislang nutzen nur 63 Prozent die Vorteile einer eigenen Internetpräsenz. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass gerade jüngere Generationen ihre Dienstleister fast ausschließlich im Internet suchen. Und auch bei der Fachkräftesicherung haben Handwerksbetriebe mit eigener Website die Nase vorn, weil sich Bewerber und Auszubildende vorab online ein Bild vom Unternehmen machen wollen. Deshalb lohnt eine eigene Homepage für alle Betriebe – egal, ob sie regional oder überregional tätig sind. So können sich Handwerker nicht nur als professionelle Dienstleister und gute Arbeitgeber präsentieren, sondern auch Leistungen, Produkte und besondere Kompetenzen darstellen.
Gerade kleine Unternehmen können heute ganz einfach und zu überschaubaren Kosten einen eigenen Internetauftritt realisieren. Der bequemste Weg: Den Auftrag komplett an einen externen Dienstleister vergeben – zum Beispiel an eine Internetagentur. Diese kümmert sich um alle anfallenden Aufgaben, wie die Bereitstellung von Webspace, das Layout, die Programmierung sowie die Produktion von Texten und Fotos. Eine einfache Internetpräsenz mit wenigen Seiten kostet oft nicht mehr als 350 bis 600 Euro. Bei Sonderwünschen und besonderen technischen Lösungen sind aber auch schnell vierstellige Preisregionen erreicht. Deutlich günstiger wird es, wenn die einzelnen Aufträge an verschiedene freie Dienstleister vergeben werden – zum Beispiel an Programmierer, Fotografen und Texter. Die Honorare lassen sich dabei frei verhandeln und starten meist beim Niveau einer Meisterstunde.
Wer bereit ist, selbst Zeit in den eigenen Internetauftritt zu investieren, kann deutlich mehr Geld sparen. Die einzige Voraussetzung: etwas technisches Verständnis. Dann ist es ohne weiteres möglich, eine Website "Marke Eigenbau" zu realisieren. Der erste Schritt ist immer die Reservierung einer eigenen Internetadresse (Domain) im Format www.meinefirma.de. Bei Providern wie Strato oder 1&1 gibt es solche Domains für weniger als einen Euro pro Monat. Werbefreien Speicherplatz gibt es sogar gratis, etwa bei bplaced.net oder 111mb.de. Oft ist es aber sinnvoller, ein Paketangebot abzuschließen, das neben Internetadresse und Speicherplatz auch mehrere Mail-Adressen beinhaltet. Solche Komplettangebote kosten selten mehr als ein paar Euro monatlich.
Zum Gestalten der eigenen Websites sind nicht unbedingt Programmierkenntnisse erforderlich: Sogenannte Homepagebaukästen bieten verschiedene Designvorlagen, Layouts und Schriftarten, mit denen sich eine Seite schnell zusammenbauen lässt. Bei verschiedenen Anbietern kosten solche Homepagebaukästen zwischen 3 und 10 Euro pro Monat (s. Tabelle). Durch die standardisierten Vorlagen sind solche Seiten aber natürlich wenig individuell. Wirklich einzigartige Designs lassen sich deshalb nur mit einer eigenen Programmierung erreichen. Dabei helfen Einsteigern spezielle Programme wie "NetObjects Fusion 15". Bei höheren Ansprüchen ist "Adobe Dreamweaver CC" eine gute Wahl. Dieses Profi-Programm setzt allerdings auch deutlich mehr Vorwissen voraus, das man sich vorab aneignen sollte.
Gerade bei der Eigenproduktion des Internetauftritts ist es wichtig, dass typische Anfängerfehler vermieden werden – zum Beispiel unprofessionell wirkende Fotos oder Rechtschreibfehler in Texten. Denn Kunden schließen von der Qualität der Website automatisch auf die Leistungen des Betriebs. Darüber hinaus sind regelmäßige Updates der eigenen Website wichtig, damit Kunden immer wieder reinklicken und an den Betrieb gebunden werden. Denkbar sind zum Beispiel aktuelle News zu neuen Produkten, zu Referenzprojekten oder Aktionsangeboten. So lassen sich über die eigene Website immer wieder Neukundenaufträge generieren, mit denen sich die Kosten für die Homepageproduktion mittelfristig wieder reinholen lassen.
Checkliste für einen erfolgreichen Internetauftritt
- Prüfen Sie, ob Ihre Website in allen Browsern gleich angezeigt wird – vor allem mit dem Internet Explorer, mit Google Chrome und Firefox.
- Das Layout Ihrer Website sollte sich an kleine Smartphone-Displays anpassen, so dass alle Inhalte ohne Zoomen oder horizontales Scrollen sichtbar sind ("Responsive Design").
- Optimieren Sie Ihre Website für Suchmaschinen. Kostenlose Tools unter seo-summary.de
- Bewerben Sie Ihre Homepage auf allen Kanälen – etwa in Mail-Signaturen, Anzeigen und Broschüren, aber auch auf Briefbögen, Visitenkarten, auf Facebook und Twitter.
- Sorgen Sie für regelmäßige Updates: Welche Veränderungen gibt es im Betrieb? Welche interessanten Projekte, neuen Leistungen oder Produkte sind eine News-Meldung wert?
- Kontrollieren Sie Erfolge: Wie viele Besucher haben Ihren Betrieb über die Website gefunden? Tools zur Erfolgskontrolle unter web-analytics-tools.com
Fachbegriffe
Browser
Programme zur Darstellung von Internetseiten, zum Beispiel Internet Explorer, Firefox, Google Chrome, Opera und Apple Safari.
Domain
Adresse, unter der eine Seite im Internet erreichbar ist, zum Beispiel www.meinbetrieb.de. Dabei steht ".de" für deutsche Websites. Internationale Unternehmen verwenden meist die Endung ".com".
E-Mail
Abkürzung für "Electronic Mail" (elektronische Post). Bezeichnet den Austausch digitaler Nachrichten über das Internet oder ein Netzwerk.
Hosting
Hosting-Dienstleistungen umfassen unter anderem die Bereitstellung von Websites-Speicherplatz auf einem Server (Computer, der rund um die Uhr per Internet erreichbar ist). So können Internetseiten jederzeit online abgerufen werden.
Keywords
Keywords (Schlüsselwörter) sind Suchbegriffe, unter denen eine Website in Suchmaschinen gefunden werden soll.
Provider
Unternehmen, die Internetzugänge und -dienstleistungen anbieten – zum Beispiel E-Mail-Accounts oder Webspace.
Webspace
Online-Speicherplatz, auf dem sich Inhalte ablegen lassen, die später per Internet abgerufen werden können.
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