Während der Empfang von E-Rechnungen ab dem 1. Januar 2025 für inländische B2B-Umsätze verpflichtend werden soll, ist für Ausgangsrechnungen eine Übergangsregelung geplant.

Während der Empfang von E-Rechnungen ab dem 1. Januar 2025 für inländische B2B-Umsätze verpflichtend werden soll, ist für Ausgangsrechnungen eine Übergangsregelung geplant. (Foto: © Andriy Popov/123RF.com)

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DATEV: "E-Rechnung wird Digitalisierungsboost auslösen"

Auch 2023 konnte die DATEV nachhaltig wachsen. Einen Rekord gab es mit mehr als 500.000 Unternehmen bei "DATEV Unternehmen online". Von der verpflichtenden E-Rechnung im Geschäftsverkehr erwartet der IT-Dienstleister einen Digitalisierungsboost.

Der Bundesrat hat das Wachstumschancengesetz auf den Weg gebracht und mit ihm die verpflichtende E-Rechnung im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen (B2B). Der IT-Dienstleister DATEV begrüßt diesen Schritt. Das Unternehmen erwartet von der E-Rechnung einen "Digitalisierungsboost" im Mittelstand, so CEO Prof. Dr. Robert Mayr bei der Vorstellung der vorläufigen Geschäftszahlen.

"Solche Impulse brauchen wir in Deutschland unbedingt, denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind hierzulande derzeit alles andere als rosig. Das bekommen wir auch über unsere Steuerberaterinnen und Steuerberater und deren Mandanten aus dem deutschen Mittelstand gespiegelt", betonte Mayr.

Unternehmen sollten sich jetzt auf die E-Rechnung vorbereiten

DATEV-CEO Dr. Robert Mayr Foto: © DATEV eGDATEV-CEO Dr. Robert Mayr Foto: © DATEV eG

Während der Empfang von E-Rechnungen ab dem 1. Januar 2025 für inländische B2B-Umsätze verpflichtend werden soll, ist für Ausgangsrechnungen eine Übergangsregelung geplant. Kanzleien und Unternehmen seien schon jetzt auf die nötige Umstellung vorbereiten. Die passenden Lösungen gebe es bereits.

"Der Aufwand zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben hängt auch vom Digitalisierungsgrad ab und könnte gerade für kleine und mittelständische Unternehmen eine Herausforderung werden. Wir empfehlen daher, die notwendigen Prozessumstellungen rund um die E-Rechnung frühzeitig anzugehen. Nur so können die jeweiligen Kanzleien und Unternehmen unmittelbar von den mit der Einführung verbundenen Kosteneinsparungen, wie beispielsweise dem Wegfall von Kosten für Papier, Aktenordner oder Porto, profitieren und die Prozesse rechtssicher abbilden."

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Es gehe sogar noch weiter: "Nach den Plänen des Bundesfinanzministeriums soll der Austausch von Rechnungsdaten im B2B-Bereich künftig – und voraussichtlich ab 2028 verpflichtend – über Plattformen erfolgen", berichtete Mayr. Die DATEV arbeite daher bereits an einer solchen E-Rechnungsplattform.

DATEV-Umsatz wächst um 9,6 Prozent

Die DATEV eG selbst konnte im Geschäftsjahr 2023 nachhaltig wachsen. Der Nürnberger IT-Dienstleister steigerte seinen Umsatz um 126,4 Millionen Euro auf 1,439 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 9,6 Prozent entspricht. "Trotz einer nach wie vor schwierigen gesamtwirtschaftlichen Gemengelage - etwa Energiekrise und Inflation - konnten wir unseren stetigen Erfolg und unser nachhaltiges Wachstum der vergangenen Jahre fortsetzen", betonte Mayr. Die Zahl der Mitglieder (Steuerkanzleien etc.) blieb stabil, die Kunden des genossenschaftlich organisierten Unternehmens stiegen um 80.000 auf rund 620.000. 

Ein Wachstumsmotor seien vor allem die cloudbasierten Lösungen gewesen. Exemplarisch nannte Robert Mayr hier DATEV Unternehmen online. Hierbei handelt es sich um ein browserbasiertes Anwendungspaket, das speziell für Unternehmen und deren Steuerberaterinnen und Steuerberater entwickelt wurde und eine effiziente Zusammenarbeit in Echtzeit ermöglicht.

Im Januar 2024 überstieg die Zahl seiner Nutzerinnen und Nutzer erstmals die Marke einer halben Million. "Dies ist ein Meilenstein, der die wachsende Relevanz digitaler Plattformen, aber auch das Vertrauen in unsere Lösung widerspiegelt", sagte Mayr. Mehr als 76 Millionen Belege werden jeden Monat über die DATEV-Cloud ausgetauscht. Darin sind inzwischen rund vier Milliarden Belege von insgesamt rund 1,2 Million Unternehmen gespeichert.

Immer mehr Beschäftigte bekommen ihren Lohnnachweis rein digital

Auch der Bereich Personalwirtschaft ist gewachsen. Finanzvorständin Diana Windmeißer berichtete, dass mit DATEV-Software inzwischen 14,5 Millionen Lohn- und Gehaltsabrechnungen im Monat erstellt werden. "Damit erhalten im Durchschnitt noch einmal rund 300.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr eine DATEV-Gehaltsabrechnung als noch im Vorjahr", so CFO Windmeißer. Immer mehr Beschäftigte bekommen ihren Lohnnachweis rein digital: So waren bei DATEV Arbeitnehmer online – der digitalen Plattform zur Bereitstellung von Gehaltsdokumenten – Ende des Jahres 2023 rund 4,1 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer registriert. Das sind rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bürokratie: Großes Problem für den Mittelstand

Neben der E-Rechnung sei das Thema Künstliche Intelligenz (KI) für die DATEV und ihre Kundschaft ein wichtiges Thema. In vielen Anwendungen stecke schon KI, betonte Dr. Robert Mayr. Für die Mitglieder der DATEV, also beispielsweise Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, gibt es neuerdings eine sogenannte KI-Werkstatt. Dort sind Anwendungen zum Testen verfügbar, die auf Basis von generativer KI arbeiten.

Darüber hinaus kritisierte der CEO die von Jahr zu Jahr steigende Zahl an Vorschriften. Steuerberaterinnen und Steuerberater würden berichten, dass ihre mittelständischen Mandanten vor allem wegen der Überregulierung und Bürokratie unter starkem Druck stehen würden. Umso mehr sei daher die Politik gefordert, spürbare Entlastungen der Unternehmen und auch des beratenden Berufsstands zu schaffen. 

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Text: / handwerksblatt.de

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