Im Herzen von Werenzhain, ein Ortsteil von Doberlug-Kirchhain (Brandenburg) mit knapp 400 Einwohnern, betreibt Jürgen Mahl in dritter Generation die Dorfschmiede. Fast täglich ist er aber auch noch für eines seiner Ehrenämter – etwa bei der Freiwilligen Feuerwehr – im Einsatz. (Foto: © Thomas Goethe)

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"Handwerk braucht eine starke Stimme"

In der Innung, der Kammer, bei der Feuerwehr, im Reitsport oder in der Politik — wo man helfen und sich engagieren kann, da ist Handwerksmeister Jürgen Mahl zur Stelle.

Es gibt Menschen, da scheint der Tag mehr als 24 Stunden zu haben. So einer ist Jürgen Mahl. Es ist 11 Uhr am Vormittag, gerade kommt Jürgen Mahl aus einer Sitzung des Gemeindekirchenrats. Eine Stunde hat das gedauert, die wird am Abend in der Werkstatt drangehängt. "Macht nichts, die Kunden kommen sowieso auch abends noch bei mir vorbei", lacht der Unternehmer am Telefon.

Foto: © Thomas GoetheIm Herzen von Werenzhain, ein Ortsteil von Doberlug-Kirchhain (Brandenburg) mit knapp 400 Einwohnern, betreibt Jürgen Mahl in dritter Generation die Dorfschmiede. Sein Großvater hat sie 1921 gegründet. Mit einem Mitarbeiter fertigt der Handwerksmeister hier Tore, Zäune oder Gitter für Kunden aus der Region. Wenn er gerade nicht in der Schmiede ist, dann ist der 62-Jährige für eines seiner vielen Ehrenämter auf Achse.

Mindestens fünf Stunden, eher zehn bis zwölf in der Woche sei er dafür unterwegs, erzählt er. Gerade erst wurde Jürgen Mahl wieder zum Niederlausitzer Kreishandwerksmeister gewählt – ein Amt das er seit 2012 innehat. Außerdem ist er Obermeister der Metallhandwerksinnung Finsterwalde, stellvertretender Landesinnungsmeister und nicht zuletzt im Vorstand der Handwerkskammer Cottbus.

Aus erster Hand informiert

Warum er das macht? "Weil ich es wichtig finde, dass das Handwerk eine Stimme hat", sagt Jürgen Mahl. Auszubildende finden, Flüchtlinge in die Betriebe integrieren, Unternehmensnachfolge, es gebe so viele Themen, die den Handwerkern unter den Nägeln brennen und die man in der Innung oder der Handwerkskammer mit voranbringen kann. Die Ämter nehmen zwar viel Zeit in Anspruch, geben ihm aber auch viel zurück.

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"Es ist ein einfacheres Arbeiten, wenn man dichter an den Themen dran ist", sagt Jürgen Mahl. "Man ist immer aus erster Hand informiert, was im Handwerk passiert." Zuletzt sei er bei einer Veranstaltung der HWK Cottbus gewesen, bei der Silberne Meisterbriefe, Goldene und Ehrenobermeisterbriefe vergeben wurden. "Da  konnte ich sehr interessante Gespräche führen."

Deshalb mache er auch Werbung bei anderen Handwerkern dafür, dass sie sich in den Innungen, Fachverbänden und Kammern einbringen. Und am Wochenende? Da engagiert sich der Handwerker bei der Freiwilligen Feuerwehr, ist Organisator des Kutschenkorsos zum Naturparkfest in seinem Heimatdorf, züchtet Welshponys und engagiert sich im Reitsportverein. Früher aktiv, heute als "einfaches Mitglied", wie er sagt. Doch wenn bei Turnieren ein Parkplatzordner gebraucht wird, dann ist Jürgen Mahl selbstverständlich zur Stelle.

Eigentlich schlägt sein Herz auch für die Kommunalpolitik, aber nach 30 Jahren im Werenzhainer Ortsbeirat hat er dieses Amt an die jüngere Generation abgegeben. Genau wie den Vorsitz des Pferdezuchtvereins Niederlausitz. Jetzt will Jürgen Mahl den Hörer auflegen, weil die Arbeit ruft, da fällt ihm noch ein, dass er auch noch den musikalischen Part des berittenen Fanfarenzugs seines Reitervereins leitet.

Text: / handwerksblatt.de

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