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HWK Koblenz | November 2024
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Im Handwerk sind digitale Systeme nicht mehr wegzudenken, viele davon benötigen eine Netzwerkanbindung. Ein Überblick über aktuelle Netzwerkstandards und Möglichkeiten der Systemoptimierung. (Foto: © mavoimage/123RF.com)
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Digitales Handwerk - Themen-Specials
Oktober 2020
Viele Handwerkerbüros sind heute kabellos vernetzt: Die meisten Geräte klinken sich einfach per WLAN ins Internet ein. Doch wie können Betriebe das WLAN-Netz optimal nutzen? Und wie lässt sich eine höhere Reichweite erzielen?
Heute muss kein Unternehmen mehr Kabel verlegen, um PCs, Notebooks, Smartphones, Tablets, Drucker, externe Festplatten und Smart-Home-Komponenten miteinander zu vernetzen. Per WLAN (Wireless Local Area Network) lässt sich jedes Gerät einfach und schnell ins Netzwerk einbinden. Durch die Vorteile von WLAN sparen Betriebe oft Zeit und Geld: Eine klare Stärke der drahtlosen Technik ist die unkomplizierte Vernetzung – bei schnellen Übertragungsraten und hohen Reichweiten. Außerdem entfällt das Durchbohren von Wänden, es gibt keine Kabel-Stolperfallen und das WLAN steht auf dem ganzen Betriebsgelände zur Verfügung, sodass sich neue Geräte unabhängig vom Standort ins Netzwerk einfügen lassen.
Es wird lediglich ein WLAN-fähiger Router benötigt. Die Kosten variieren stark: Je nach Hersteller, Leistungsfähigkeit und Ausstattung werden zwischen 30 und mehreren Tausend Euro fällig. Sobald der Router ans Breitband-Netz angeschlossen ist, können alle PCs, Notebooks und sonstigen Geräte auf das Internet zugreifen. Ein WLAN-USB-Stick (ab ca. 15 Euro) macht auch ältere PCs und Notebooks in Sekundenschnelle netzwerktauglich oder bringt diese auf den neuesten WLAN-Stand.
Mittlerweile gibt es immer mehr Produkte, die WLAN-Technik bereits mitbringen, zum Beispiel Video-, Überwachungs- und Digitalkameras, Türklingeln, Lautsprecher, Fernseher und sogar Glühbirnen. Das spart in vielen Bereichen Vernetzungsaufwand: Digitalkameras mit WLAN übertragen zum Beispiel Bilder drahtlos an Notebooks, PCs oder Speichergeräte im Firmennetzwerk. Für schnelle Daten-Backups eignen sich externe WLAN-Festplatten. Und Überwachungskameras mit WLAN bieten deutlich mehr Sicherheit: So lassen sich Live- oder Archivbilder direkt per Internet über PCs, Notebooks, Smartphones oder Tablets abrufen.
Der technische Standard für WLAN-Netzwerke lautet "IEEE 802.11" ("Institute of Electrical and Electronical Engineers"). Details wie die maximale Übertragungsgeschwindigkeit und Funk-Frequenzen lassen sich an kleinen nachgestellten Buchstaben ablesen: Der aktuellste Standard, den bislang allerdings erst wenige Geräte unterstützen, heißt "IEEE 802.11ax" (Wi-Fi 6): Dieser überträgt pro Datenstrom theoretisch bis zu 1.200 Megabit pro Sekunde (Mbit/s), von denen in der Praxis ca. 700 übrig bleiben. Zum Vergleich: Die meisten DSL-Anschlüsse bieten zurzeit zwischen 16 und 100 MBit/s. Die maximale Reichweite von bis zu 100 Metern erreichen WLAN-Übertragungen nur im Freien – bei wirklich optimalen Bedingungen. In Gebäuden beeinträchtigen Wände die Funkreichweite deutlich, deshalb liegt diese hier oft nur bei 25 bis 50 Metern. Eine Vollbremsung sind Stahlbetonwände und Panzerglas-Scheiben, die für Funkwellen nahezu undurchdringbar sind.
Sollte die WLAN-Reichweite im eigenen Betrieb nicht ausreichen, verstärken Repeater (circa 20 bis 400 Euro) das Funksignal spürbar. Bessere Geräte bauen dabei ein sogenanntes Mesh-Netzwerk auf, das verbundene Geräte unterbrechungsfrei an den optimalen WLAN-Zugangspunkt weiterleitet. Darüber hinaus gibt es auch externe oder austauschbare Router-Antennen (je nach Leistung ca. 30 bis 700 Euro), mit denen sich die Reichweite vergrößern lässt. Eine weitere Möglichkeit sind Access Points (circa 20 bis 6.000 Euro), die sich vor allem für größere Unternehmensstandorte empfehlen: Diese spannen rund um den eigenen Standort ein WLAN-Netz auf – zum Beispiel auf verschiedenen Etagen eines Firmengebäudes. Dazu müssen sie lediglich über einen Netzwerk-Anschluss mit dem Router verbunden sein.
Ist das WLAN-Signal aus baulichen Gründen zu schwach? Oder können am eigenen Betriebsstandort keine Kabel verlegt werden? Dann ist die drahtlose DLAN-Technologie ("Direct Local Area Network", auch "Powerline" oder "PowerLAN") eine mögliche Alternative – oder auch sinnvolle Ergänzung zum WLAN. Die Datenübertragung erfolgt dabei über das Stromnetz. Dazu wird ein DLAN-Adapter an eine Steckdose und per Netzwerkkabel an den Router angeschlossen. Die DLAN-Empfänger werden ebenfalls in Steckdosen platziert. Jetzt lassen sich einzelne Geräte einfach per Netzwerk-Kabel mit einem der DLAN-Adapter verbinden – und schon steht das drahtlose Netzwerk. Einige DLAN-Adapter fungieren gleichzeitig als WLAN-Access-Point, indem sie rund um den eigenen Standort gleichzeitig das firmeneigene WLAN bereitstellen. Die theoretisch erreichbare Datenübertragungsrate von DLAN liegt bei 2.400 Megabit pro Sekunde, von denen in der Praxis meist zwischen 350 bis 680 Mbit/s übrigbleiben. Die maximale Reichweite liegt bei 300 Metern innerhalb eines Stromkreises. Die Datengeschwindigkeit verringert sich allerdings deutlich bei langen Übertragungswegen oder gleichzeitiger Nutzung von elektrischen Geräten, die am selben Stromkreis hängen.
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