Neun Azubis, ein Meister und zwei Mitglieder des Vereins "Handwerk hilft" waren bei der Partnerschule in Kigali / Ruanda.

Neun Azubis, ein Meister und zwei Mitglieder des Vereins "Handwerk hilft" waren bei der Partnerschule in Kigali / Ruanda. (Foto: © HANDWERK HILFT e. V.)

Vorlesen:

Handwerk hilft: Azubis arbeiten in Ruanda

Einmal im Jahr organisiert der Verein "Handwerk hilft" eine Azubifahrt nach Ruanda. Gerade sind wieder neun Auszubildende aus Kigali zurückgekehrt. Wir haben mit Schreinermeister Peter Böhm, dem Vorsitzenden des Vereins, gesprochen.

Einmal im Jahr organisiert der Verein "Handwerk hilft" eine Azubifahrt nach Ruanda. Bis zu zehn Azubis aus Trier, Saarburg und Umgebung arbeiten eine Woche lang in den Werkstätten der Ausbildungsschule "Centre des Jeunes" in einem Ortsteil der Hauptstadt Kigali.

Vor genau zehn Jahren ist der Verein aus einer Initiative der Schreinerinnung Trier-Saarburg entstanden. Gerade sind wieder neun Azubis, ein Meister und zwei Mitglieder des Vereins aus Ruanda zurückgekehrt. Wir haben mit Schreinermeister Peter Böhm, dem Vorsitzenden des Vereins, gesprochen. Böhm ist überzeugt davon, dass ehrenamtliches Engagement das Handwerk nach vorne bringt und würde auch Handwerkerinnen und Handwerkern aus anderen Regionen Deutschlands helfen, ein ähnliches Projekt aufzubauen.

Foto: © HANDWERK HILFT e.VFoto: © HANDWERK HILFT e.VDHB: Herr Böhm, was hat die Azubis am meisten in Ruanda beeindruckt?
Böhm:
Die Lebensfreude der Schüler und Lehrer an unserer Partnerschule - und das trotz der für unsere Verhältnisse widrigen Lebensumstände. Wenn man das miterlebt, wird man geerdet. Beeindruck hat sie auch, wie wir in Ruanda als Freunde empfangen werden. Wir feiern dort zum Beispiel bei den Lehrern zuhause. Wir kommen also nicht nur nach Ruanda, um schöne Fotos zu machen und um einen Scheck dazulassen, sondern um gemeinsam mit den Menschen die Situation vor Ort zu verbessern. Die Azubis haben sich zurück am Flughafen übrigens am meisten darüber gefreut, dass sie wieder aus einem Wasserhahn trinken konnten.

DHB: Sie organisieren seit zehn Jahren jedes Jahr eine solche Azubifahrt, wie kam es dazu?
Böhm:
Wir waren und sind der Auffassung, dass sich das Handwerk sozial engagieren und Inhalte bieten sollte. Das kann bei der Identifikation des Nachwuchses helfen und das Image des Handwerks insgesamt nach vorne bringen. Die Schule in Kigali ist eine von vier Einrichtungen des Ordens der Salesianer in Ruanda, mit denen wir freundschaftlich verbunden sind. Darüber kam der Kontakt zustande. Inzwischen organisieren wir auch Fahrten für Interessierte und Ausbildungspaten. Das ist hochspannend. Wenn jemand Ähnliches in seiner Gegend ins Leben rufen möchte, kann er gerne Kontakt zu mir aufnehmen.

Das könnte Sie auch interessieren:

DHB: Und wie genau helfen Sie vor Ort?
Böhm:
Wir vergeben zum Beispiel jedes Jahr Stipendien in Höhe von 10.000 Euro. Viele jungen Menschen haben sich in den vergangenen Jahren über die Ausbildung ihr Leben aufgebaut. Und die Lehrer bekommen von uns eine Lohnaufstockung. Vor einigen Jahren haben wir außerdem die Schreinerei komplett neu eingerichtet. Und während des Lockdowns konnten wir über einen Spendenaufruf 24.000 Euro Soforthilfe mobilisieren.

handwerk-hilft.de

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: