Über den Girls'Day junge Frauen für die E-Handwerke begeistern
Nur sehr wenige junge Frauen lassen sich in einem der fünf Berufe des Elektrohandwerks ausbilden. Der bundesweite Girls'Day bietet den Betrieben am 25. April 2024 die Chance, die Zahl weiblicher Azubis zu steigern.
Der letzte Donnerstag im April ist bei vielen Schülerinnen für den Girls'Day reserviert. 2024 können Mädchen und junge Frauen am 25. April wieder Einblicke in Berufsfelder erhalten, die typischerweise nicht ihrem Geschlecht zugeordnet werden. Dazu gehört auch das Elektrohandwerk. Laut einer Pressemitteilung des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) haben im Jahr 2022 von 15.521 Jugendlichen nur 436 Frauen neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Damit liegt der Frauenanteil in den Ausbildungsberufen der Elektrohandwerke bei 2,6 Prozent.
"Der jährlich stattfindende Girls'Day ist eine wichtige Initiative zur Förderung der geschlechtlichen Vielfalt und Chancengleichheit in den traditionell männlich dominierten Arbeitsfeldern der E-Handwerke", sagt Sebastian Beckmann, Referent berufliche Bildung beim ZVEH. In Zeiten des Fachkräftemangels in den Elektrohandwerken sei es umso wichtiger, Mädchen und junge Frauen für technische Berufe zu begeistern.
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E-Zubi Mara macht Mut
Mara Jöchle absolviert eine Ausbildung zur Elektronikerin Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Die 18-Jährige möchte anderen jungen Frauen Mut machen, sich auch für einen Handwerksberuf zu entscheiden. "Wenn man den Beruf machen möchte, sollte man sich nicht davon abhalten oder entmutigen lassen – auch wenn viele sagen, dass es ein Männer-Beruf ist", meint sie.
Tipps fürs Handwerk In unserem Online-Artikel "Tipps fürs Handwerk, wie der Girls'Day und Boys'Day gelingt" auf handwerksblatt.de berichten drei Unternehmen über ihre Erfahrungen mit dem bundesweiten Zukunftstag für Schülerinnen und Schüler.
Mara Jöchle absolviert eine Ausbildung zur Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik Foto: © Mara Jöchle/ArGe Medien im ZVEHSie ist überzeugt davon, dass sie sich bei der Wahl ihrer Ausbildung richtig entschieden hat. Der Beruf sei vielfältig, sie sei viel draußen unterwegs und habe jeden Tag etwas anderes zu tun. Die junge Frau weiß auch genau, wie ihre Zukunft in den Elektrohandwerken aussieht: "Auf jeden Fall möchte ich meinen Meister machen und als Nachfolgerin den Betrieb meines Vaters übernehmen."
Frische Perspektive
Für junge Mädchen bietet die Ausbildung in den E-Handwerken nach Einschätzung des ZVEH nicht nur eine solide Grundlage für eine lebenslange Karriere, sondern auch die Flexibilität, sich in verschiedensten Bereichen zu spezialisieren – seien es die traditionellen Gebiete der Elektrotechnik, die Arbeit an innovativer Technologie oder sogar Führungsrollen und die Möglichkeit zur Selbstständigkeit. "Frauen bringen frische Perspektiven und neue Ideen in unser Handwerk ein", sagt Sebastian Beckmann. "Wir sind überzeugt, dass Diversität zu hochwertigerer Arbeit führt und das Arbeitsklima positiv beeinflusst."
Auch die E-Handwerke werden auf den Social-Media-Kanälen der E-Zubis – der Nachwuchskampagne der ArGe Medien GmbH im ZVEH – dafür werben, um in Zukunft mehr Frauen in die e-handwerklichen Berufe zu bringen. Auf deren Website gibt es weitere Infos zu den Berufen und Karrieremöglichkeiten. Über den Stellenfinder können sich Schülerinnen und Schüler direkt um Praktikumsplätzen bei einem Innungsfachbetrieb in der Nähe bewerben.
Quelle: Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke, Kompetenzzentrums Technik · Diversity · Chancengleichheit
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Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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