Der Nachhaltigkeitscheck 360 Grad startet nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase und dem Einsatz in den Betriebsberatungen der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern nun bundesweit.
Die Pilotphase des Nachhaltigkeitschecks 360 Grad ist erfolgreich abgeschlossen. Nun wird die Maßnahme bundesweit eingeführt. Der Startschuss für den deutschlandweiten Beginn fällt am 8. Februar bei einem Workshop mit den bayerischen Handwerkskammern in Nürnberg. Darauf folgt ein Termin in den hessischen Handwerkskammern und danach weitere Stationen im Bundesgebiet, um das Beratungsinstrument zu überreichen und die Mitarbeitenden der Betriebsberatungen zu schulen. Zum Einsatz kam der Check bereits in den Betriebsberatungen der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern.
Mit dem Check können Betriebe feststellen, wie nachhaltig ihr Unternehmen ist. Sie erhalten den Ist-Stand im Hinblick auf ihre "Nachhaltigkeitsperformance" und bekommen Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. Der Check erfolgt auf Grundlage der von den Vereinten Nationen festgelegten 17 Nachhaltigkeitszielen. Er führt die Betriebe an die Ziele heran und unterstützt sie, ihre Stärken und Schwächen zu ermitteln und nächste Schritte in den Blick zu nehmen. Der Check wurde unter Federführung der Handwerkskammer Dortmundspeziell für Handwerksbetriebe entwickelt.
17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung
Keine Armut Armut in jeder Form und überall beenden
Kein Hunger Ernährung weltweit sichern
Gesundheit und Wohlergehen Den Zugang zu guter medizinischer Versorgung, lebensrettenden Medikamenten, gesunder Ernährung, sauberem Wasser und guter Luft ermöglichen
Hochwertige Bildung Alle Menschen sollen eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung erhalten.
Geschlechtergleichstellung Gleichstellung von Frauen und Männern
Sauberes Wasser und Sanitärversorgung Die sichere Versorgung mit sauberem Wasser ist für ein Leben in Gesundheit und Würde unerlässlich.
Bezahlbare und saubere Energie Energie ist eine grundlegende Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung.
Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum Die Globalisierung birgt viele Chancen für mehr Wohlstand. Jedoch profitieren nicht alle auf gleiche Weise von den Vorteilen der Globalisierung. Wenn es beispielsweise um gute Arbeit mit sozialen Mindeststandards und adäquaten Löhnen geht, stehen wir international immer noch vor vielen Herausforderungen.
Industrie, Innovation und Infrastruktur Nachhaltiges Wirtschaftswachstum, nachhaltige Produktion, nachhaltige Städte und nachhaltige Bildungs- und Gesundheitssysteme sowie eine ganze Reihe wichtiger Nachhaltigkeitsziele sind ohne intelligente Innovationen, moderne Infrastrukturen und eine leistungsfähige Industrie nicht denkbar.
Weniger Ungleichheiten Einkommen und Vermögen sind weltweit ungleich verteilt. In vielen Ländern steigt die Ungleichheit weiter an. Deshalb soll insbesondere das Einkommen der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung wachsen.
Nachhaltige Städte und Gemeinden Jeder zweite Mensch lebt heute in der Stadt. Der Zuzug ist ungebrochen. Damit wir in Zukunft gut leben, brauchen wir bezahlbaren Wohnraum und eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklungspolitik.
Nachhaltig produzieren und konsumieren Unser Planet ist nur begrenzt belastbar. Um auch künftig gut leben zu können, gilt es unseren Konsum und unsere Produktionstechniken zu verändern.
Weltweit Klimaschutz umsetzen Der Klimawandel führt zu Extremwetterereignisse wie Wirbelstürmen, Dürren und Überschwemmungen. Wenn der Meeresspiegel steigt, Ernten vertrocknen und ganze Landstücke unbewohnbar werden, zieht es die Menschen dorthin, wo es sich besser leben lässt. Deshalb will die Staatengemeinschaft den Klimawandel gemeinsam deutlich begrenzen.
Leben unter Wasser schützen Die Ozeane sind Grundlage des Lebens. Sie sind Nahrungs-, Rohstoff- und Energiequelle und dienen als Verkehrsweg. Doch die Meere sind akut gefährdet. Steigende Wassertemperaturen und die Meeresverschmutzung zeigen das. Deshalb will die Staatengemeinschaft bis 2030 diese Entwicklung stoppen.
Leben an Land Intakte Ökosysteme sind die Grundlage für Leben auf der Erde und eine nachhaltige Entwicklung. Sind sie gestört, treibt das viele Menschen in Hunger und Armut, führt zu Umweltkatastrophen und gefährdet unser Klima und eine nachhaltige Entwicklung. Deshalb will die Staatengemeinschaft durch das Nachhaltigkeitsziel 15 Leben an Land wirksam schützen.
Starke und transparente Institutionen fördern Ohne ein sicheres Umfeld und rechtsstaatlich handelnde Institutionen ist eine nachhaltige Entwicklung unmöglich. Für Frieden, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit ist gutes Regieren ohne Korruption unerlässlich.
Globale Partnerschaft Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele können nur durch eine starke, weltweite Partnerschaft erreicht werden. Das betrifft Herausforderungen wie die Beseitigung von Hunger und Armut, fairen Handel, sauberes Wasser oder Klimaschutz.
Dokumentation und Teilnahmeurkunde
Der Check ist kostenfrei und nimmt maximal drei Stunden in Anspruch. Durchgeführt wird er vor Ort im eigenen Unternehmen von den Betriebsberatern der zuständigen Handwerkskammern. Die Unternehmen benötigen hierfür keine Unterlagen, der Check findet auf Basis eines ausführlichen Gesprächs statt. Das Ergebnis wird in Form einer Dokumentation festgehalten und zusammen mit einer Teilnahmeurkunde und einem Überblick über die betriebliche Nachhaltigkeitsperformance bestätigt.
"Nachhaltiges Wirtschaften im Handwerk wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Ob hochwertige Bildung, Einsatz erneuerbarer Energien oder faire Bezahlung: Nachhaltigkeit ist seit jeher Teil der DNA des Handwerks. Das wird mit dem Nachhaltigkeitscheck 360 Grad sichtbar. Der Nachhaltigkeitscheck ist ein hervorragendes Instrument, unsere DNA zu leben und weiterzuentwickeln", erklärt Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT).
"Nachhaltigkeit ist komplex und vielseitig und manchmal schwer zu durchdringen. Mit dem Nachhaltigkeitscheck 360 Grad sorgen wir dafür, dass Handwerksbetriebe mit einem praxisnahen Instrument ihre Potenziale erkennen, um sich zukunftssicher aufzustellen", so WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann. Carsten Harder, Hauptgeschäftsführer der Kammer Dortmund ergänzt: "Allein im Kammerbezirk Dortmund haben wir bereits über 40 Unternehmen erfolgreich beraten können und durchweg positive Rückmeldungen erhalten. Dies liegt vor allem daran, dass der Nachhaltigkeitscheck 360° einen überschaubaren Zeitaufwand mit inhaltlicher Tiefe vereint."
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