Das Handwerk kommt laut RWI-Handwerksbericht besser durch die Corona-Krise als die Gesamtwirtschaft.

Das Handwerk kommt laut RWI-Handwerksbericht besser durch die Corona-Krise als die Gesamtwirtschaft. (Foto: © auremar/123RF.com)

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Handwerk in der Krise stärker als die Gesamtwirtschaft

Handwerkspolitik

Das deutsche Handwerk kommt besser durch die Krise als die Gesamtwirtschaft. Das ist das Ergebnis des aktuellen Handwerksberichts des RWI. Die Aussichten für die kommenden Jahre bleiben gut.

Die Corona-Pandemie hat auch dem deutschen Handwerk zugesetzt, aber im Vergleich zur Gesamtwirtschaft zeigt es sich krisenresistenter. Zum diesem Ergebnis kommt das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in seinem aktuellen Handwerksbericht. Demnach konnte das Handwerk seine Umsätze trotz Corona im Jahr 2020 nominal um 1,3 Prozent und real (nach der Berücksichtigung von Preissteiferungen) um 0,9 Prozent steigern.

Im gleichen Zeitraum sank der nominale Produtkionswert in der Gesamtwirtschaft um 4,1 Prozent und real um 4,6 Prozent. Für das Jahr 2021 rechnet das RWI mit einer nominalen Umsatzsteigerung um rund drei Prozent – ähnlich wie in der Gesamtwirtschaft. "Allerdings gab es im Handwerk diverse Lieferengpässe, was insbesondere zu stark steigenden Preisen für Materialien führte und somit die wirtschaftliche Tätigkeit dämpfte", so das RWI. Trotz nominaler Steigerung ergebe sich dadurch ein Rückgang der realen Umsätze um rund fünf Prozent.

Handwerk stabiler als Gesamtwirtschaft

Die nominalen Umsätze im Handwerk wuchsen damit in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 um fast zwei Prozent, während der reale Wert um etwa zwei Prozent nach unten ging. In der Gesamtwirtschaft dagegen sank auch der nominale Umsatzwert um 0,5 Prozent und ging real stärker als die Handwerksumsätze zurück (minuas 2,4 Prozent). "Das Handwerk erwies sich somit im Vergleich zur Gesamtwirtschaft als stabiler", folgert das RWI.

Die Aussichten für das laufende Jahr seien gut. Für 2022 rechnet das RWI mit einer sich aufhellenden Wirtschaftslage und einer Steigerung der nominalen Handwerksumsätze von mindestens fünf Prozent. "Die Preise werden weiter steigen, allerdings nicht mehr so stark wie 2021, da die Materialengpässe und Lieferketteneinschränkungen allmählich wieder zurückgehen dürften. Insgesamt ist damit zu rechnen, dass die realen Handwerksumsätze in etwa konstant bleiben beziehungsweise leicht steigen werden."

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Wachstumspotenziale nutzen

Auch über das Jahr 2022 hinaus stünden die Vorzeichen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung im Handwerkssektor gut. Die aktuelle Klimapolitik mit den Maßnahmen für die Gebäudesanierung und dem massiven Infrastrukturinvestitionsstau würde zu einer gößer werdenden Nachfrage nach Handwerksleistungen führen. Die Herausforderung für das Handwerk sei es, mögliche Wachstumspotenziale auch zu nutzen. Dafür sei es wichtig, "Fachkräftegewinnung und -bindung, Steigerung der Innovationsfähigkeit, Eindämmung der Marktanteils- verluste an das Nicht-Handwerk erfolgreich zu meistern".

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Text: / handwerksblatt.de

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