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Stellten die aktuelle Konjunkturlage im saarländischen Handwerk vor (von links): Dr. Christian Seltsam (HWK-Geschäftsbereichsleiter Beratungsservice und Handwerkspolitik), HWK-Präsident Helmut Zimmer, Handwerksunternehmer Sven Hochmann, HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt.

Stellten die aktuelle Konjunkturlage im saarländischen Handwerk vor (von links): Dr. Christian Seltsam (HWK-Geschäftsbereichsleiter Beratungsservice und Handwerkspolitik), HWK-Präsident Helmut Zimmer, Handwerksunternehmer Sven Hochmann, HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt. (Foto: © Handwerksammer des Saarlandes)

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Frühjahrskonjunkturumfrage im Saarhandwerk

Den Ergebnissen der Frühjahrskonjunkturumfrage der Handwerkskammer des Saarlandes unter rund 1.600 saarländischen Handwerksbetrieben zufolge startete das saarländische Handwerk verhalten in das Jahr 2025.

Einerseits wird die Geschäftslage positiv beurteilt, andererseits gingen Umsatz- wie auch Auftragszahlen zurück. Zudem sanken Auftragsreichweite sowie die Kapazitätsauslastung. Bei der Beschäftigungs­entwicklung ergibt sich ein negativer Saldo. "Trotz des holprigen Jahresstarts blicken die saarländischen Handwerksbetriebe doch zuversichtlich auf die kommenden Monate", kommentiert HWK-Präsident Helmut Zimmer die Ergebnisse der Konjunkturumfrage. Die Werte bei wichtigen Konjunkturindikatoren wie Nachfrage- und Umsatzentwicklung lassen hoffen. So rechnen 26 Prozent der Betriebe in den kommenden Monaten mit steigenden Auftragszahlen. Dem stehen 17 Prozent gegenüber, die mit einer sinkenden Nachfrage rechnen. 60 Prozent der befragten Betriebe gehen von einer stabilen Entwicklung aus. "Das Handwerk ist ein wichtiger Stabilitätsanker für die saarländische Wirtschaft,  und das in einer gesamtwirtschaftlich angespannten Situation", so der HWK-Präsident.

Der HWK-Geschäftsklimaindex legte im Vergleich zum Herbst 2024 zu und bewegt sich aktuell mit 118 Punkten drei Punkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Index bildet sowohl die aktuelle Lagebeurteilung als auch die Erwartungen der Unternehmen für das zweite Quartal ab. "Es sind vor allem die positiven Erwartungen für die kommenden Monate, die sich im Anstieg des Indexes bemerkbar machen" so Zimmer.

Beschäftigung bleibt stabil – Politik muss Rahmenbedingungen verbessern

Die Beschäftigungssituation dürfte in den kommenden Monaten stabil bleiben. 81 Prozent der Unternehmen planen in den kommenden Monaten keine Veränderung der Mitarbeiterzahl. Jeder zehnte Betrieb will sogar zusätzliche Fachkräfte einstellen. HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt betont: "Das zeigt einmal mehr, wie wichtig das Handwerk für den saarländischen Arbeitsmarkt ist. Während in der Industrie Arbeitsplätze abgebaut werden, sucht das Handwerk händeringend Fachkräfte."

Von der künftigen Bundesregierung erwartet Schmitt einen echten Neustart in der Wirtschaftspolitik. "Bund und Länder müssen endlich die Rahmenbedingungen für das Handwerk verbessern. Die Betriebe brauchen mehr Planungssicherheit und verlässliche Perspektiven für Entlastungen. Der versprochene Bürokratieabbau muss umgesetzt werden und die Digitalisierung in der Verwaltung muss endlich kommen – die Herausforderungen sind schnell anzugehen, um den längst überfälligen Stimmungsaufschwung zu erzielen." Besonders dringlich sei die Entlastung bei den Sozialabgaben: "Es ist bedauerlich, dass dieses Thema im aktuellen Koalitionsvertrag keine Rolle spielt. Hier muss die künftige Bundesregierung unbedingt nachlegen", so der Hauptgeschäftsführer.

Mittelstand hält sich mit Investitionen zurück

Sven Hochmann, Tischlermeister und Geschäftsführer von Hochmann Holz-Concept, Niederwürzbach, über die aktuelle konjunkturelle Lage in seiner Branche: "Die Nachfrage im Bereich der Möbelfertigung ist derzeit spürbar zurückgegangen, insbesondere der Mittelstand hält sich mit größeren Investitionen zurück. Unsere Kunden kommen derzeit vor allem aus dem Hochpreissegment. Gleichzeitig steigen die Produktionskosten, was wirtschaftlich herausfordernd ist. Trotz dieser angespannten Situation blicken wir zuversichtlich nach vorne: Mit Kreativität, Engagement und einem starken Team meistern wir die Situation – und wir sind überzeugt, dass sich der Markt wieder beleben wird."

Hochmann beschäftigt in seinem 2004 gegründeten Betrieb derzeit 14 Mitarbeiter und bildet zwei angehende Tischler aus. Seine Schreinerei ist in den Bereichen Innenausbau, Ladenbau, Möbel- und Messebau sowie in der Herstellung von Lautsprechergehäusen tätig.

 

Hintergrund: Frühjahrskonjunktur Hintergrund Hier geht es zum Flyer "Konjunktur" der Handwerkskammer des Saarlandes. 

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Text: / handwerksblatt.de

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