Bietet der Umweltschutz dem Handwerk Chancen oder belasten die bürokratischen Auflagen?

Bietet der Umweltschutz dem Handwerk Chancen oder belasten die bürokratischen Auflagen? (Foto: © ximagination/123RF.com)

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Umweltschutz: Eine echte Chance für das Handwerk

Ist Umweltschutz nur ein Mode- und Lifestylethema? Bietet Umweltschutz dem Handwerk Chancen oder belasten die Auflagen? Diese leicht provokanten Fragen hat Creditreform 1.150 Betrieben gestellt. Lesen Sie hier die Antworten.

Für das Handwerk ist Umweltschutz ganz klar betrieblicher Alltag und viel mehr als nur ein Modethema. 84,5 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage der Creditreform Wirtschaftsforschung zum Thema bezeichnet den Umweltschutz als wichtiges Thema. Nur für jeden achten Betriebsinhaber (12,7 Prozent) ist Naturschutz demnach allein politisch motiviert.

Für fast die Hälfte aller befragten Betriebe (48  Prozent) ist Umweltschutz ein gesellschaftlicher Auftrag für jeden Einzelnen. Fast 23 Prozent sehen darin eine Belastung.  

Umweltschutz bietet den Unternehmen auch wirtschaftliche Chancen. Das meinen 22  Prozent der Betriebe und denken dabei an mehr Aufträge. Besonders das Bau- und Ausbauhandwerk betont das häufig. Hier bieten unter anderem die energetischen Sanierungen viele Chancen.

Das Kfz-Gewerbe ist da deutlich skeptischer und sieht stärker die Belastungen als die Chancen. "In Anbetracht der hohen staatlichen Förderung der Elektro-Mobilität ist das bemerkenswert", so Creditreform.

Die Nahrungsmittelhandwerk klagen über steigende Umweltschutzauflagen. 

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Gesellschaftlicher Auftrag, bürokratische Last

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Die Betriebe setzen Umweltschutzmaßnahmen sowohl auf freiwilliger Basis als auch als gesetzliche Pflichtaufgabe um. "Gleichwohl zeigen sich die Handwerksbetriebe realistisch und betonen unter anderem die Belastungen für die Wirtschaft aufgrund von Umweltschutzauflagen", so die Creditreform-Wirtschaftsforschung, die hierzu 1.150 Betriebe befragt hat (Sonderumfrage im Rahmen der Analyse zur Wirtschaftslage und Finanzierung im Handwerk 2019/2020).

Als störend empfinden fast 70 Prozent der Handwerksbetriebe insbesondere den bürokratischen Aufwand. Knapp die Hälfte  sieht Umweltschutz als gesellschaftlichen Auftrag an.

Engagement beim Umweltschutz verstärken

Aktuell diskutierte Umwelt- und Klimaschutz-Maßnahmen wie die CO2-Steuer oder der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung werden allerdings vom Handwerk zum Teil als wirklichkeitsfremd (58 Prozent) und überzogen (17  Prozent) angesehen.

Fast ein Fünftel der Betriebe meint, dass weitere Umweltschutzmaßnahmen nur mit erhöhten Kosten und Abstrichen am Lebensstandard zu erreichen sind (18,5 Prozent).

Rund ein Drittel der Betriebe spricht sich aber auch für ein (noch) stärkeres Engagement beim Umweltschutz aus (29  Prozent).

Quelle: Creditreform

Text: / handwerksblatt.de

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