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Die wertvollen Materialien aus den alten Sicherungen werden dem Kreislauf zugeführt. (Foto: © rido/123RF.com)

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Verein kümmert sich um das Recycling von Sicherungen

Der Verein NH/HH-Recycling sammelt seit 30 Jahren alte Schmelzsicherungen. 5.000 Tonnen Sicherungen mit wertvollen Rohstoffen wurden seither auch von vielen Handwerksbetrieben gesammelt.

Der NH-HH-Recyclingverein wurde 1995 in Regensburg gegründet. Die Mitglieder, deutsche Sicherungshersteller, setzen sich für ein freiwilliges System zum umweltgerechten Recycling von NH- und HH-Sicherungseinsätzen ein. Diese werden zum Schutz von elektrischen Anlagen vor Überlastung und Kurzschluss eingesetzt. Bundesweit verfügt der Verein heute - 30 Jahre später - über rund 773 Sammelstellen aus den Branchen Industrie, Handel und Bildung. Rund 5.000 Sicherungen wurden seither gesammelt. 204 Tonnen waren es allein im Jahr 2024. Wer ebenfalls sammeln möchte oder bereits gesammelt hat (auch in kleineren Mengen), kann sich mit dem NH/HH-Recycling in Verbindung setzen. Ein Postversand, eine Abholung oder ein Kontakt mit einer nahegelegenen Sammelstelle wird dann organisiert. Für die Sammelnden ist dies kostenfrei. Dies wurde in der Zielsetzung des Vereines von Anfang an mit bedacht.  

In den 5.000 Tonnen alter Sicherungen steckten 850 Tonnen Kupfer und 13 Tonnen Silber. Für die Gewinnung dieser Menge an Metall hätte man 650.000 Tonnen Roherz (ein voll beladener Güterzug von 100 Kilometer Länge) und 15.000 MWh Energie (genug Strom für 150 Haushalte für 30 Jahre) benötigt. 

Hunderte von Handwerksbetrieben, berufsbildende Schulen in ganz Deutschland, namhafte Energieversorger und Netzbetreiber sowie Industriebetriebe unterstützen das Nachhaltigkeitskonzept aktiv. "2024 trugen Handwerksbetriebe, Berufsschulen und mittelständische Unternehmen mit einem
Sammelaufkommen von insgesamt 74 Tonnen zum Gesamtergebnis von 204 Tonnen bei", so der Verein.

Die Erträge aus diesem Recyclingkreislauf gehen nach Angaben des Vereins in die praktische Ausbildungsförderung von Berufen in der Elektrobranche und als Spenden für Lehre und Bildung im Bereich Elektrotechnik. Der Verein hat zum Beispiel Fachbücher und Lernvideos erstellt. In den letzten 30 Jahren wurden insgesamt 150.000 Bücher kostenlos an Bildungsreinrichtungen verschenkt und Lernvideos mit zusammen etwa 44.000 Aufrufen bei YouTube veröffentlicht. Berufsbildende Schulen können sich bewerben, um einen für sie kostenlosen "Lernzirkelwagen" rund um das Thema "Überstromschutzorgane" zu erhalten. Über 150 solcher Lernzirkelwagen wurden bereits gespendet.

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Zudem wurden 29 Forschungsprojekte in zwölf Forschungseinrichtungen mitfinanziert. Zwei der Forschungsgebiete sind "Schutz durch Schmelzsicherungen bei Störlichtbögen im Niederspannungs-Bereich" und "Betriebsverhalten von NH-Sicherungseinsätzen bei erhöhter thermischer Belastung".

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Text: / handwerksblatt.de

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