Für Nicole Hirsch haben sich durch die Teilzeit-Ausbildung neue Karrierechancen eröffnet.

Für Nicole Hirsch haben sich durch die Teilzeit-Ausbildung neue Karrierechancen eröffnet. (Foto: © Privat)

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Teilzeit-Ausbildung: Dreifachmama startet durch

Der Fleischereibetrieb Schäfermeier in Lippstadt ermöglicht seinen Auszubildenden ganz neue Karriereperspektiven.

Knapp drei Jahre ist es her, dass Nicole Hirsch einen Aufruf auf Facebook teilte, der ihr Leben verändern sollte. Die 30-Jährige ist Mutter von drei Kindern im Alter von elf, zehn und drei Jahren. Nach der Geburt ihres jüngsten Kindes beschloss Nicole, endlich eine Lehre zu beginnen, nachdem sie jahrelang ohne Ausbildung im Einzelhandel gearbeitet hatte. Über Facebook knüpfte sie schließlich den ersten Kontakt zu ihrem jetzigen Ausbildungsbetrieb, der Fleischerei Schäfermeier in Lippstadt.

"Ich wollte immer eine Ausbildung im Einzelhandel machen", erzählt Nicole. Für die Dreifachmama stand fest, dass nur eine Teilzeit-Ausbildung infrage kommen kann. Mit drei Kindern ist der Alltag durchgetaktet, oft bleibt wenig Zeit. "Der Betrieb muss natürlich wissen, worauf er sich einlässt", betont sie. Die junge Mutter suchte damals auf Facebook aktiv nach einer geeigneten Ausbildungsstelle und teilte dazu einen Beitrag. Eine Mitarbeiterin der Fleischerei Schäfermeier wurde darauf aufmerksam und leitete ihr die Kontaktdaten von Personalleiter Waldemar Schneider weiter. Kurz darauf bot sich ihr die große Chance, dort eine Ausbildung zu beginnen. Inzwischen steht die 30-Jährige kurz vor ihrer Abschlussprüfung zur Fleischereifachverkäuferin.

"Ich bin echt zufrieden mit der Ausbildung"

Vorurteile gegenüber dem Modell Teilzeit-Ausbildung hat Schneider nicht – im Gegenteil. In dem Fleischereibetrieb hat man bereits gute Erfahrungen mit den Teilzeit-Azubis gesammelt. "Oft war es so, dass die Auszubildenden viel ehrgeiziger und motivierter sind", erzählt der Personalleiter. "Es kommt aber auch sehr auf die Partner der Azubis an. Die müssen natürlich gewillt sein, sie zu unterstützen, denn sie brauchen auch Zeit zum Lernen, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten." Hirsch sei eine sehr gute Schülerin. Ein- bis zweimal wöchentlich besuche sie die Berufsschule in Paderborn. Für die Überbetriebliche Unterweisung ging es für ein paar Wochen nach Münster. Auf ihren Partner konnte sie sich bei der Betreuung der Kinder in dieser Zeit voll und ganz verlassen. 

"Ich bin echt zufrieden mit der Ausbildung. Die Mitarbeiter haben immer ein offenes Ohr für Fragen und ich konnte oft über die Schultern schauen. Im Produktionsbetrieb durfte ich sogar mal selbst dabei mithelfen, ein Tier zu zerlegen, das war wirklich spannend", berichtet Nicole. "Ich habe unter anderem gelernt, wie Fleisch richtig geschnitten wird und wie man ein größeres Buffet plant. Am meisten macht mir der Kontakt mit den Kunden an der Verkaufstheke Spaß, vor allem, wenn man gutes Feedback von ihnen bekommt." "Uns ist der soziale Aspekt der Teilzeit-Ausbildung wichtig. Es ist toll, jemandem eine Lehre und damit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen", antwortet Schneider auf die Frage, warum der Betrieb die Ausbildung in Teilzeit anbiete. Nicole ist froh über diese tolle Chance und das Verständnis des Handwerksbetriebs. Ihr Fleiß hat sich ausbezahlt: Sie wird nach ihrer Ausbildung vom Betrieb übernommen und sogar als stellvertretende Filialleitung eingesetzt. Für die junge Mutter ist das ein wichtiger Karriereschritt.

 
HintergrundHintergrund Weitere Informationen zum Thema Teilzeit-Ausbildung gibt es online hier.
Kontakt Kai Thomaschewski, Ausbildungsberater, Tel. 0231 5493-626, E-Mail: kai.thomaschewski@hwk-do.de

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Text: / handwerksblatt.de

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