Gegen Ende der Corona-Krise sieht André Carls einen Aufwärtstrend bei der konjunkturellen Entwicklung.

Gegen Ende der Corona-Krise sieht André Carls einen Aufwärtstrend bei der konjunkturellen Entwicklung. (Foto: © ronstik/123RF.com)

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Mit einem blauen Auge davongekommen

Der Chef des NRW-Bankensektors, André Carls, war zu Gast bei der dritten Ausgabe von "#handwerkumzwoelf". Er zeigte sich optimistisch, dass die Konjunktur im zweiten Halbjahr wieder anzieht.

Während der Corona-Krise haben sich die Banken als Teil der Lösung erwiesen. "Das Hausbankensystem hat sich in den letzten 15 Monaten bewährt", sagte Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW bei der dritten Ausgabe von "#handwerkumzwoelf". Das Thema Finanzierung sei für jeden Unternehmer von großer Bedeutung. Die Frage sein nun, welche Rolle die Banken beim erhofften Aufschwung der Wirtschaft spielen können. Ehlerts Gesprächspartner war Andre Carls. Der Vorsitzende des Bankenverbands Nordrhein-Westfalen startete mit guten Nachrichten: "Die Pleitewelle bleibt aus." Das Bruttoinlandsprodukt sei in einer der schwersten Krisen nur um 1,9 Prozent gesunken.

Für das zweite Halbjahr rechne der Bankenverband mit einem Wachstum von 3,5 Prozent. Die Auftragsbücher der Unternehmen – auch der Betriebe des Handwerks – seien voll und der Geschäftsklimaindex sei auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Gleichwohl gebe es in jeder Branche Gewinner und Verlierer. Nicht jedes Unternehmen könne gerettet werden, aber insgesamt sei die Wirtschaft mit einem "blauen Auge" davongekommen und die Investitionsbereitschaft kehre nun zurück. Aber: Corona sei eine Zäsur, mit der weltweite Veränderungen verbunden seien. Daraus ergäben sich sowohl Herausforderungen als auch Chancen.

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Eigenkapital weiter stärken

Wichtig sei nun, auch kleine Betriebe mit einer besseren Liquiditätsausstattung widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen. Klar sei auch geworden: Generell müsse der Neustart jetzt stärker forciert werden, um im globalen Wettbewerb nicht zu weit zurückzufallen. "Dazu muss das Eigenkapital weiter gestärkt werden." Dafür sei ein enger Schulterschluss von Investoren und Politik notwendig. "Es braucht jetzt eine gezielte Förderung gerade für die zukunftsfähigen Geschäftsmodelle und keine Subventionierung mit der Gießkanne, das bringt uns nicht weiter."

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Zusätzlich müsse noch mehr in die Digitalisierung investiert werden, nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch in den Betrieben. "Wer sich nicht digitalisiert, der verliert", so Carls. Vielleicht die größte Herausforderung sei das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die EU habe sich entschlossen, ihre Nachhaltigkeitsvorgaben auch über die Finanzwirtschaft in die Unternehmen zu tragen. "Das ist ein Thema, das Sie in Zukunft mit Sicherheit viel intensiver mit ihren Bankberatern besprechen werden."

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Text: / handwerksblatt.de