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HWK Trier | Mai 2025
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Wer darf in die Innenstadt fahren, wer nicht? Blaue Plaketten sollen es regeln. (Foto: © Sergey Rasulov/123RF.com)
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Gezerre um Fahrverbote - Themen-Specials
März 2018
Die Chefin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, sieht keine Alternative zu Diesel-Fahrverboten. Sie schlägt zwei neue Plaketten vor, in hell- und dunkelblau. Das Kfz-Gewerbe lehnt die Pläne vehement ab.
Das Umweltbundesamt regt eine gestaffelte Lösung für Fahrverbote von Diesel-Autos in Städten an. Dafür müsse der Bund zwei unterschiedliche Plaketten einführen, sagte die Präsidentin des Amtes, Maria Krautzberger, der Süddeutschen Zeitung.
Sie plädiert für die Einführung von Plaketten: Eine hellblaue Plakette bekämen nachgerüstete Euro-5-Diesel und bereits zugelassene Euro-6-Diesel. Eine dunkelblaue Plakette wäre für Diesel mit den neuen Abgasstufen Euro 6d-TEMP oder Euro 6d, die deutlich weniger Stickoxid emittieren. Damit hätten die Städte eine Möglichkeit, auf ihre jeweilige lokale Belastung zu reagieren. Für die Nachrüstung der Fahrzeuge solle die Automobilindustrie sorgen, betonte Krautzberger.
Sie sieht die Schuld für die aktuelle Misere um Stickoxidbelastung bei den Autoherstellern. Würde die Norm durchgängig auf der Straße eingehalten und nicht nur im Labor, könnte man sich die ganze Debatte um Fahrverbote sparen. Mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts habe man nur noch die Wahl, wie die Fahrverbote umgesetzt würden. Das Leipziger Gericht hatte in der vergangenen Woche den Weg für Fahrverbote für Millionen von Diesel-Autos in deutschen Städten freigemacht.
Fahrverbote verhindern und nicht verwalten: Das ist die deutliche Antwort des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) auf die aktuell wieder aufgeflammte Diskussion um blaue Plaketten. "Für uns steht ganz klar im Fokus: Wir wollen Fahrverbote durch Hardware-Nachrüstung verhindern", so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.
"Eine weitere Kennzeichnung gleich welcher Art würde Autofahrer mit Diesel-Fahrzeugen stigmatisieren, aber das Problem nicht lösen." Völlig inakzeptabel seien die Pläne des Umweltbundesamtes, jetzt sogar Teile des Bestands moderner Euro 6-Diesel gestuften Fahrverbotsregelungen zu unterwerfen. Die Bundesregierung lehne Fahrverbote zu Recht ausdrücklich ab. Laut Koalitionsvertrag gelte dies für die gesamte Wahlperiode. "Insofern rufen wir den designierten Verkehrsminister Andreas Scheuer dringend auf, jetzt sehr schnell eine Nachrüstverordnung auf den Weg zu bringen und die Plakettendiskussion zu beenden", so der ZDK-Präsident.
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