Der Transit Courier bildet den Einstieg im Nutzfahrzeugprogramm von Ford.

Der Transit Courier bildet den Einstieg im Nutzfahrzeugprogramm von Ford. (Foto: © Ford)

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Ford Transit Courier: Kleiner Lieferheld

Der Transit Courier ist das kleinste Modell im Transporter-Programm von Ford. Was das kompakte Nutzfahrzeug kann, klären wir in unserem Praxistest.

Tourneo, Transit Custom und dann auch noch Courier: Welcher Handwerker soll sich bei all diesen Namen denn noch auskennen? Beim Ford-Nutzfahrzeug-Bingo könnte man glatt meinen, in der Firmenzentrale sitze eine geheime Namenskommission mit einem Lostopf voller Begriffe, die selbst ein amtierender Scrabble-Meister nicht alle beherrscht.

Das Ford-Nutzfahrzeug-ABC im Schnellcheck

Der kompakte Kastenwagen wird hauptsächlich in der Stadt eingesetzt. Foto: © FordDer kompakte Kastenwagen wird hauptsächlich in der Stadt eingesetzt. Foto: © Ford

Damit das Rätselraten ein Ende hat, bringen wir etwas Licht ins Dunkel: Die richtig großen Lastesel unter den leichten Nutzfahrzeugen heißen Ford Transit. Klar, das klingt auch im 60. Jubiläumsjahr noch nach Muskelprotz und schweren Kisten schleppen. Die Tourneo-Modelle sind die Familienkutschen mit hohem Dach: "Alle einsteigen, es wird gemütlich!" Und der Courier? Er ist der kompakte Lieferheld, der durch die Stadt saust – klein, handlich, flink und immer bereit für die nächste Mission. Und eben jener ist unser Testfahrzeug.

Unser Kastenwagen trägt den epischen Namen Ford Transit Courier 1.0 Ecoboost Automatik. Glücklicherweise steht der Schriftzug nicht komplett auf den asymmetrisch geteilten Hintertüren. Sonst müssten Gewerbetreibende erst einen Grafikdesigner engagieren, um dort überhaupt noch Platz für ihre eigene Werbung zu finden. Daher prangt am Heck auch nur die kurze und knackige Bezeichnung Transit Courier.

Robust und modern im Innern

Das Cockpit erweist sich in der Bedienung als funktional. Foto: © FordDas Cockpit erweist sich in der Bedienung als funktional. Foto: © Ford

Beim Einstieg in den Innenraum lässt sich der Nutzfahrzeugcharakter des Ford nicht ganz verbergen. Es gibt einfach zu viele harte Kunststoffe, die jedoch alle einen robusten und langlebigen Eindruck hinterlassen. Trotzdem herrscht bei der getesteten Active-Variante ein behagliches Pkw-Ambiente. Bis auf die Laderückwand ist alles verkleidet und das gut ablesbare Cockpit verfügt über ein großes digitales Kombiinstrument. Der Automatik-Wählhebel liegt griffgünstig zur Hand und das Multimediasystem ist einfach zu bedienen. Neueinsteiger kommen im Transit Courier auf Anhieb klar.

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Auch in Sachen Konnektivität sieht es gut aus. Das Navi berechnet die eingegebene Route schnell und berücksichtigt Verkehrsstaus auf der Strecke. Und für Handys steht beim Active serienmäßig eine induktive Ladestation bereit.

Viel Stauraum, der sich gut nutzen lässt

Das Frachtabteil ist 2,9 Kubikmeter groß, die Ladekante niedrig. Foto: © FordDas Frachtabteil ist 2,9 Kubikmeter groß, die Ladekante niedrig. Foto: © Ford

Ins Frachtabteil gelangt man entweder über die weit öffnenden, asymmetrischen Flügeltüren am Heck oder die breite Schiebetür auf der rechten Seite – ideal, wenn’s mal eng zugeht. Dort steht ein 2,9 Kubikmeter großes Frachtabteil bereit, das im Vergleich zum Vorgängermodell 25 Prozent mehr Ladevolumen bietet. Für einen Transporter dieser Größe ist das ein beachtlicher Wert. Der topfebene Ladeboden ist mit stabilen Verzurrösen ausgerüstet, sodass auch bei flotter Fahrt alles sicher an seinem Platz bleibt. Dank der niedrigen Ladekante gelingt das Be- und Entladen mühelos.

In Verbindung mit dem optionalen Automatikgetriebe darf unser Testwagen 539 Kilogramm zuladen. Und wer noch mehr transportieren will: Unser Ford nimmt Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu einer Tonne an seinen Haken. Je nach Motorisierung und Ausstattung sind es maximal bis zu 1.100 Kilogramm.

Reichhaltiges Motorenangebot

Der Ford fährt sich handlich, das Fahrwerk ist kommod. Foto: © FordDer Ford fährt sich handlich, das Fahrwerk ist kommod. Foto: © Ford

Kommen wir zum Antrieb: Aktuell ist der Transit Courier mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor mit 100 PS oder einem Dreizylinder-Benziner mit 100 oder 125 PS erhältlich. Für die kräftigere Ausführung steht neben einer manuellen Sechsgangschaltung exklusiv auch das bereits erwähnte Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es den Transit Courier seit Kurzem auch als rein batterieelektrische Variante mit 136 PS und einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern angeboten.

Obwohl der Transit Courier als LKW zugelassen ist, fährt er sich genauso einfach und leicht wie ein PKW. Die Lenkung liefert eine gute Rückmeldung und arbeitet exakt, während das Fahrwerk kommod über Unebenheiten abrollt. Der getestete Top-Benziner verfügt mit seinen 125 PS starken Benziner über eine gleichmäßige Kraftentfaltung und läuft sehr kultiviert. Auch das Doppelkupplungsgetriebe gefällt. Es legt beim Beschleunigen immer den passenden Gang ein, die Wechsel erfolgen zügig sowie ruckfrei.

Etwas durstig, dafür fairer Preis

Der Innenraum zeichnet sich durch bequeme Sitze und robuste Materialien aus. Foto: © FordDer Innenraum zeichnet sich durch bequeme Sitze und robuste Materialien aus. Foto: © Ford

Beim Fahren selbst macht sich nicht nur der hohe Komfort, sondern auch das Handling positiv bemerkbar: Sein Wendekreis beträgt gerade mal stadtfreundliche 10,7 Meter. Denn wer will schon mit so einem Kastenwagen rasen, daher lassen wir es lieber gemütlich angehen. In unserem Praxistest genehmigte sich der mit einem Turbo zwangsbeatmete Ford im Schnitt allerdings 7,2 Liter, obwohl der Einliter-Dreizylinder nach der WLTP-Norm eigentlich nur 6,6 Liter verbrauchen sollte.

Preislich startet der Transit Courier mit dem 100 PS starken Basisbenziner bei 16.728 Euro (alle Preise netto). Ein faires Angebot. Unser Transit Courier kostet in der 125 PS starken Automatik-Version jedoch gleich 22.250 Euro. Darin enthalten ist allerdings schon die hochwertigere Active-Ausstattung, die unter anderem einige elektrische Helfer sowie Fahrerassistenten enthält. Dazu zählt unter anderem die empfehlenswerte Rückfahrkamera. Das im Testwagen enthaltene Navi ist hingegen nur im Paket mit weiteren Assistenten erhältlich und kostet 1.000 Euro Aufpreis.

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Text: / handwerksblatt.de

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