Die feste Pause ist im Autohaus Wittkötter Programm: Sie macht den Mitarbeitern bewusst, dass ihre Gesundheit dem Unternehmen am Herzen liegt und gesunde Ernährung sinnvoll sein kann.
Zehn Uhr: Frühstückspause im Autohaus Wittkötter aus Rödinghausen. Die Mitarbeiter erledigen letzte Handgriffe, bevor sie sich die Hände waschen und in den Pausenraum begeben. Der erste Griff gehört der Wasserflasche, danach werden Brote und Obst ausgepackt.
"Man könnte meinen, das sei unspektakulär", sagt Unternehmerfrau Cerolin Wittkötter, die gemeinsam mit Ann-Kathrin Niermann, Gesundheitsmanagerin bei der IKK classic, den Anstoß dazu gab, sich mit dem Thema gesunde Ernährung im Betrieb intensiver auseinanderzusetzen. Doch die Chefin weiß: "Hier hat sich seitdem einiges getan. Früher haben sich einige Mitarbeiter fast ausschließlich von Süßigkeiten ernährt. Heute sieht das Frühstück um einiges gesünder aus."
Ernährungs- und Pausenverhalten der Mitarbeiter
"Es sind die kleinen, selbstverständlichen Dinge, mit denen man bereits viel bewegen kann", verrät Ann-Kathrin Niermann. Und wenn man es nicht zu kompliziert macht, treffen die Vorschläge auch auf offene Ohren. In Einzelgesprächen besprach Niermann das Ernährungs- und Pausenverhalten der Mitarbeiter und suchte mit ihnen gemeinsam nach Lösungen. So mussten alle Mitarbeiter eine Woche lang dokumentieren, was sie über den Tag essen und trinken. Auf diese Weise wurde ihnen bewusst, wie viele Süßigkeiten sie naschen oder dass sie zu wenig getrunken haben.
Werkstattmitarbeiter Christian Baierle nutzt seitdem eine Ernährungs-App, mit der er sein Verhalten kontrolliert. Nachdem er gegessen und getrunken hat, gibt er die Daten ein, fertig. Die App wertet im Hintergrund aus, wie sich die Mengen im Vergleich zu einer idealen Ernährung verhalten und sie gibt Warnmeldungen auf das Handy, so z.B. Erinnerungen, wenn er bislang zu wenig getrunken hat.
"Klar trinken die Mitarbeiter zwischendurch auch mal einen Kaffee oder essen ein Plätzchen", räumt Cerolin Wittkötter ein. "Wir sind hier schließlich keine Ernährungspäpste", stimmt ihr Mann Bernd Wittkötter zu, Geschäftsführer und Inhaber des Traditionsunternehmens, das als Fahrrad- und Landmaschinenwerkstatt 1929 begann und sich inzwischen vor allem als Ford-Vertragswerkstatt einen Namen gemacht hat. "Aber das Grundverständnis und das Gefühl dafür, was man über den Tag so zu sich nimmt, hat sich grundlegend geändert." Und damit auch das Verhalten.
Große Wirkung durch kleine Maßnahmen
Die Umstellung hat bereits Wirkung gezeigt, einige Mitarbeiter haben ein paar überflüssige Kilos abbauen können. Und das mit kleinen Maßnahmen: ohne Diät oder komplizierte Nahrungszubereitungen, die in der Praxis nicht umgesetzt werden können. Während der Mittagspause fahren alle heim und essen mit ihren Familien. Auch das ist wichtig: Nur wer zu festen Zeiten Pause machen kann, kann sich auch gesund ernähren und Leistung bringen.
FIRMENGRÖSSE: 10 Mitarbeiter + eine gerinfügig Beschäftigte
MASSNAHMEN: Training "Verpflegung am Arbeitsplatz", Rücken-Check + Training "Arbeitsbedingte körperliche Belastungen", Stress-Check + Training "Stressbewältigung"
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