Dagmar Bachem (* 23. Juni 1963 – † 28. Januar 2022) war eine bewundernswerte, immer loyale Kollegin.

Dagmar Bachem (* 23. Juni 1963 – † 28. Januar 2022) war eine bewundernswerte, immer loyale Kollegin. (Foto: © Jörg Diester)

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Dagmar Bachem – ein Nachruf

Handwerkspolitik

Würdigung: Die Verlagsanstalt Handwerk nimmt Abschied von einer langjährigen Mitarbeiterin. Am 28. Januar verstarb Dagmar Bachem, die die Geschicke des Deutschen Handwerksblattes (DHB) Jahrzehnte als Chefin vom Dienst und Redaktionsleiterin prägte.

Es war ein Freitag, der 1. Oktober 1993, als ich zum ersten Mal den so typischen Satz "Das machen wir schon!" von Dagmar Bachem gehört habe. Begleitet von ihrem unnachahmlichen Lachen, das von innen heraus strahlte. Es war mein erster Tag in der Verlagsanstalt, von denen Dagmar bereits etliche hinter sich gebracht hatte. Sie war nicht allein hier. Ihr Vater hatte sie hierhin vermittelt, von dem sie ihre Leidenschaft für das Rauchen geerbt hatte. Ich bekam ihren IT-Hintergrund mit, als sie in den prähistorischen Zeiten der Computer Rechner mit 100-MB-Festplatten zusammenschraubte. Und klar, das "Löwenbaby", ihr Sohn Christian, war damals schon immer ihr ein und alles, immer im Hintergrund präsent.

Blitzgescheit mit schneller Auffassungsgabe

Als Tippse hatte sie sich selbst mal bezeichnet, die Interviewbänder transkribierte, aber sich sehr schnell in die redaktionellen Abläufe einarbeitete. Blitzgescheit, mit schneller Auffassungsgabe, steuerte sie schon bald als Chefin vom Dienst die Abläufe, plante die Ausgaben, verteilte die Themen und Seiten. Immer mit einem Lachen, dem Leben zugewandt, vergaß sie dabei nie ihre Pflichten. Die Verlagsanstalt, das Handwerksblatt, das war – abgesehen vom Löwenbaby – ihr Lebenselixier. Ein Urlaub in Produktionszeiten? Undenkbar, immer nur dann, wenn medientechnisch nichts anbrennen konnte.

So brachte sie sich mit ihren Ideen rund um das Handwerksblatt ein. Ideen, die ihr vor allem nachts kamen. "Heute Nacht ist mir wieder was eingefallen …", war eine ihrer Lieblingseinleitungen, ehe es aus ihr heraussprudelte. Als Sparringspartnerin für gute Ideen hob sie manchmal ab und war kaum noch einzufangen, wenn die Begeisterung mit ihr durchging (und das war oft).

Immer im Dienst des Verlages

Das Bewundernswerte: Man konnte sich heftig bekämpfen und lustvoll streiten – aber alles stand immer im Dienst des Verlages. Und Streitigkeiten waren am nächsten Tag vergessen, das Blatt zählte und der gegenseitige, höchste Respekt. Und auch das war eine ganz wichtige Eigenschaft: Sie war stets loyal und hat ihr Blatt, ihre Leute gegen alles verteidigt, egal, was vorgefallen war. Fehler? Ja, mein Gott, können passieren, aber dafür jemanden hinhängen, das war ihr völlig fremd.

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In dieser Art und Weise plante sie, zuletzt als stets verlässliche und zuverlässige Redaktionsleiterin, die mir – wie auch ihren Vorgängern – immer den Rücken freihielt. Sie war das Bollwerk, das Backoffice, das im Stillen agierte und Fehler einfach beiseite räumte, ohne ein Feuerwerk anzuzünden. Ein weiterer Ausdruck ihrer Bescheidenheit. Die Wertschätzung gaben ihre Kolleginnen und Kollegen gerne zurück und der Zuspruch, den sie in den letzten Monaten ihrer Krankheit von allen erfuhr, gab ihr Auftrieb und Lebenskraft, bis sich die Krankheit als stärker erwies.

Die Lebenslust, der sie immer frönte, mit einem ansteckenden Lachen, egal ob einst in ihrem geliebten Italien, bei der Arbeit oder beim Gärtnern auf ihrem Balkon (der vor allem in den Sommermonaten ihr entscheidendes Refugium war), sie wird fehlen genauso wie ihre Zuverlässigkeit und ihre souveräne Art, mit ihrem umfassenden Netzwerk zu den und in die Handwerkskammern dafür zu sorgen, dass pünktlich ein Handwerksblatt erscheint. Mit nur 58 Jahren hat sie der böse Krebs viel zu früh aus dem Leben gerissen. Und ich spreche für alle: Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke, wir werden sie schmerzlich vermissen.

Stimmen zum Tod von Dagmar Bachem

"Dagmar war unser Anker – redaktionell wie menschlich. Bei allen Fragen und Problemen war sie für uns da. Und wenn die Ereignislage in der HWK Düsseldorf wieder mal nicht zum Redaktionsschluss passte, hat sie immer gesagt: 'Das kriegen wir hin!' Wir werden sie unendlich vermissen."
Anne Kuhlmann und Alexander Konrad, Handwerkskammer Düsseldorf

"In Dankbarkeit für unsere liebenswerte, geschätzte Chefin vom Dienst – im Dienst der Zeitung und der Informationen für das Handwerk – nehmen wir Abschied. Dagmar Bachem haben wir immer und stets kompetent, zugewandt, fair, erreichbar, zuverlässig, gestaltend, kooperativ, kollegial, entschieden, klar und positiv erlebt. Es war eine Freude, viele Jahre mit ihr zusammenarbeiten zu dürfen."
Ein stiller Gruß, Michael Hoffmann und Vera von Dietlein, Regionalredaktion der Handwerkskammer Münster

"Dagmar Bachem kannte ich schon zu der Zeit, als sie noch am PC schraubte und somit länger als ich für das Handwerk sprach und schrieb. Nach solch langer Zeit ist die Betroffenheit natürlich sehr groß. In all den Jahren der Arbeit an den Ausgaben des DHB konnte ich mich immer darauf verlassen, dass Probleme oder Sonderwünsche stets mit großer Kompetenz, sehr pragmatisch, sehr zuverlässig und mit echter Freundlichkeit von ihr bewältigt wurden. Ein Anruf genügte, eine E-Mail auch – selbst am Wochenende. Sie wird fehlen – vor allem als Mensch und auch als Kollegin. Man würde gern noch einmal zum Hörer greifen ..."
Markus Kluft, Pressereferent i. R., Handwerkskammer Südwestfalen

"Wir haben Frau Bachem als lieben, angenehmen und herzlichen Menschen kennengelernt, der uns mit großer Kompetenz begleitet und unterstützt hat. Dagmar Bachem war immer die richtige Ansprechpartnerin für alle unsere kleinen und großen fachlichen Probleme, für die sie immer zuverlässig – und manchmal auch mit einem wohlwollenden Augenzwinkern – eine Lösung fand. Sie war die gute Seele des Hauses und wird uns sehr fehlen."
Ellen Thum und Wencke Wenderoth, Pressestelle der Handwerkskammer der Pfalz

"Frau Bachem hat sich bei jeder Ausgabe dafür eingesetzt, dass alles gepasst hat. Unsere Korrekturen in allerletzter Minute hat sie ermöglicht, selbst wenn alle Fristen dafür schon abgelaufen waren und eigentlich nichts mehr ging. Denn die Qualität stand für sie an erster Stelle. Dafür hat sie oft das Unmögliche möglich gemacht. Dagmar Bachem wird uns fehlen – besonders ihre resolute und zugleich warmherzige Persönlichkeit. Danke aus Trier!"
Constanze Knaack-Schweigstill und Dr. Matthias Schwalbach, Handwerkskammer Trier

"Mit Herzblut und Engagement sowie einem übergroßen Ausmaß an Kollegialität hat uns Dagmar Bachem viele Jahre begleitet und dabei unterstützt, die Handwerkerinnen und Handwerker in Ostwestfalen-Lippe zu informieren oder mit "Geschichten aus dem Handwerk“ zu unterhalten. Wir sind traurig und werden sie vermissen."
Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld

"Dagmar Bachem war angenehm, offen, ehrlich, streitbar. Sie hielt Fäden zusammen und sponn Ideen weiter. In geselligen Runden scherzte sie herzlich und unterhielt bestens – und immer fröhlich. Entschieden zu früh verließ uns eine Teamplayerin. Wie jeder von uns, hätte auch sie sich gern regulär aus dem Arbeitsleben verabschiedet. Traurig stimmt mich, dass sie leider vorher ihr Leben durch eine Krankheit verloren hat. Ruhe in Frieden.“
Michael Thieme, Pressesprecher, Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg

"Dank ihres pragmatischen Vorgehens, ihrer Fähigkeit zur Problemlösung, ihrer Zuverlässigkeit bei der kontinuierlichen Zusammenarbeit und vor allem auch dank ihrer gleichermaßen direkten und herzlichen Kommunikationsweise erfreute sich Dagmar Bachem in unserem Hause außerordentlich hoher Wertschätzung."
Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Hauptgeschäftsführer Garrelt Duin, Jascha Habeck (Stabsstelle Kommunikation) und Rainer Gutmann (Redaktion)

"Mit Dagmar Bachem verbinden uns mehr als zwei Jahrzehnte konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit. Unser Mitgliedermagazin trägt auch die Handschrift der rührigen Chefin vom Dienst. Als Redakteurin betreute Dagmar Bachem lange Jahre unsere Zeitungsausgabe bevor uns mit gemeinsamer Kraftanstrengung die erfolgreiche Umstellung auf das Magazin gelungen ist. War das Ziel klar, der Weg abgesteckt, ließ sich sich Dagmar nie aus der Ruhe bringen. Ihre Zuversicht und Stärke übertrug sich auf alle, die eng mit ihr zusammenarbeiteten. Dagmar Bachem war auch die Lebenslust pur. Mit ihr konnte man nicht nur gut arbeiten, sondern auch feiern. Dagmar war eine starke Frau.Ihre Lebensfreude, ihren Optimismus werden wir vermissen."
Dr. Andrea Wolter, Pressesprecherin, Handwerkskammer zu Leipzig

"Es ist unfassbar für uns, dass sich der Lebenskreis von Dagmar Bachem viel zu früh geschlossen hat. Viele Jahre war sie die erste Ansprechpartnerin, wenn es um unser DHB ging – immer mit ihrer eigenen Fröhlichkeit, ihrem Optimismus, ihrer Lebensenergie - ausnehmend freundlich, kollegial und engagiert.  Ihr früher Tod hat uns alle getroffen. Ihr Lachen wird bleiben. Auch deshalb fällt es uns so schwer, akzeptieren zu müssen, dass sie nicht zurückkehrt. Unsere Gedanken sind in dieser Zeit der Trauer sowohl bei ihrer Familie als auch beim Verlag und dem gesamten Team. Für die schweren Tage des Abschieds wünschen wir allen, die um Dagmar Bachem trauern, viel Kraft. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren."

Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer und Ines Weitermann, Pressesprecherin, Handwerkskammer Potsdam

Text: / handwerksblatt.de

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